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Wege zum Frieden ebnen: Das Vermächtnis schützen und den Frieden bewahren – Mafra-Dialoge 2025

Die historische portugiesische Stadt Mafra wurde während der 5. Ausgabe der Mafra-Dialoge, die am 12. und 13. März 2025 stattfanden, erneut zu einem Zentrum der internationalen Diplomatie und des Dialogs. Das diesjährige Thema „Vermächtnis schützen, Frieden bewahren“ könnte nicht aktueller sein. Denn die Gespräche fanden vor dem Hintergrund zunehmender globaler Spannungen und Bedrohungen des kulturellen und religiösen Erbes statt.
Die vom Institut zur Förderung Lateinamerikas und der Karibik (IPDAL) in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Dialogzentrum KAICIID und der Gemeinde Mafra organisierte Veranstaltung bot eine wichtige Plattform, um Strategien zum Schutz des kulturellen Erbes inmitten von Konflikten und Spannungen zu diskutieren. Die Wahl des Themas spiegelte das kontinuierliche Engagement KAICIIDs wider, den interreligiösen und interkulturellen Dialog als grundlegendes Instrument der Friedensschaffung und Konfliktprävention zu fördern.
Botschafter António de Almeida Ribeiro, amtierender Generalsekretär von KAICIID, spielte eine Schlüsselrolle bei den Mafra-Dialogen. Er formulierte eine Vision, die den aktuellen globalen Herausforderungen für das kulturelle und religiöse Erbe entspricht. In seiner Eröffnungsrede betonte Botschafter Ribeiro die Bedeutung multilateraler Bemühungen und die transformative Kraft von Partnerschaften, die Dialog, Frieden und Zusammenhalt fördern. „Wir sind besonders stolz auf unseren Beitrag zu Initiativen wie dem 'Fez-Prozess', der religiöse und säkulare Führungspersönlichkeiten zusammenbringt, um die Aufstachelung zu Gewalt und Hassverbrechen zu verhindern“, sagte er.
Botschafter Ribeiro betonte auch die Bedeutung des interreligiösen Dialogs und die Notwendigkeit konstruktiver Lösungen, die den politischen Führern auf der ganzen Welt vorgelegt werden könnten. Seine Ausführungen deckten sich mit den Äußerungen anderer führender Persönlichkeiten, darunter Khalid Jamal von der Islamischen Gemeinschaft in Lissabon, der die kulturelle Bedeutung von Dialog durch Religion zur Konfliktvermeidung hervorhob. Dieses Zusammenspiel der Positionen bei den Mafra-Dialogen unterstrich KAICIIDs zentrale Rolle bei der Förderung des Friedens durch Dialog und verdeutlichte das Engagement der Organisation für ihr Mandat und ihre strategische Vision der Förderung des Verständnisses zwischen verschiedenen Gemeinschaften.
Die Dialoge umfassten Podiumsdiskussionen zu aktuellen Themen wie den anhaltenden Konflikten im Nahen Osten, den geopolitischen Spannungen in Asien und dem Krieg in der Ukraine. Diese Gespräche verdeutlichten das komplexe Zusammenspiel sozialer, geografischer, religiöser und kultureller Faktoren, die die globale Friedensdynamik beeinflussen.
KAICIID nahm am Panel #3 der Mafra-Dialoge 2025 teil: Interreligiöser Dialog
Im Mittelpunkt der dritten Diskussionsrunde der Mafra-Dialoge 2025 stand der interreligiöse Dialog, fachkundig moderiert von Pietro Siena, Programmbeauftragter für die Region Afrika bei KAICIID. Während die vorangegangenen Panels Strategien zur Lösung von bewaffneten Konflikten analysierten und vorschlugen, ermöglichen Gespräche über Themen wie den interreligiösen Dialog, strukturelle Konflikte anzugehen, die die Möglichkeit einschränken, in pluralistischen, inklusiven und friedlichen Gesellschaften zu leben.
Auf dem Podium sprach eine vielfältige Gruppe angesehener Rednerinnen und Redner, die alle einzigartige Aspekte und Erfahrungen in die Diskussion einbrachten.
Vilma Rosaura Palax Tuy, KAICIID Fellow und Gründerin einer Organisation, die sich für die Rechte indigener Völker in Guatemala einsetzt, berichtete von bewegenden Beispielen aus ihrer Arbeit. Sie veranschaulichte, wie interreligiöser Dialog als wirkungsvolles Instrument zur Konfliktlösung und Friedensförderung dienen kann. Ihre Erfahrungen unterstrichen das Engagement von KAICIID, Menschen mit verschiedenen religiösen und kulturellen Hintergründen zu befähigen, Verständnis und Kooperation zu fördern. In ihrer Rede hob Vilma auch hervor, dass der Dialog Frauen stärkt, indem er ihnen die Möglichkeit gibt, sich in einzubringen und ihre Vision zu einer der treibenden Kräfte für eine friedlichere Gesellschaft zu machen.
Marwan Gil, Imam und Präsident der muslimischen Ahmadiyya-Gemeinde in Argentinien, sprach über die praktischen Aspekte des Dialogs im religiösen Umfeld. Er betonte, wie wichtig persönliche Beziehungen und Vertrauen sind, um sinnvolle Gespräche über sensible Themen wie Theologie und religiöse Lehren zu ermöglichen.
Elías Szczytnicki, Regionaler Generalsekretär für Lateinamerika von Religions for Peace, bereicherte die Diskussion, indem er die strategische Rolle religiöser Führungspersönlichkeiten beim Eintreten für Frieden und Solidarität über verschiedene Glaubensrichtungen hinweg betonte. Seine Sichtweise verlieh dem Dialog mehr Tiefe und verknüpfte ihn mit umfassenderen Friedensinitiativen in der gesamten Region.
Khalid Jamal, Vertreter der Islamischen Gemeinschaft Portugals, nannte dem Publikum Beispiele für die Bedeutung von Integration und Pluralismus aus europäischer Sicht. Jamal präsentierte auch die seiner Meinung nach entscheidenden Zutaten für das richtige „Rezept des interreligiösen Dialogs“: die eigene Identität ohne Angst anzunehmen, wenn man an einem Dialog teilnimmt; mit Respekt und Achtsamkeit zu sprechen; sich daran zu erinnern, dass das Ziel des Dialogs die Begegnung und nicht der Kompromiss ist.
Dieses Panel verdeutlichte nicht nur die wichtige Rolle des interreligiösen Dialogs bei der Bewältigung globaler Herausforderungen, sondern demonstrierte auch die strategische Vision von KAICIID in der Praxis. Indem sie Stimmen aus verschiedenen Ländern und Religionsgemeinschaften zusammenbrachte, diente die Podiumsdiskussion als Beweis für die Macht des Dialogs bei der Überbrückung von Gräben und der Schaffung einer friedlicheren Welt. Sämtliche Redner trugen zu einem besseren Verständnis dafür bei, wie der Dialog genutzt werden kann, um einen dauerhaften Wandel herbeizuführen. Dadurch wurden KAICIIDs Mandat und Engagement für die Förderung des globalen Friedens durch interreligiösen und interkulturellen Dialog gestärkt.
Die Mafra-Dialoge boten auch die Gelegenheit, Portugals außergewöhnliche Rolle in der Diplomatie und sein unermüdliches Engagement für den Dialog und internationale Initiativen zur Friedenskonsolidierung zu würdigen. Der Amtierende Generalsekretär, Botschafter Ribeiro, lobte Portugals Führungsrolle, mit der es ein weltweites Beispiel für multilaterales Engagement und interkulturelle Zusammenarbeit gebe.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind gespannt auf die Ergebnisse der diesjährigen Mafra-Dialoge. Die Gespräche haben einmal mehr gezeigt, wie wichtig der Dialog als grundlegendes Instrument für nachhaltige politische Lösungen, die Bewahrung des Friedens und die Beseitigung struktureller Ungleichheiten ist. Es ist zu erwarten, dass die Erkenntnisse und Strategien, die hier entwickelt wurden, weit über die Grenzen der Konferenz hinaus Wirkung zeigen und zu weiteren Bemühungen um Friedensbildung und diplomatisches Handeln in der ganzen Welt anregen werden.