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KAICIID-Generalsekretär: Dialog zwischen den Religionen ist das wirksamste Mittel gegen Gewalt im Namen der Religion
„Wir sehen uns den Konflikten des 21. Jahrhunderts gegenüber, die nicht vor Grenzen halt machen; dafür brauchen wir auch Lösungen des 21. Jahrhunderts. Anstrengungen zur Friedenskonsolidierung bei denen Religionsverantwortliche und religiöse Perspektiven nicht in die Planungen eingebunden werden, können nicht wirksam sein,“ sagte Faisal Bin Muaammar, Generalsekretär des KAICIID-Dialogzentrums.
Der Generalsekretär rief zu einem umfassenderen Ansatz auf, um Konflikte einzudämmen und den sozialen Zusammenhalt zu stärken. Generalsekretär Bin Muaammar sprach während seines Besuchs in New York, wo er sich mit UN-Vertretern traf, darunter der Generalsekretär der Vereinten Nationen Ban Ki-Moon. Religion gehört für die große Mehrzahl der Menschen auf der Welt zum Leben. Acht von zehn Menschen auf unserer Welt gehören einer Religion an. Die große Mehrheit dieser Menschen ist der Ansicht, dass Gewalt gegen andere ihrem Glauben widerspricht. Alle Religionen streben nach Wohlergehen für die gesamte Menschheit. Und doch gibt es auf der Welt immer mehr Konflikte, bei denen Religion als Faktor angeführt wird. Jüngsten Studien zufolge ist die Zahl der sozialen Feindseligkeiten mit Religionskontext so hoch wie seit sechs Jahren nicht mehr. Bin Muaammar sagte dazu: „Die Zahl der Konflikte in aller Welt steigt: Jeden Tag werden Menschen aufgrund ihrer religiösen Identitäten geächtet, an den Rand gedrängt, bedroht, aus ihrer Heimat vertrieben und sogar getötet. Die für diese Taten Verantwortlichen behaupten, dass ihre Verbrechen im Namen einer Religion begangen werden.“ „Doch es gibt keine rein religiösen Konflikte. Vielmehr wird die Religion als Geisel genommen, um die Vorgehensweisen von Extremisten zu rechtfertigen. Religion ist eine mächtige Kraft des Guten, und der Dialog zwischen Regierungen, der Zivilgesellschaft und religiösen Würdenträgern kann Konflikte abschwächen und sogar vermeiden.“ Die Regierungen binden zunehmend Vertreter der Religionen in Maßnahmen zur sozialen Entwicklung ein. Die religiösen Gemeinschaften haben sich als Akteure des positiven Wandels bewährt. Studien der Weltbank zufolge tragen glaubensbasierte Organisationen mehr als die Hälfte der Gesundheits- und Bildungsleistungen in Afrika südlich der Sahara. Religions for Peace zufolge sind die Religionen zusammengenommen das größte zivilgesellschaftliche Netzwerk der Welt. Diese Netzwerke nutzen ihren Einfluss für nutzbringende Veränderungen. Im 21. Jahrhundert können die politischen Entscheidungsträger das konstruktive Potenzial des Dialogs mit religiösen Gemeinschaften freisetzen, um wirksamer Frieden zu verbreiten und Bildung und Entwicklung zu fördern. KAICIID wurde mit dem ausdrücklichen Ziel gegründet, die Zusammenarbeit zwischen Regierungen, Religionen und der Zivilgesellschaft zu stärken und die Unterstützung der Oberhäupter der Weltreligionen für das Gemeinwohl zu gewinnen. KAICIID arbeitet direkt mit den Betroffenen zusammen, um Konflikte zu lösen: Im Mai 2014 begann KAICIID sein Engagement in der Zentralafrikanischen Republik (ZAR) und führte Akteure der Zivilgesellschaft, Politiker und Vertreter der katholischen, protestantischen und islamischen Gemeinden der Hauptstadt Bangui zusammen. Im Jahr 2014 wird KAICIID Würdenträger der Religionen aus den Nachbarländern versammeln, um über religiöse und politische Führung in der ZAR zu sprechen, um alle religiösen Gruppen aufzurufen, sich gegenseitig zu schützen, und um auf einem Ende der Gewalt zu bestehen. KAICIID wird Ausbilder für den interreligiösen Dialog schulen, die dann die Werkzeuge das Dialogs an viele andere weitergeben werden, um Vertrauen und Zusammenarbeit in Regionen zu schaffen, in denen Angst und Misstrauen das soziale Gefüge zerstört haben. KAICIID bringt politische Entscheidungsträger zusammen, damit Wissen über interreligiöse Bildung geteilt werden kann. Durch die Weitergabe von Lerninhalten und Werkzeugen aus verschiedenen Kontexten rüstet KAICIID die Regierungen für eine optimale Anwendung ihrer Bildungsmaßnahmen und Bildungspläne zur Förderung des Verständnisses für andere Religionen und Kulturen. KAICIID arbeitet mit den Medien, um Fähigkeiten zur angemessenen Berichterstattung über Religion aufzubauen, damit Reporter und Redakteure in der Lage sind, die Gemeinschaften korrekt darzustellen, denen sie dienen. KAICIID arbeitet auch mit Fachleuten aus dem Bereich des interreligiösen Dialogs zusammen und unterstützt sie bei der Verbreitung ihrer eigenen Friedensbotschaften an ein breiteres Publikum, damit sie den vorherrschenden Botschaften des Hasses entgegenwirken können. Außerdem arbeitet KAICIID an einer Dokumentation des konkreten Erfolgs und der Auswirkungen des Dialogs vor Ort. „Der Dialog kann ein Heilmittel gegen Konflikte sein. Er kann Gesellschaften aber auch gegen Konflikte immunisieren. Der Dialog kann Regierungen helfen, verschiedene Religionen und Kulturen zu integrieren, dem Missbrauch religiöser Identitäten zur Rechtfertigung von Spaltung vorzubeugen und Gesellschaften zu heilen, die eine Vergangenheit der Konflikte hinter sich lassen wollen. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit unseren Kollegen bei den Vereinten Nationen, aus den Mitgliedstaaten, der Zivilgesellschaft und den religiösen Gemeinschaften zur Umsetzung dieser Vision einer alle einschließenden Zukunft,“ sagte Generalsekretär Bin Muaammar.
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