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Ressourcen zur Konfliktprävention
Coronavirus verschärft Hassrede
Trotz des Aufrufs der Vereinten Nationen im vergangenen Jahr zu einem weltweiten Waffenstillstand, damit sich die Länder auf die Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie konzentrieren können, haben sich Hassrede und Konflikte in vielen Regionen der Welt verschärft.
In der Zentralafrikanischen Republik haben Rebellen die Hauptstadt Bangui eingekesselt, seit dem Ausbruch der Gewalt im Januar wurden mehr als 200.000 Menschen aus ihren Häusern vertrieben. In Myanmar eskalieren die Spannungen zwischen dem Militär und der Regierung wegen des Ausgangs der Wahlen im November 2020 weiter.
Die globale Pandemie hat auch Ängste und Unsicherheiten verschärft, was laut UN-Generalsekretär António Guterres zu einem „Tsunami von Hass und Fremdenfeindlichkeit, Sündenbock-Denken und Panikmache“ geführt hat. Anfeindungen im Internet und physische Angriffe richten sich gegen ethnische und religiöse Gemeinschaften; Flüchtlinge, Migrantinnen und Migranten wurden als Quellen des Virus verunglimpft.
Dialogue Knowledge Hub (DKH) unterstützt Konfliktprävention
Im Zuge der COVID-19-Krise, die zu fast 2,5 Millionen Toten geführt hat, dient KAICIIDs Online Dialogue Knowledge Hub (DKH), eine nutzerorientierte virtuelle Plattform, denjenigen, die mit interreligiösem Dialog arbeiten. Das DKH hat bedeutenden Einfluss auf die Erweiterung von Wissen über friedensfördernde Werkzeuge zur Unterstützung der Konfliktprävention und -lösung gehabt.
In den letzten zwölf Monaten hat das DKH eine wesentliche Rolle dabei gespielt, die entstehenden Bedürfnisse von religiösen Führerinnen und Führern, politischen Entscheidungsträgerinnen und -trägern sowie zivilgesellschaftlichen Organisationen auf der ganzen Welt zu erfüllen. Die DKH-Kurse haben sich mit einer Reihe wichtiger globaler Herausforderungen befasst, darunter die Nutzung von Dialog zur Unterstützung von Friedensprozessen, Konfliktprävention und die Umsetzung von Maßnahmen gegen die zunehmende Flut von Hassrede verschiedener Art, die sich auch gegen Religionsgemeinschaften richtet.
KAICIID hat im letzten Jahr eine Vervierfachung des Interesses an seinen E-Learning-Kanälen und Online-Ressourcen verzeichnet. Im Jahr 2020 wurden über das kostenlose E-Learning-Programm 21 Online-Kurse mit über 1.100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus 119 Ländern erfolgreich durchgeführt.
Ein Großteil des Interesses am Dialogue Knowledge Hub, das im Jahr 2017 ins Leben gerufen wurde, geht auf die Verlagerung zum Online-Lernen und auf die steigende Nachfrage nach mehr gemeinschaftlich geführten Initiativen und Partnerschaften zurück, die politische Entscheidungsträgerinnen und -träger und Führungskräfte an der Basis auf der ganzen Welt miteinander verbinden sollen.
„Dialogue Knowledge Hub ist ein wertvolles Werkzeug für diejenigen, die an vorderster Front der Konfliktprävention und Friedenskonsolidierung in Ländern auf der ganzen Welt stehen“, erklärt Professor Mohammed Abu-Nimer, Leitender Berater bei KAICIID und Professor an der School of International Service der American University.
„In einer Zeit, in der sich Länder auf der ganzen Welt im Lockdown befinden, ist es wichtig, dass KAICIID viele unserer Ressourcen und Trainings online zur Verfügung stellt, um diejenigen zu unterstützen, die in den Bereichen Friedensförderung und Konfliktlösung arbeiten. Das DKH ist ein Paradebeispiel, das wichtige und kostenlose Ressourcen für religiöse Führerinnen und Führer, politische Entscheidungsträgerinnen und -träger sowie Expertinnen und Experten auf der ganzen Welt anbietet.“
Die Online-Kurse des DKH decken alle Aspekte des interreligiösen Dialogs und der Konfliktlösung ab. Der beliebteste Kurs von KAICIID, der kostenlos und auch für das Smartphone verfügbar ist, besteht aus einem Programm mit acht Modulen, das auf die sich entwickelnden Bedürfnisse von religiösen Führerinnen und Führern, politische Entscheidungsträgerinnen und -trägern und Organisationen der Zivilgesellschaft zugeschnitten ist. Der Kurs bietet verschiedene Modelle der interreligiösen Konfliktprävention sowie Lösungen zur Bekämpfung von Antisemitismus und Islamophobie.
Das DKH bietet auch eine Reihe von kürzeren Kursen an, darunter „Schlüsselkonzepte des interreligiösen Dialogs“ und „Interreligiöser Dialog in virtuellen Gemeinschaften und in sozialen Netzwerken“. Zu den bevorstehenden Kursen für das Jahr 2021 gehören „Hassrede bekämpfen“ und „Religion, Umwelt und Klimawandel“.
„Dialogue Knowledge Hub ist für ein breites Spektrum von Akteurinnen und Akteuren von Interesse“, berichtet Armen Rostomyan, der Leitende Programmmanager der Plattform. „Unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer kommen aus der ganzen Welt und wollen ihre Fähigkeiten erweitern und sich das Rüstzeug holen, wie man Dialog zur Schaffung von Frieden und Versöhnung nutzen kann. Sie können die Kurse von zu Hause aus oder beim Pendeln absolvieren. Das ist ein angenehmer Nebenaspekt für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Die meisten schätzen die Inhalte, die sie lernen und in ihrem Arbeitsalltag anwenden können, sehr.“
Dialogue Knowledge Hub schafft Gemeinschaftsgefühl
Die Verlagerung von Lerninhalten ins Internet spiegelt sich in einem Anstieg der Nutzerzahlen wider: Die Gesamtzahl der Nutzerinnen und Nutzer von DKH, verteilt auf alle Angebote wie die Reihe von KAICIID-Webinaren, die Friedenskarte und das Netzwerk bekannter Persönlichkeiten im interreligiösen Dialog, wuchs im Jahr 2020 um fast 72 Prozent. Dieses gesteigerte Interesse und das Verlangen nach weiterer Zusammenarbeit rund um Friedensförderung und Entwicklung hat das DKH dazu inspiriert, bessere Möglichkeiten der Vernetzung zu schaffen, die für den Sommer 2021 erwartet werden und eine echte Gemeinschaft der Praxis schaffen werden.
„Die Plattform als Ganzes ist sehr wichtig, weil sie Online-Ausbildung und -Schulungen für Führungskräfte anbietet“, so Rostomyan weiter. „Die Ressourcen helfen, neue Netzwerke zu schaffen. Es finden Diskussionen statt und es gibt Möglichkeiten, sich über bewährte Praktiken auszutauschen. Das schafft ein Gefühl der Gemeinschaft.“
Auch die Webinar-Reihe von KAICIID mit interaktiven Podiumsdiskussionen und Fragestunden mit Expertinnen und Experten aus bekannten internationalen Organisationen und religiösen Institutionen soll den Gemeinschaftssinn fördern. Zu den bisherigen Themen gehörten die Verhinderung von Hassrede, die Bekämpfung von gewalttätigem Extremismus, das Ende der Gewalt gegen Frauen, der Schutz gefährdeter Gemeinschaften während der Coronavirus-Krise und die effektive Umsetzung der Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (SDGs).
Im Laufe des Jahres 2021 wird die Webinar-Reihe mit Themen wie ethnischer Gerechtigkeit sowie einem speziellen Webinar zur Unterstützung des SDG Global Festival of Action fortgesetzt, das die Förderung friedlicher, gerechter Gemeinschaften auf der Grundlage von Chancengleichheit für alle zum Ziel hat.
Um mehr über Dialogue Knowledge Hub zu erfahren, klicken Sie bitte hier.