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Anlässlich des diesjährigen Internationalen Tags der Jugend am 12. August haben wir mit Sohini Jana gesprochen. Sie hat am KAICIID International Fellows-Programm teilgenommen und ist Direktorin des Jammu and Kashmir Policy Institute in Indien sowie Mitbegründerin des Online Circle of Compassion („Online-Kreis des Mitgefühls“). Sohini ist eine beeindruckende und inspirierende junge Frau, die den Dialog zwischen Gemeinschaften auf lokaler und globaler Ebene fördert.

Als ausgebildete Konfliktanalytikerin und Mindfulness-Praktikerin hat Sohini in Konfliktregionen in Bengalen, Indien, gearbeitet und Stammesgemeinschaften geholfen, die Beziehungen zwischen den Gruppen durch interreligiösen und interkulturellen Dialog zu verbessern. Im Laufe ihrer Arbeit mit religiösen Führerinnen und Führern sowie Journalistinnen und Journalisten formulierte Sohini konkrete Empfehlungen für den Aufbau konstruktiver Zusammenarbeit zwischen den Medien und religiösen Persönlichkeiten. Diese Empfehlungen konnte sie später bei ihrer Arbeit für Informations- und Wissensvermittlung während der COVID-19-Pandemie einsetzen.

„Bei meiner Arbeit geht es um die Verarbeitung traumatischer Erlebnisse in der Gesellschaft, insbesondere in den hinduistischen und den muslimischen Gemeinschaften Indiens. Die Traumata der Spaltung werden noch immer von Generation zu Generation weitergegeben und prägen unser Zusammenleben“, erklärt Sohini.

Derzeit arbeitet Sohini in Jammu und Kaschmir und unterstützt Jugendliche bei der Stressbewältigung und dem Aufbau emotionaler Resilienz. Als Reaktion auf die Covid-19-Pandemie gründete sie letztes Jahr mit einem Team von Dialogvermittlerinnen und Enthusiasten aus 17 Ländern eine Unterstützungsgruppe für Jugendliche. Der „Online-Kreis des Mitgefühls“ wird auf der Videoplattform Zoom abgehalten. 71 junge Menschen aus der ganzen Welt nahmen an der ersten Sitzung teil und erhalten fortwährende Unterstützung und Ermutigung in Krisenzeiten.

„Für einige war es eine Übung, um zu lernen, wie sie ihre Sorgen ausdrücken, Unterstützung erhalten und verstehen können, dass ihre Gefühle wichtig sind. Für andere ging es darum, tolle Freundschaften zu knüpfen und durch Mitgefühl eine Gemeinschaft aufzubauen“, so Sohini.

Die Online-Treffen für Jugendliche finden jede Woche in verschiedenen Sprachen statt und dienen als sicherer Raum für die Diskussion von Themen im Zusammenhang mit dem Wohlbefinden von Jugendlichen, Stress, psychischer Gesundheit, Beziehungen, Selbstreflexion, Geschlechtergerechtigkeit und vielem mehr. Wer Interesse hat, der Gruppe beizutreten, erfährt hier mehr dazu. 

Alle Arbeiten und Projekte, die unser Gast Sohini durchführt, spiegeln die Prinzipien wider, für die sie steht, und die Ideale, die ihren Lebensweg bestimmen. Hören Sie sich den Podcast an und erfahren Sie mehr über Sohinis Erfahrung, wie sie Dialog und achtsame Kommunikation einsetzt, um positiven Wandel in ihrem unmittelbaren Umfeld und weltweit zu bewirken.

Hören Sie den Podcast hier.

 

 

 

09 August 2021

Geschichten

Jeden Tag haben die Vertreterinnen und Partner von KAICIID Einfluss auf Tausende von Menschen auf der ganzen Welt. Informieren Sie sich in unseren Nachrichten, Beiträgen, Fragen und Antworten und Multimedia-Geschichten darüber, wie der Dialog die Welt positiv verändert.

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Anlässlich des Weltflüchtlingstages sprachen wir für diese Folge von „Im Dialog“ mit Hayat Amiree, einem Flüchtling aus Afghanistan, der in Neu-Delhi, Indien, lebt. Hayat ist Trainer für Frieden und Konfliktlösung, TEDx-Sprecher und Ausbilder bei Dialogue for Peace, einem gemeinsamen Programm von KAICIID und der Weltpfadfinderorganisation. Als Aktivist für Dialog und Gewaltfreiheit hat Hayat 3.000 junge Menschen in Konfliktbewältigung geschult und ihnen geholfen, ihre Fähigkeiten zu verbessern, friedliche Wege zur Konfliktlösung zu finden.  

Der 28-Jährige wurde während des Bürgerkriegs in der afghanischen Provinz Parwan geboren und war fast sein ganzes Leben lang auf der Flucht. Seine Familie war gezwungen, im Jahr 1999 aus Afghanistan zu fliehen und in das Flüchtlingslager in Karachi, Pakistan, umzusiedeln.

„Wenn mich Leute nach meiner Kindheit und nach einer positiven Erinnerung an das Leben damals fragen, muss ich immer innehalten und darüber nachdenken“, so Hayat. „Ich erinnere mich, wie die Menschen um Essen gebettelt haben, wie wir Monate und Jahre lang zu Fuß gegangen sind, um von einem Land zum anderen zu kommen. Ich erinnere mich, wie wir während des Bürgerkriegs in Afghanistan gelitten haben.“

Trotz der Entbehrungen und Herausforderungen – Hayat wurde von seinen Eltern der Schulbesuch verboten – schaffte er es, eine Ausbildung zu machen. Später erhielt er ein Stipendium für ein Studium in Indien, wo er eine Laufbahn als Friedenstrainer einschlagen und seine Familie unterstützen konnte. Doch die Coronavirus-Pandemie machte seine Pläne für seine berufliche und persönliche Entwicklung zunichte und verschlimmerte sein ohnehin schon prekäres Leben als Flüchtling.

„Vor COVID-19 war ich sehr hoffnungsvoll. Ich war mit vielen Herausforderungen konfrontiert, doch ich hatte einen Plan erstellt, wie viele Menschen ich in den nächsten zwölf Monaten erreichen wollte. Als das Coronavirus unser aller Leben zum Stillstand brachte, änderte sich alles.“

Obwohl seine Karriere, seine persönliche Entwicklung und sein Asylantrag in Kanada auf Eis liegen, ist Hayat fest entschlossen, weiterhin eine positive Veränderung bei den Menschen um ihn herum voranzutreiben.

„Ich verändere nicht die Welt, ich inspiriere meine Umgebung“, lautet sein Leitspruch.

Der Podcast folgt Hayats vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Bestrebungen und beleuchtet die Herausforderungen, mit denen Flüchtlinge konfrontiert sind, wenn sie in einem neuen Land leben, studieren und nach Arbeit suchen.

Hören und abonnieren Sie den Podcast hier.

 

24 Juni 2021

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Das Coronavirus ist zu einer globalen Bedrohung geworden und gefährdet nicht nur die Gesundheit und das Wohlergehen der Menschen, sondern auch das friedliche Zusammenleben und den sozialen Zusammenhalt in unseren Gemeinschaften. Dieser Leitfaden enthält praktische Beispiele und Empfehlungen, die die Weiterentwicklung bestehender und die Gründung neuer interreligiöser Initiativen anregen. Diese sollen sich den zahlreichen Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Coronavirus stellen.

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Im Jahr 2013 unterzeichneten die Weltpfadfinderorganisation (WOSM) und KAICIID eine Absichtserklärung, um im Bereich des Dialogs zusammenzuarbeiten. Seitdem ist KAICIID zu einem der wichtigsten Partner der WOSM geworden und hat viele gemeinsame Aktivitäten bei zahlreichen Veranstaltungen innerhalb und außerhalb des Pfadfinderwesens entwickelt. Dies begann mit der Durchführung einer lehrreichen und wirkungsvollen Schulung für das Interreligiöse Forum der weltweiten Pfadfinderbewegung.

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Das „Netzwerk für Dialog“ wurde im Jahr 2018 vom Internationalen Dialogzentrum (KAICIID) initiiert, um religiöse und zivilgesellschaftliche Akteurinnen und Akteure aus ganz Europa zusammenzubringen. Ziel ist es, die Nutzung des Dialogs zu fördern und wirksamere Empfehlungen für Maßnahmen zur sozialen Integration von Flüchtlingen, Migrantinnen und Migranten in Europa zu entwickeln. Als europaweite Plattform versammelt das Netzwerk für Dialog religiöse und säkulare Organisationen, religiöse Führerinnen und Führer sowie Fachleute aus den Bereichen Migration und Religionswissenschaften.