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27 Medienschaffende aus 11 arabischen Ländern schließen das KAICIID-Fellowship für Dialogjournalismus erfolgreich ab
27 Journalistinnen und Journalisten aus 11 arabischen Ländern kamen vom 14. bis 18. Dezember 2022 nach Amman, Jordanien, um am letzten Workshop des Fellowships für Dialogjournalismus teilzunehmen und das Programm abzuschließen.
Der Workshop war der dritte in diesem Jahr und wurde von KAICIIDs Programm für die arabische Welt organisiert. Die Absolventinnen und Absolventen sind allesamt Medienschaffende mit mehr als fünf Jahren Berufserfahrung in den Bereichen Print, Rundfunk, Radio und/oder digitale Medien. Neben den drei abgehaltenen Trainingsworkshops hatten die Journalistinnen und Journalisten Anspruch auf persönliche Online-Beratung durch einen Mentor.
Das Programm verfolgte von Anfang an das Ziel, die Grundsätze des Journalismus zu betonen, die sich um Genauigkeit, Unvoreingenommenheit und Objektivität drehen. Noch wichtiger war, dass das Programm Journalisten in interkulturellem Dialog und konfliktsensiblem Journalismus schulen und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ermutigen sollte, Vielfalt, Pluralismus und das friedliche Zusammenleben zu fördern und Hassrede in ihren jeweiligen Medien zu verhindern.
Journalistinnen und Journalisten verändern die Rhetorik rund um Konflikte
Der ägyptische Journalist Michael Fares von der Zeitung Seventh Day betonte: „Die Besonderheit dieses Programms besteht darin, dass es sich an Journalisten wendet, die in ihren Gemeinschaften eine Schlüsselfunktion einnehmen, insbesondere bei der öffentlichen Meinungsbildung und der Gestaltung des sozialen und politischen Verständnisses der Massen.“ Er fügte hinzu, dass Journalisten zu jenen Gruppen zählen, die rasch geschult werden sollten, um die Rhetorik und das Narrativ im Zusammenhang mit religiösen oder ethnisch aufgeladenen Konflikten zu verändern.
Die drei Schulungen, an denen er in diesem Jahr teilgenommen hat, haben ihn dazu veranlasst, seine Berichterstattung über die aktuellen kleinen Konflikte in Ägypten zu ändern. Die Workshops halfen ihm zum Beispiel, „die Motive hinter gewalttätigen Vorfällen in einer Gemeinschaft zu analysieren, insbesondere, wenn sie durch ethnische oder religiöse Spaltungen ausgelöst wurden; die Ursprünge von Konflikten in der arabischen Welt zu verstehen und Verallgemeinerungen zu vermeiden, wenn es um interkommunale Spannungen geht“, erklärte er.
Fares betonte, dass er in seiner Karriere weiterhin die konfliktsensiblen journalistischen Methoden anwenden werde, die er in diesem Jahr kennengelernt hat, und dass er mit anderen Journalisten zusammenarbeiten werde, um professionell über Konflikte zu berichten, ohne bestehende Ängste zu schüren.
„Journalistinnen und Journalisten in Ägypten und anderswo in der arabischen Region haben die Möglichkeit, zur Friedenssicherung beizutragen, anstatt Gewalt und Spaltungen zu schüren“, so sein Fazit.
Nawal Al-Jaber, eine Autorin und Journalistin aus Saudi-Arabien, die für die Zeitung The Riyadh arbeitet, sagt, dass „die Beseitigung von Hassrede in jeder Publikation in der Verantwortung von Journalisten, Redakteuren und Autoren liegt, denn wir sind diejenigen, die für diese Veröffentlichungen verantwortlich sind“. Sie ist der Meinung, dass alle Journalistinnen und Journalisten im interreligiösen und interkulturellen Dialog geschult werden sollten. Seit sie das Fellowship begonnen hat, sind die Säulen des Dialogjournalismus in ihren redaktionellen Leitlinien verankert, erklärte sie.
Unbekannte Gebiete entdecken
Der leitende Programm-Manager Waseem Haddad wies darauf hin, dass konfliktsensibler Journalismus es Berichterstattern ermögliche, professionell über Konflikte zu informieren. Das Programm ermutigt sie auch dazu, nach positiven Geschichten zu suchen, die das soziale Gefüge einer Gesellschaft wiederherstellen und es dem Zielpublikum ermöglichen, die Vielfalt einer Gemeinschaft zu verstehen. „Dieses Programm entstand aus KAICIIDs tiefer Überzeugung von der Rolle der Medien bei der Beendigung von Konflikten“, erklärte er.
Am Rande der Abschlusszeremonie betonte auch der Generalsekretär des Dialogzentrums, Zuhair Alharthi, diesen Aspekt: „KAICIID wird weiterhin an strategischen Beziehungen mit Medien und Medienfachleuten als Schlüsselpartner arbeiten, um ein friedliches Zusammenleben, die gemeinsame Bürgerschaft und die Bekämpfung von Hassrede durch interreligiösen und interkulturellen Dialog zu fördern.“
Die Arbeit von KAICIID in der arabischen Welt begann im Jahr 2014 mit Schulungen und Workshops zur Förderung des friedlichen Zusammenlebens und des interreligiösen und interkulturellen Dialogs. „Medien in der arabischen Welt tragen – absichtlich oder unabsichtlich – zur Verbreitung von Hassrede bei“, berichtete Haddad. „Es gibt eine Fülle positiver Erfahrungen, die zeigen, dass die Menschen in der Region fähig sind, friedlich zusammenzuleben und interreligiösen und interkulturellen Dialog zu führen, die aber von den Medien übersehen werden.“ Es ist die Aufgabe von KAICIID sowie von Journalistinnen und Journalisten, diese Geschichten ins Rampenlicht zu rücken. Ziel des Programms ist es, Konflikte sowie ethnische und religiöse Spannungen nicht unter den Teppich zu kehren, sondern die vorhandenen positiven Beispiele hervorzuheben.
Die Journalistinnen und Journalisten, die das Programm in Amman erfolgreich abgeschlossen haben, werden eingeladen, Mitglieder des Media Policy Forum zu werden. Eine Plattform, die einflussreiche Journalisten, Medienschaffende, politische Entscheidungsträgerinnen und -träger sowie religiöse Führerinnen und Führer aus der gesamten arabischen Welt zusammenbringen soll, um sich für interreligiösen Dialog, Friedensjournalismus und ein gutes Zusammenleben einzusetzen.
Im Anschluss an ihre Abschlussfeier besuchten die Dialog-Journalismus-Fellows das Jordanische Medieninstitut (JMI), wo sie sich über die Erfahrungen des Instituts bei der Ausbildung von jährlich Dutzenden von arabischen Journalistinnen und Journalisten informierten. Außerdem nahmen sie an einer nichtöffentlichen Diskussion im jordanischen Senat in Anwesenheit von Faisal Al-Fayez, Präsident des jordanischen Senats, und Mitgliedern des Medienausschusses des Senats teil. Sie erörterten die Rolle der politischen Entscheidungsträgerinnen und -träger bei der Unterstützung und Entwicklung regionaler Medienstrategien, die den Dialog fördern und Hassrede entgegenwirken sollen.
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