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In einer seiner letzten Notizen, die Mahatma Gandhi 1948 hinterließ, schrieb er:

"Ich werde dir einen Rat geben. Erinnere dich an das Gesicht des ärmsten Mannes oder der schwächsten Frau, die du jemals gesehen hast, und frage dich, ob der Schritt, den du in Erwägung ziehst, ihm oder ihr von Nutzen sein wird. Dann wirst du feststellen, dass deine Zweifel und dein Selbst dahinschwinden."

Das Viertel Kovaipudur genießt einen guten Ruf.

Es liegt in den Ausläufern des Sahyadri-Gebirges und ist Teil der Stadt Coimbatore im indischen Bundesstaat Tamil Nadu. Hier weht eine sanfte Brise aus den Bergen und der Monsunregen sorgt in dieser ruhigen Umgebung für üppige Vegetation. Die Einheimischen wissen, dass es in Kovaipudur kühler ist als im Rest der Stadt.

Imane Rabeh war 15 Jahre alt, als sie zum ersten Mal miterlebte, wie eine Freundin in der Schule beschimpft wurde, weil sie eine etwas dunklere Hautfarbe hatte.

Die Schülerin aus der marokkanischen Kleinstadt Kalaat Sraghna schritt sofort für ihre Freundin ein, um sie zu verteidigen und die anderen Kinder in der Schule zur Vernunft zu bringen, damit dieses Verhalten aufhört. In diesem Moment wusste Imane, dass sie dazu beitragen wollte, diskriminierende Hassrede an ihrer Schule und in ihrer Stadt zu beenden.

Im Jahr 2016 traf der damalige UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon mit religiösen Führern zusammen, um den Friedens- und Entwicklungsprozess in Myanmar zu diskutieren. In einem Raum voller Männer stand Daw Kay Tu Mar Lar - eine buddhistische Nonne - auf und ergriff das Wort. Einige murmelten, dass es für eine Frau unangemessen sei, vor einer solchen Menge zu sprechen, doch sie fand eindringliche Worte. Sie seien „Friedensliebende“ und nicht nur „Friedensstifter“.

Helden des Dialogs

Fatima Madaki wuchs in Nigeria auf. Als Kind hoffte sie, Medizin zu studieren, weil sie dachte, dass dies der beste Weg sei, Leben zu retten. Als Erwachsene erkannte sie, dass sie auf der Straße mehr erreichen konnte als in Krankenhäusern. „Es gab so viele soziale Probleme, die ich behandeln konnte, ohne Medizinerin zu sein“, sagt sie.

„Ich wollte verstehen, wie und warum Menschen so handeln, wie sie handeln. Ich studierte Psychologie an der Universität, in der Hoffnung, dass ich dadurch besser in der Lage sein würde, soziale Probleme zu lösen.“

William Tolbert ist der Programmdirektor von „HAARAN“ (Horn of Africa Aid and Rehabilitation Action Network), einer Nichtregierungsorganisation, die mit behinderten und nicht behinderten Menschen in Somalia und Kenia arbeitet. Er wandte sich an KAICIID, um positive Veränderungen in seiner Gemeinschaft zu bewirken.

„Wir wollten Gewalt und Extremismus im Grenzgebiet von Somalia und Kenia bekämpfen“, erklärt Tolbert. „KAICIID hat uns inspiriert über Gewalt und Extremismus zu sprechen, denn diese Regionen sind stark davon betroffen.“

Swami Chidakashananda verehrte in seiner Kindheit Albert Einstein, später studierte er an der Universität Metaphysik, Chemieingenieurwesen und Verfahrenstechnik. Er wuchs mit der Überzeugung auf, dass die Wissenschaft alles menschliche Übel beenden könne. Doch nachdem er jahrelang in der Wissenschaft nach Antworten auf das menschliche Leiden suchte und keine fand, wandte er sich stattdessen der Spiritualität des Vedanta zu, einer der sechs Schulen der Hindu-Philosophie.

2021 war weltweit ein ereignisreiches und in vielerlei Hinsicht schwieriges Jahr. Die COVID-19-Pandemie beherrschte unser privates und berufliches Leben vom ersten Tag an. Gleichzeitig sind wir bei KAICIID stolz darauf, auf ein weiteres Jahr zurückzublicken, in dem unsere Organisation - trotz aller Hürden und Schwierigkeiten - dazu beigetragen hat, die interreligiöse und interkulturelle Verständigung rund um den Globus zu fördern. Im Folgenden haben unsere Redakteure ihre Lieblingsbeiträge aus dem Jahr 2021 für Sie ausgewählt.