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KAICIID Generalsekretär ruft politische Entscheidungsträger und hochrangige religiöse Würdenträger auf, gemeinsam die Rolle der religiösen Bildung bei der Flüchtlingsintegration in Europa zu untersuchen
Faisal Bin Muaammar, Generalsekretär des KAICIID, rief gestern beim Internationalen Weltfriedenstreffen der Gemeinschaft Sant' Egidio in Münster zu einem intensiveren und nachhaltigeren Dialog zwischen hochrangigen religiösen Würdenträgern und politischen Entscheidungsträgern auf, um die Probleme von Vertreibung zu lösen. Der Generalsekretär sprach von der „dringlichsten humanitären Herausforderung, die wir in dieser Größenordnung seit dem zweiten Weltkrieg nicht mehr gesehen haben“ und rief zum Dialog auf, „damit Menschen ein besseres Verständnis dafür entwickeln können, dass große Herausforderungen nicht gelöst werden können, indem Seewege geschlossen, Mauern gebaut oder Menschen zurück in die Arme jener geschickt werden, vor denen sie geflohen sind.“
Das Internationale Weltfriedenstreffen der Gemeinschaft Sant' Egidio ist eine jährliche Zusammenkunft hochrangiger religiöser und politischer Würdenträger aus aller Welt. Zu den Teilnehmern des diesjährigen Treffens zählten unter anderem die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel, der Präsident des Europäischen Parlaments Antonio Tajani, der Großimam von Al-Azhar Ahmad Mohammad al-Tayyeb, der griechisch-orthodoxe Patriarch von Antiochien und des ganzen Orients (Damaskus) Johannes X., Kardinal Dieudonné Nzapalainga aus der Zentralafrikanischen Republik sowie Kardinal John Olorunfemi Onaiyekan und Sultan Al Hajji Muhammad Sa'ad Abubakar III aus Nigeria.
Unter den Rednern befanden sich zahlreiche Mitglieder aus KAICIIDs Board of Directors, darunter Oberrabbiner David Rosen, Pastorin Kosho Niwano und Dr. Mohammad Sammak.
Bin Muaammar hob in seiner Rede die Notwendigkeit der Zusammenarbeit zwischen Religionsgemeinschaften und politischen Entscheidungsträgern hervor. „Wenn wir isoliert voneinander Arbeiten, werden wir nur einen Teil des Problems sehen und lösen können“, sagte er.
„Es muss mehr getan werden, damit wir alle, hochrangige religiöse Würdenträger und politische Entscheidungsträger, auf die gleichen Ziele hinarbeiten. Damit unsere Stärken effektiv genutzt und Überschneidungen in unseren Bemühungen vermieden werden. Terrorismus, Armut und Hass können nur gemeinsam besiegt werden.“
Der Generalsekretär wies auf einige erfolgreiche Beispiele des interreligiösen Dialogs hin, die aus den Bemühungen des KAICIID hervorgegangen sind. Dazu gehört das im Juli in Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen gestartete erste Aktionsprogramm, das religiöse Würdenträger bei der Verhinderung von Hassreden und Aufstachelung zu Gewalt unterstützen soll.
„Im arabischen Raum hat KAICIID das erste Netzwerk theologischer und Sharia-Fakultäten gegründet, dessen Mitglieder an der Ausarbeitung eines gemeinsamen Lehrplans zum interreligiösen Dialog arbeiten. Wir hoffen, dass die nächste Generation an Gelehrten und Religionsführern im arabischen Raum mit den erforderlichen Erkenntnissen zum Dialog ausgestattet sind, um Frieden zu schaffen und sich stärker für eine gemeinsame Bürgergesellschaft aller Elemente der arabischen Gesellschaften einzusetzen.
Wir sind stolz, die Bemühungen von Kardinal Onaiyekan und Sultan Sa'ad Abubakar (die heute beide unter uns sind) in Nigeria zu unterstützen, den sozialen Zusammenhalt im Land durch eine Plattform zu stärken, über die Menschen aller Religionen zum Nutzen des Landes kooperieren können.“
Der Generalsekretär forderte die Teilnehmer des Treffens, zu denen hochrangige religiöse Würdenträger und politische Entscheidungsträger aus aller Welt zählen, auf, die einzigartigen Kenntnisse und Erfahrungen von KAICIID im Dialog zu nutzen, um mehr Möglichkeiten für einen Dialog zu schaffen: „Die einzigartige Struktur des KAICIID ist eine Antwort auf eine spezielle Notwendigkeit. Die Notwendigkeit einer konstruktiven, gleichberechtigten Kooperation zwischen Religionsgemeinschaften und Regierungen.
Im Februar 2018 werden wir in Wien eine Sitzung einberufen, um unsere Fortschritte bei der Förderung des Dialogs zu überprüfen, der die Vielfalt im arabischen Raum aufrechterhalten soll. Wir arbeiten intensiv an der Gründung einer Plattform zur Kooperation zwischen hochrangigen religiösen Würdenträgern und politischen Entscheidungsträgern aus dieser Region. Ziel dieser Plattform ist es, einen Raum zu schaffen, in dem religiöse Würdenträger, die internationale Gemeinschaft sowie nationale und regionale Regierungen in einen Dialog über nachhaltige Lösungen auf dem Weg zu Frieden im arabischen Raum treten können.“
Der Generalsekretär nahm an einer Podiumsdiskussion zum Thema „Zusammenleben“ teil. Zu den Rednern der Diskussion gehörten außerdem Biyanto, M. Ag., Universitas Islam Negeri Sunan Ampel, Muhammadiyah, Indonesien; Guirguis Ibrahim Saleh, Koptisch-orthodoxer Intellektueller, Ägypten; Michel Santier, Katholischer Bischof, Frankreich; Bin Shen, Katholischer Bischof, Volksrepublik China; Polycarpus, Orthodoxer Erzbischof der Syrisch-orthodoxen Kirche; sowie Pshtiwan Sadiq Abdullah Khoshnaw, Minister für Erziehung und Religionsangelegenheiten der kurdischen Regionalregierung. Die Podiumsdiskussion stand unter dem Vorsitz von Johan Jozef Bonny, Katholischer Bischof, Belgien.
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