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Glaube zu Tisch: Neue Publikation zeigt den Weg zum Wandel der Lebensmittelversorgung in Afrika auf

Konferenzprotokoll des von KAICIID und WRI in Kigali gemeinsam veranstalteten Gipfeltreffens zu glaubensbasierten Lebensmittelsystemen veröffentlicht
Das World Resources Institute (WRI) und das Internationale Dialogzentrum KAICIID haben gemeinsam den offiziellen Tagungsband des Faith-led Food Systems Transformation Summit veröffentlicht, der im Dezember 2024 in Kigali, Ruanda, stattfand und die Rolle von religiösen Organisationen bei der Gestaltung gerechter und nachhaltiger Lebensmittelversorgung unterstreicht.
Die Publikation mit dem Titel „Auf dem Weg zu einem widerstandsfähigen Erbe“ fasst die vielfältigen Erkenntnisse, praktischen Empfehlungen und entstandenen Partnerschaften des Gipfels zusammen. Sie zeigt auf, wie Glaubensgemeinschaften in einzigartiger Weise zur Ernährungssicherheit, Klimaresistenz und nachhaltigen landwirtschaftlichen Praktiken in Ostafrika und darüber hinaus beitragen können.
Lesen Sie: Towards a Legacy of Resilience: Faith-led Food Systems Transformation Summit
Eine gemeinsame Vision für Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit
An dem von KAICIID und WRI gemeinsam veranstalteten Gipfel in Kigali nahmen über 130 Akteure aus 33 Ländern teil, die 54 Organisationen vertraten, darunter religiöse Organisationen (FBOs), UN-Organisationen, die Zivilgesellschaft und Forschungseinrichtungen. „Die religiösen Akteurinnen und Akteure sind nicht nur spirituelle Führerinnen und Führer, sondern auch Bewirtschafter der Böden, Lehrende und Ersthelferinnen und -helfer in den Gemeinden“, sagte Agustin Núñez-Vicandi, KAICIIDs Senior Programme Manager für Afrika. „Ihr Engagement bei der Umgestaltung der Nahrungsmittelsysteme ist entscheidend für den Aufbau inklusiver, auf den Menschen ausgerichteter Entwicklungsmodelle.“
Erkenntnisse und Innovationen aus der Praxis
In den Beiträgen werden lokale Erfolgsgeschichten und Herausforderungen, mit denen religiöse Organisationen konfrontiert sind, ausführlich dargestellt:
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Initiativen zur landwirtschaftlichen Bildung in Schulen;
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Solarbetriebene Systeme zur Trocknung von Lebensmitteln, um Abfälle zu reduzieren;
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Glaubensgeleitete Interessenvertretung für eine regenerative Landwirtschaft im Einklang mit der Umweltethik;
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Strategien zur Einbeziehung von Jugendlichen und Frauen in die Bemühungen um Ernährungssouveränität.
Interaktive Workshops halfen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, ihre Maßnahmen entlang der Wertschöpfungskette von Lebensmitteln zu planen und gemeinsam Aktionspläne zu erstellen, die sich auf regenerative Landwirtschaft, Kompetenzaufbau und sektorübergreifende Partnerschaften konzentrieren. Ein wichtiges Ergebnis war die Anerkennung von religiösen Organisationen nicht nur als Dienstleister, sondern auch als politische Akteure, die in der Lage sind, eine ethische Lebensmittelpolitik zu fördern.
KAICIIDs Rolle: Dialog als Katalysator
Der Gipfel war für KAICIID eine Bestätigung des Engagements des Dialogzentrums, den interreligiösen Dialog als Instrument für die Entwicklung und die Schaffung nachhaltiger Gesellschaften zu nutzen. Die Veranstaltung baute auf den laufenden Partnerschaften des Zentrums mit religiösen Netzwerken in ganz Afrika auf und ergänzte frühere gemeinsame Forschungsarbeiten mit dem WRI über die Rolle von Glaubensgemeinschaften bei der Bekämpfung von Lebensmittelverlusten und -verschwendung.
Anstatt neue Modelle durchzusetzen, konzentriert sich der Ansatz von KAICIID darauf, die Zusammenarbeit zu fördern und den Dialog zwischen religiösen Führerinnen und Führern, Politik und Umweltfachleuten zu erleichtern, um Bereiche für gemeinsame Maßnahmen zu identifizieren. Dies entspricht dem allgemeinen Auftrag von KAICIID, das Verständnis und die Zusammenarbeit zwischen Kulturen und Religionen zu fördern, insbesondere bei der Bewältigung globaler Herausforderungen wie Klimawandel, Migration und Ungleichheit.
Plan für die Zukunft
In der Publikation werden fünf zentrale Empfehlungen für eine vom Glauben geleitete Transformation der Lebensmittelsysteme ausgesprochen:
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Förderung einer nachhaltigen Landwirtschaft, die Ressourcen und Land im Besitz der Kirche nutzt.
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Sensibilisierung durch religiös fundierte Bildungskampagnen.
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Ausbau von Maßnahmen nach der Ernte, wie Lagerung und Verarbeitung.
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Institutionalisierung von religiösen Akteuren in nationalen und regionalen ernährungspolitischen Foren.
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Partnerschaften zwischen verschiedenen Sektoren für technische und finanzielle Unterstützung sowie Interessenvertretung erleichtern.
Dieser Fahrplan spiegelt die Stimmen wider, die während des gesamten Gipfels zu hören waren. Stimmen, die eine stärkere Einbeziehung moralischer, spiritueller und kultureller Werte in das Streben nach Ernährungsgerechtigkeit und ökologischer Nachhaltigkeit fordern.
Den Dialog fortsetzen
Die Ergebnisse des Gipfels werden einem breiteren Publikum zugänglich gemacht. KAICIID und seine Partner laden zur weiteren Zusammenarbeit mit religiösen Akteurinnen und Akteuren, lokalen Regierungen, Entwicklungsorganisationen und Innovatoren aus dem Privatsektor ein. Dies ist nur der Anfang einer wachsenden Bewegung, die Lebensmittel nicht nur als Nahrung, sondern als heiligen Faden betrachtet, der die Menschen, den Planeten und den eigentlichen Zweck verbindet.