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Es bestehen kaum Zweifel daran, dass Religion einen Beitrag zu guter Regierungsführung leisten kann. Ehrlichkeit, Integrität, Selbstlosigkeit - Werte, für die sich Glaubensgemeinschaften weltweit einsetzen - sind schließlich Schlüsselbegriffe für faire Politikgestaltung.

Die Erkrankungen an COVID-19 haben in Lateinamerika deutlich zugenommen. Was wird momentan in der Region am dringendsten gebraucht und welche Lösungen sind erforderlich?

Wenn es etwas Charakteristisches an einer Pandemie gibt, dann ist es das Fehlen von Grenzen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert eine Pandemie als die weltweite Ausbreitung einer neuen Krankheit. COVID-19 betrifft nicht nur Lateinamerika, sondern die ganze Welt. Das dringendste Bedürfnis der Menschheit ist es, einen Impfstoff gegen dieses Virus zu finden.

Die Coronavirus-Pandemie hat die Welt bis ins Mark erschüttert. Die Gesundheitssysteme sind an ihre Grenzen gestoßen, die globalen Wirtschaftsmärkte befinden sich in einer Abwärtsspirale und die Ungleichheit hat sich vertieft. Die Schwächsten der Gesellschaft sind dabei am härtesten betroffen.

Auf der ganzen Welt haben sich Fachleute aus den Wirtschaftswissenschaften und der Epidemiologie versammelt, um Lösungen für die vielen Herausforderungen zu erarbeiten. Welche Rolle können religiöse Führerinnen und Führer dabei spielen?

Das Motto von Fatima Abu-Srair lautet: „Warum nicht!?“ Denn „Nein“ zu sagen, kann Barrieren schaffen.

Als Absolventin von KAICIIDs internationalem Fellows-Programm und durch ihre Arbeit als Übersetzerin ist Abu-Srair damit vertraut, Dialog zwischen den Menschen in ihrer Heimat Saudi-Arabien anzuregen und zu fördern.

Im Jahr 2005 wurde Kardinal Onaiyekans Arbeit für Frieden und Deeskalation auf eine harte Probe gestellt. Eine dänische Zeitung hatte satirische Karikaturen des Propheten Mohammed abgedruckt. Nigeria stand unter Schock, ein gewaltsamer Aufstand zwischen der christlichen und der muslimischen Gemeinschaft des Landes, der hunderte Opfer forderte, war die Folge.

Im Rahmen der interreligiösen G20-Konsultationen in Europa befassten sich Jeff Simon und Rachel Bayani vom Brüsseler Büro der Bahá'í International Community (BIC) damit, wie Glaubensgemeinschaften zu politischen Diskursen auf internationaler Ebene beitragen können, die die Förderung von globalem Wohlstand und Gerechtigkeit zum Ziel haben.

 

Wenn es um Konflikte geht, nimmt Religion einen paradoxen Platz in der öffentlichen Wahrnehmung ein.

Religiöse Akteurinnen und Akteure räumen ein, dass sie und ihre Religionsgemeinschaften oft ignoriert werden. Zusätzlich werde ihr Glaube missbraucht, um Hass und Gewalt zu schüren.

Gleichzeitig glauben Vertreterinnen und Vertreter des religiösen und politischen Spektrums, dass „Religion in den aktuellen Krisen nicht nur Teil des Problems ist, sondern Teil der Lösung“.

Botschafter Ong Keng Yong ist derzeit geschäftsführender Vizedirektor der S. Rajaratnam School of International Studies (RSIS) an der Technischen Universität Nanyang in Singapur. Er war von Januar 2003 bis Januar 2008 Generalsekretär des Verbands Südostasiatischer Nationen (ASEAN). Als Gast bei der interreligiösen G20-Konsultation der Region Asien teilte Botschafter Ong seine Sichtweise zur Rolle religiöser Führerinnen und Führer sowie Politikerinnen und Politiker bei der Bewältigung aktueller Herausforderungen in Asien.

Anlässlich des 75-jährigen Bestehens der Vereinten Nationen (UNO) analysieren die Mitglieder des Multireligiösen Beirats der UN (Multi-faith Advisory Council - MFAC) die Rolle von Religion und religiöser Arbeit bei der Förderung globaler Entwicklungsziele und des internationalen Friedens und der Sicherheit. Der MFAC wird auch eine Online-Konferenz abhalten. Deren Titel lautet „Glaube an die UNO: Zu Ehren des 75. Jahrestags der Vereinten Nationen und ein Blick in die Zukunft“. Sie wird am 8.