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Justina Mike-Ngwobia und Mugu Zakka Bako sind KAICIID-Fellows, die ein Förderprojekt zur "Verhinderung von Hassrede in Nach-Wahlgesellschaften" durchgeführt haben. KAICIID stellt jährlich kleine Zuschüsse für Basisinitiativen bereit, die sich mit Themen wie der Verhinderung von Hassrede, dem Schutz von heiligen Stätten und der Religionsfreiheit befassen. Jetzt, nach Abschluss ihres Projekts, sprechen Ngwobia und Bako über ihre Errungenschaften, die daraus gezogenen Lehren und den Weg nach vorn.

Prof. Taofik Ladan ist Generaldirektor des Nigerianischen Instituts für Rechtswissenschaften und Experte in Menschrechtsfragen, Entwicklungsrecht und Gendergerechtigkeit. Im Anschluss an die jüngste Friedenskonferenz in Nigeria sprach Prof. Ladan mit KAICIID über Möglichkeiten, soziale und politische Ungleichheit durch Bürgerermächtigung und die Stärkung regionaler Friedensarchitekturen zu beseitigen.

Ignatius Kaigama ist der neue Erzbischof der katholischen Diözese Abuja. Als großer Verefechter des interreligiösen Dialogs sieht Erzbischof Kaigama in Plattformen ein Werkzeug um Jugendliche und Frauen einzubinden und systematische Gewalt in Nigeria zu thematisieren.

Obwohl er erst vor wenigen Wochen seine neue Aufgabe als Leiter der katholischen Erzdiözese Abuja übernommen hat ist er sich seiner Aufgabe den interreligiösen Dialog und Frieden in Nigeria weiter zu fördern bewusst.

Heroes of Dialogue

Die Idee für Adománytaxi Alapítvány (Stiftung für Wohltätigkeitstaxi) kam Tamas Horn als die europäische Flüchtlingskrise 2015 ihren Höhepunkt erreichte. Überall um ihn herum öffneten Ungarn ihr Herz und ihre Häuser, um Asylbewerbern zu helfen. Wenn sie diesen vorübergehenden Zustrom von Migranten unterstützen könnten, dachte Tamas, warum nicht diese Dynamik beibehalten, um den in anhaltender Armut lebenden Ungarn zu helfen?

Heroes of Dialogue

Chantal Suissa-Runne wuchs in den 1980er Jahren in einem niederländischen Dorf auf und war sich ihres Minderheitenstatus sehr bewusst.

„Wir sind jüdisch erzogen worden, lebten aber in dieser weitestgehend nichtjüdischen Umgebung“, sagte sie. „Ich habe schon früh gelernt zwischen zwei Welten zu leben die verschiedene Sprachen sprechen. Dadurch bin ich sensibilisiert für die Bedürfnisse anderer Minderheiten.“

 

Heroes of Dialogue

Hiba Ibrahims Leidenschaft für den interkulturellen Dialog begann als nächtlicher innerer Monolog. „Meine Familie spricht kein Englisch, deshalb habe ich nachts mit meinem Kopfkissen geübt. Einmal ging mein Vater an meinem Schlafzimmer vorbei, hörte mich eine Fremdsprache sprechen und dachte dass noch jemand im Zimmer ist. „Nur ich", sagte ich und ermutigte ihn, sich umzusehen. Ich glaube er war besorgt, erinnerte sich Hiba mit einem Lachen.

 

 

An der Wiener Ringstraße drängen sich junge Menschen unter Regenschirmen und stehen Tag und Nacht Wache neben Porträts von Holocaust-Überlebenden. Seit der Eröffnung der Ausstellung vor drei Wochen haben Vandalen die Kunstinstallation mit dem Titel „Lest we Forget“ des deutsch-italienischen Künstlers Luigi Toscano dreimal angegriffen. Die Bilder wurden mit Messern durchstoßen sowie Hakenkreuze und rassistische Bögen darauf geschmiert.


Dialog-Tage

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Die Dialog-Tage sind eine jährliche KAICIID-Kampagne zur Förderung der Aufmerksamkeit für den interreligiösen und interkulturellen Dialog auf der ganzen Welt. Auf den Dialog-Tagen soll der interreligiöse Dialog als ein Instrument für Harmonie, sozialen Zusammenhalt, Frieden und Versöhnung gefeiert werden. Die Dialog-Tage werden möglicherweise jährlich stattfinden. Während der Veranstaltung können das KAICIID und andere Organisationen interreligiöse Dialoge auf allen Ebenen sowie Schulungen durchführen und durch weitere Veranstaltungen und Aktivitäten die öffentliche Wahrnehmung erhöhen.

Der Bereich des interreligiösen Dialogs wächst. Immer mehr Menschen sind davon überzeugt, dass die offene Begegnung, die der Dialog bietet, von entscheidender Bedeutung ist, um Verständnis und produktive Zusammenarbeit zwischen den Religionsgemeinschaften zu schaffen.

Heutzutage werden wir Zeugen vieler Konflikte die entlang von religiösen Identitätslinien ausgefochten werden. Vielerorts sind die Beziehungen zwischen den Religionsgemeinschaften — wenn nicht zwischen einzelnen Mitgliedern dieser Gemeinschaften — gekennzeichnet durch gegenseitige Verdächtigungen, Angst und Misstrauen. Fehlinformationen über die Beweggründe, Überzeugungen und Wünsche Anderer (Menschen unterschiedlicher kultureller und religiöser Herkunft) bestehen fort. Folglich ist der Dialog — einschließlich des Dialogs zwischen weltlichen und religiösen Gemeinschaften — ein wesentlicher Bestandteil, um den Konflikt zu beenden und um dauerhaften Frieden und Versöhnung herzustellen.

Interreligiöser Dialog ist wertvoll, sogar in Bereichen, in denen religiöse Gruppen friedlich zusammenleben. Dialog bietet Religionsgemeinschaften die Möglichkeit, gemeinsame Anliegen zu identifizieren und gemeinsam in allen Bereichen zusammenzuarbeiten, von der Umwelt bis hin zu Gesundheit und Bildung.

 

DIALOG-TAGE 2014

Die KAICIID Dialog-Tage wurden im November 2014 in Nairobi, Kenia und in Neu-Delhi ins Leben gerufen, um das Bewusstsein für den interreligiösen Dialog als Mittel für den Frieden zu schärfen, die Angebote von KAICIID für religiöse und interreligiöse Dialogführer zu erweitern und um in diesem Bereich neue KAICIID-Schulungsunterlagen zu etablieren.

Im Jahr 2014, als Spiegelbild des KAICIID-Programmfokus auf das „Image of the Other“ in den Medien, konzentrierten sich die Dialog-Tage auf Aktivitäten rund um das Thema, wie sich die Medien auf interreligiöse Beziehungen auswirken.

Die Dialog-Tage in Nairobi fanden vom 15. bis 18. November in Zusammenarbeit mit Arigatou International — Nairobi (Weltweites Netzwerk der Religionen für Kinder) statt, und mit der Unterstützung des KAICIID-Experten für Afrika-Programme, Botschafter Mussie Hailu. Die Dialog-Tage in Neu-Delhi wurden in Zusammenarbeit mit Sarva Dharma Samvaad von 22. bis 25. November 2014 abgehalten. In jeder Stadt begannen die Veranstaltungen mit zwei parallelen Schulungskursen für Religionsvertreter und Dialogexperten: Media Wise und Speak Up. Im Anschluss folgten Podiumsdiskussionen auf höchster Ebene über die Auswirkungen der Medien auf interreligiöse Beziehungen, bei denen hochrangige Persönlichkeiten aus den Bereichen Religion, Politik und Medien zusammenkamen. 

Nairobi und Neu-Delhi wurden als Standorte für die Premiere der KAICIID Dialog-Tage ausgewählt, weil sie in Regionen mit komplexen und dynamischen interreligiösen Beziehungen liegen, und aufgrund der Anwesenheit vertrauenswürdiger Partner vor Ort in jeder Stadt.

Die Initiativen brachten Religionsvertreter, Dialogexperten, politische Entscheidungsträger und Medienexperten im Rahmen von Schulungen und Diskussionen über die Rollen dieser Gruppen bei der Gestaltung der Wahrnehmung des religiös Andersdenkenden in Ostafrika zusammen.



In Kenia sagte ein hochrangiger Teilnehmer, der seine Pläne kurzfristig geändert hatte, um für die Schulungen mit dem Flugzeug aus Tansania anzureisen, in einer Rede an die Teilnehmer, dass der Aufwand sich in jedem Fall gelohnt habe: „Wenn ich das hier verpasst hätte, hätte ich eine Menge verpasst.“



Den Bericht über die Dialog-Tage finden Sie hier.

Peacemapping

Peacemapping

"Was wäre, wenn man den Zusammenhang zwischen Religion und Konflikt illustrieren könnte, aber gleichzeitig auch den zwischen Religion und Frieden, Zusammenleben, Menschenrechten und Entwicklung?"

Konflikte im Namen der Religion sind heutzutage eine Tatsache des Lebens für uns alle. Von terroristischen Akten gegen Medienvertreter, über die schaurige Rhetorik des "Islamischen Staats", bis hin zu den blutigen Spannungen entlang religiöser Grenzen in Nigeria, der zentralafrikanischen Republik und Kamerun – Die Medienwerden überschwemmt von Berichten über Menschen, die ihre Religion als Entschuldigung für Gewalt nutzen.

Doch dies ist nur ein Teil der Geschichte.

Überall auf der Welt und seit Anbeginn der Zeit gibt es viel mehr Menschen die von ihren religiösen Überzeugungen dazu motiviert werden, Frieden und Toleranz zu leben.

Das KAICIID Peace Mapping Projekt ist eine interaktive, gruppenbasierte Online-Datenbank die versucht, diese entgegengesetzten Paradigmen abzubilden.

Einerseits gesteht es existierende Spannungen und Konflikte im Namen der Religion ein und dokumentiert diese. Andererseits belegt es die zahlreichen Aktionen von Menschen, die durch interreligiösen Dialog Differenzen zu überbrücken suchen.

Das Peace Mapping Projekt ist ein Instrument für Studenten, Forscher, Politiker und Dialogexperten um mehrere hundert Organisationen kennenzulernen, die sich dem interreligiösen Dialog verschrieben haben: sei es Konfliktlösung, das Einhalten von Menschenrechten, Erziehung oder Entwicklungsarbeit.

Das Projekt will sogar noch einen Schritt weiter gehen: Es will erklären was interreligiöse Dialog-Intervention zu einem einzigartigen, effizienten und nachhaltigen Weg zum friedlichen Zusammenleben für uns alle macht.