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Internationaler Frauentag: Inspirierende KAICIID Fellows leisten einen wichtigen Beitrag für den interreligiösen Dialog
KAICIID ist stolz darauf, am Internationalen Frauentag die Verdienste einiger Fellows hervorzuheben, die sich für die Förderung des interreligiösen Dialogs einsetzen und Barrieren, Missverständnisse und Vorurteile abbauen.
Diese inspirierenden Frauen haben unterschiedliche Biografien und Religionen. Doch sie setzen sich gemeinsam dafür ein, Brücken der Verständigung und Kooperation zu bauen. Durch ihre Arbeit fördern sie Frieden, Gerechtigkeit und gegenseitigen Respekt in ihren Gemeinschaften und darüber hinaus.
Würdigen Sie mit uns diese bewundernswerten Frauen und ihr Engagement für eine gerechtere und friedlichere Welt.
Amina Al Thahabi, Irak, Muslimin
Meine Reise im Bereich des Dialogs begann mit der Gewalt, die sich aufgrund der zunehmenden Spannungen zwischen den verschiedenen religiösen und ethnischen Gruppen in meinem Land, dem Irak, entwickelte.
Im Jahr 2006 überlebte ich wie durch ein Wunder ein Attentat, bei dem es den Bewaffneten gelang, mich mit vier Schüssen zu treffen. Zwei der Kugeln stecken noch heute in meinem Körper.
Der Schmerz, den ich bei diesem Angriff empfunden habe, hat mich dazu inspiriert, mich gegen den gewalttätigen Diskurs zu stellen und mich für die Förderung des Dialogs zwischen Menschen mit unterschiedlichem religiösem und ideologischem Hintergrund einzusetzen.
Ich freue mich immer, wenn verschiedene Menschen für einen Dialog zusammenkommen und ich dabei sein kann. In solchen Momenten habe ich das Gefühl, dass ich dazu beigetragen habe, meine Freundinnen und Freunde vor dem Schmerz zu bewahren, den ich durchgemacht habe. Ich glaube, dass wir uns in vielerlei Hinsicht voneinander unterscheiden, aber dass wir als Individuen in Bezug auf unsere Rechte und Pflichten gleich sind.
Wir müssen unsere Dialog-Fähigkeiten ständig weiterentwickeln, denn die Sprache der Gewalt auf der Grundlage von Glauben und religiösen Strömungen breitet sich aus.
In dieser Atmosphäre wirkt der Zugang von Frauen zum Dialog wie ein Wunder. Dank Gott und der Unterstützung von KAICIID konnte ich mich in diesem Gebiet weiterbilden.
Das Dialogzentrum hat auch viele Frauen in der arabischen Welt durch das Programm „She for Dialogue“ unterstützt. Die Teilnahme an diesem Programm hat mir geholfen, in den letzten drei Jahren viele neue Fähigkeiten zu erwerben. Ich habe aus Erfahrungen in verschiedenen Regionen gelernt, dass der Dialog einen positiven Einfluss auf mein Land haben kann, und das ist mein Ziel.
Ruth Ouazana, Frankreich, Jüdin
Mein Name ist Ruth Ouazana Barer.
Als ich sieben Jahre alt war, weigerte sich ein Mädchen in Paris, mit mir zu spielen, weil sie sich, wie sie sagte, „nicht mit der jüdischen Krankheit anstecken“ wollte. Ich kannte so etwas nicht und habe im Kindes- und Jugendalter viel über Antisemitismus und all seine verschiedenen Auswirkungen im Alltag gelernt.
Ich habe verstanden, dass der beste Weg, Antisemitismus und Diskriminierung zu bekämpfen, darin besteht, zu erklären, wer wir sind und was wir als Jüdinnen und Juden tun. Denn die meisten Menschen haben einfach Angst vor dem, was sie nicht kennen, und entwickeln daraufhin Vorurteile.
Heute leisten wir mit meiner NGO hervorragende Arbeit, indem wir das Verständnis für den „Anderen“ fördern. Wir wecken die Neugierde und fördern das Wissen über Kulturen und Religionen, vor allem bei den jüngeren Generationen.
Nachdem ich mehr als 20 Jahre in diesem Bereich gearbeitet hatte, bekam ich die Gelegenheit, KAICIID Fellow zu werden und meine Erfahrungen in Theorien und Worte zu gießen. Das half mir, Situationen besser zu verstehen und gleichgesinnte Fellows aus der ganzen Welt zu treffen.
Ich möchte alle Frauen auf der ganzen Welt ermutigen, ebenfalls Verantwortung zu übernehmen und zu versuchen, Brücken zu bauen, wo sie Brüche und Bedürfnisse erkennen. Gemeinsam können wir die Welt verändern und verbessern!
Karen Castillo, MexiKo, Christin
Meine Leidenschaft für den interreligiösen Dialog entwickelte sich während meines Theologiestudiums. Als ich mich mit dem Thema befasste, entdeckte ich, dass es sich um einen Bereich handelt, in dem sowohl die Theologie als auch die Sozialwissenschaften erhebliche Fortschritte gemacht haben, es aber immer noch viele Herausforderungen gibt, die es zu bewältigen gilt.
Mein erstes Projekt verwirklichte ich in Zusammenarbeit mit einer staatlichen Stelle, die sich mit Fällen von Diskriminierung befasst. Im Rahmen dieses Projekts entstand ein Buch, das auf der Durchführung von Interviews mit Personen aus verschiedenen Religionen, der Analyse der religiösen Vielfalt in Mexiko und der Untersuchung der Arbeit verschiedener ökumenischer und interreligiöser Gruppen beruht. Im Anschluss an dieses Projekt organisierte ich ein Seminar über den interreligiösen Dialog in Lateinamerika für Studierende der Theologie aus verschiedenen Glaubensrichtungen. Im Rahmen dieses Seminars besuchten wir verschiedene Religionsgemeinschaften, sammelten Erfahrungen mit Dialog und untersuchten die Entwicklung der Theologie des religiösen Pluralismus.
Nachdem ich 15 Jahre lang in diesem Bereich gearbeitet hatte, wurde ich KAICIID Fellow. Diese Gelegenheit hat es mir ermöglicht, meine Perspektiven zu erweitern und mit Menschen in Kontakt zu treten, die unterschiedliche Projekte verfolgen. Dieses Fellowship gibt mir die Hoffnung, weiterhin Initiativen zu entwickeln, die soziale Gerechtigkeit fördern.
Als KAICIID Fellow möchte ich mit meiner Initiative die Arbeit von Frauen aus verschiedenen religiösen, spirituellen und kulturellen Traditionen in der Friedensförderung hervorheben. Aus diesem Grund lade ich heute mehr Frauen dazu ein, weiterhin zusammenzuarbeiten und in unseren Unterschieden Einheit zu finden, um sich für Frieden, Gerechtigkeit und den Schutz der Erde einzusetzen. Möge die Stärke unseres Glaubens, unserer Überzeugungen und unseres kulturellen Erbes uns helfen, Wege der Solidarität zu finden.
Jenny Cacau, SüdAfrika, Buddhistin
Mein Name ist Jenny Canau und meine Reise in Sachen Dialog ist etwas, das weder Anfang noch Ende hat. Ich betrachte den interreligiösen und interkulturellen Dialog als eine Lebensweise. In den informellen täglichen Interaktionen treten wir ständig miteinander in Verbindung, lernen voneinander und entwickeln uns als Menschen und als Gemeinschaften weiter.
KAICIID hat mir die Fähigkeiten und das Verständnis vermittelt, dies in eine Möglichkeit zu verwandeln, tiefgreifende Verbindungen zu knüpfen und positive soziale Auswirkungen zu erzielen. Wenn ich mit Menschen interagiere, dann immer mit Liebe, Respekt und Mitgefühl im Herzen. Meine Hoffnung ist es, allen Formen von Dominanz und Diskriminierung mit den Fähigkeiten, die ich durch den Dialog gelernt habe, zu begegnen.
Mit der Unterstützung von KAICIID werde ich auch ermutigt, den Dialog für alle relevant zu machen, insbesondere für unsere marginalisierten Frauen und Jugendlichen in Südafrika. Ich lasse mich von Grace Machel inspirieren, die sagt: „Es gibt keine 'Kultur', die bestimmt, dass ein Mensch einen anderen Menschen herabsetzen, unterdrücken und diskriminieren kann. Das ist keine Kultur, das ist eine Methode, eine Gewohnheit. Kultur ist das Beste der Werte, die wir als Menschen schätzen.“
Wir alle haben Vorstellungen vom Leben und seinem Sinn, und es ist wunderbar, wenn wir diese als Werte weiterentwickeln können, um Würde, Hoffnung und menschliches Wohlergehen zu fördern.
Eine gute Möglichkeit, dies zu tun, besteht darin, unsere eigene Kultur, unsere Bräuche, unseren Glauben und unsere religiösen Gepflogenheiten zu betrachten und uns zu fragen, ob sie uns schaden oder nützen, und wie wir dazu beitragen können, dass sie unserem täglichen Leben zugute kommen.
Sneha Roy, Indien, Vereinigtes Königreich
Ich bin in einem Umfeld aufgewachsen, in dem der interreligiöse und interkulturelle Austausch frei von Vorurteilen, Sorgen und Konflikten war. Daher erschien mir die Lektüre von Berichten über Gewalt, die auf religiöser Intoleranz und Identitätspolitik beruht, nicht nur beunruhigend, sondern auch fremd.
Die Frage, die sich mir unweigerlich aufdrängte, lautete: „Gibt es keine Mittel, um diese zu deeskalieren und zu friedlichen Maßnahmen zu greifen?“ Auf der Suche nach Antworten entdeckte ich den Dialog, insbesondere den interreligiösen Dialog.
Das KAICIID Fellows-Programm ist gut auf die Ziele und die Praxis des Dialogs ausgerichtet und engagiert sich sehr dafür. Das Fellowship hat mir Werte vermittelt, die mich bei meiner Arbeit motivieren. Es hat mir geholfen, mit Hunderten von Menschen aus der ganzen Welt in Kontakt zu treten, die im interreligiösen Dialog aktiv sind.
Während meiner gesamten Reise im interreligiösen Dialog habe ich mit Frauen (religiösen Führerinnen und Aktivistinnen) zusammengearbeitet und festgestellt, dass sie im Mittelpunkt der Dialogbewegungen stehen, aber weniger oder gar nicht wahrgenommen werden. Es ist nur fair, dass Frauen als gleichberechtigte Mitwirkende in unseren Bemühungen um eine pluralistische Gesellschaft gesehen werden, in der eine Vielzahl von Ansichten, Wahrheiten und Identitäten harmonisch koexistieren kann.