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- Religiöse und kommunale Gruppen bekräftigen die Relevanz der Agenda 2030 der UNO
Bei einem hochrangigen Treffen führender politischer Entscheidungsträgerinnen und -träger sowie Glaubensvertreterinnen und -vertreter stand die wichtige Rolle religiöser und zivilgesellschaftlicher Akteurinnen und Akteure bei der Verwirklichung der UN-Agenda 2030 und ihrer Ziele für nachhaltige Entwicklung ganz oben auf der Tagesordnung. Die virtuelle Veranstaltung wurde von der globalen Organisation Netzwerk für religiöse und traditionelle Friedensstifter, dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) und dem Internationalen Dialogzentrum (KAICIID) durchgeführt.
Die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung mit ihren 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) wurde im Jahr 2015 von 150 UN-Mitgliedsstaaten verabschiedet. Staaten und Regierungen haben die Agenda 2030 und die SDGs in ihre nationalen Strategien aufgenommen, jedoch dürfte nach aktuellem Stand kein Land die Ziele erreichen.
Die Umsetzung der Ziele wurde im letzten Jahr durch die globale Verbreitung des Coronavirus weit zurückgeworfen. Die Pandemie hatte eine beispiellose Behinderung sozialer und wirtschaftlicher Bemühungen der internationalen Gemeinschaft sowie weltweit 3,8 Millionen Todesfälle und über 178 Millionen Infektionen zur Folge.
Die COVID-19-Pandemie hat die UN-Mitgliedsstaaten dazu angespornt, kommunale Akteurinnen und Akteure, einschließlich Frauen und Jugendliche sowie nationale Regierungen zu unterstützen, um gestärkt aus der Krise zu kommen. Dabei helfen sollen mehr Investitionen in soziale Schutzmaßnahmen, einschließlich Gesundheitsversorgung und Bildung, in Zusammenarbeit mit dem privaten Sektor, zivilgesellschaftlichen Gruppen und anderen relevanten Parteien.
Das Netzwerk für religiöse und traditionelle Friedensstifter und KAICIID haben auf den Aufruf zur Stärkung lokaler Akteurinnen und Akteure reagiert. Sie haben gemeinsam eine Online-Umfrage über die Arbeit und die Bemühungen religiöser und kommunaler Akteurinnen und Akteure zur Beschleunigung der Umsetzung der Agenda 2030 auf nationaler und lokaler Ebene durchgeführt.
Weltweite Umfrage
Die Umfrage wurde an 130 zivilgesellschaftliche Akteurinnen und Akteure sowie Organisationen in der ganzen Welt geschickt. 64 religiöse und lokale Persönlichkeiten haben geantwortet, darunter sind Frauen und Jugendliche sowie Vertreterinnen und Vertreter der Friedensförderung in der Wissenschaft, glaubensbasierte Organisationen und andere zivilgesellschaftliche Akteurinnen und Akteure.
Die Antworten brachten wichtige und ermutigende Erkenntnisse über die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung. Die Umfrage zeigt, dass die 64 Personen über umfangreiches Wissen und Verständnis der Agenda 2030 verfügen. Die Befragten haben auch beschrieben, wie sie die UN-Ziele umgesetzt haben und welche Indikatoren angewandt wurden. Insgesamt konnte eine positive Einstellung gegenüber der UNO und eine Übereinstimmung mit ihren Grundwerten erhoben werden.
Mehrere Befragte hoben auch Projekte hervor, bei denen sie mit Organisationen, Fonds oder Programmen der UNO zusammengearbeitet haben, darunter das Entwicklungsprogramm und das Büro für Völkermordprävention und Schutzverantwortung.
Das gestrige Treffen wurde von Dr. Mohamed Elsanousi, Geschäftsführer des Netzwerks für religiöse und traditionelle Friedensstifter, Botschafter Jukka Salovaara, Ständiger Vertreter Finnlands bei den Vereinten Nationen, und Faisal Bin Abdulrahman Bin Muaammar, KAICIID-Generalsekretär, eröffnet.
Bin Muaammar machte auf die Herausforderungen bei der Umsetzung des Ziels Nummer 17 aufgrund der Pandemie aufmerksam. Dieses Entwicklungsziel fordert mehr Mittel zur Umsetzung und eine Neubelebung der globalen Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung.
„Wir hoffen, dass unser heutiges Treffen den entscheidenden Beitrag hervorheben kann, den Glaubensgemeinschaften und kommunalte Akteurinnen und Akteure durch ihre Netzwerke, ihr Wissen und ihre Weisheit und Führung leisten. Wir hoffen, dass diese Veranstaltung Diskussionen darüber entfachen kann, wie diese Partnerschaften gestärkt, erneuert und verbessert werden können, während die Welt sich um einen Neuanfang bemüht. Wir sind bereit, dabei zu helfen.“
Förderung von Bemühungen der Basis für die Erreichung der SDGs
„Die Förderung von Bemühungen der Basis für die Erreichung nachhaltigen Friedens und Entwicklung ist eine natürliche Aufgabe für religiöse und kommunale Führerinnen und Führer. Es gibt eine starke ethische Dimension in der nachhaltigen Entwicklung, denn es geht um Gerechtigkeit“, erklärte Botschafter Salovaara. „Wir wissen, dass es zu viel Ungleichheit zwischen und innerhalb von Staaten gibt und die COVID-19-Pandemie hat die Ungerechtigkeiten nur noch vergrößert.“
„Die heutige Veranstaltung zielt darauf ab, die Bemühungen religiöser und lokaler Akteure, zu denen auch Frauen und Jugendliche gehören, während der Pandemie zu veranschaulichen, genauso wie ihre Beiträge zur Agenda 2030“, so Dr. Elsanousi. „Wir wissen, dass diese Akteurinnen und Akteure eine wichtige Rolle in von Konflikten betroffenen Gesellschaften und bei der Leistung humanitärer Hilfe, einschließlich Unterkunft, Nahrung und Bildung, spielen. Leider wird ihr Angebot noch zu wenig genutzt. Zu diesem Zweck sollten größere Anstrengungen unternommen werden, um die Kapazitäten und den Einfallsreichtum dieser Menschen zu mobilisieren.“
Die Diskussion wurde geleitet von Dr. Mohinder Singh, Vorsitzender der Nishkam-Gruppe gemeinnütziger Organisationen in Birmingham, Großbritannien; Myla Leguro, Programm-Managerin des Friedens- und Versöhnungsprogramms von CRS-Philippines; Rory E. Anderson, stellvertretender Referatsleiter und politischer Berater für Afrika für das strategische religiöse Engagement im US-Außenministerium; und Samuel Rzik, Leiter der Abteilung Konfliktprävention, Friedenskonsolidierung und verantwortliche Institutionen (CPPRI) im Krisenbüro des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen.
Religion und Identität
Myla Leguro, Programm-Managerin des Friedens- und Versöhnungsprogramms von CRS-Philippines, hob die wichtige Rolle von Frauen und Jugendlichen bei der Arbeit an den SDGs hervor.
„Gläubige Frauen und Jugendliche haben ihre Widerstandsfähigkeit und auch ihre Leidenschaft und ihr Engagement für den Dienst am Nächsten bewiesen, indem sie Solidarität gezeigt haben, indem sie kreative Antworten auf die COVID-Pandemie gefunden haben und, was noch wichtiger ist, indem sie Hoffnung und Widerstandsfähigkeit in der Gemeinschaft gefördert haben. Selbst inmitten der Pandemie führen Frauen und Jugendliche weiterhin öffentlich Gespräche und beteiligen sich am Dialog über die Auswirkungen des Coronavirus in ihren Gemeinschaften.“
Die entscheidende Rolle, die religiöse Gruppen und Personen bei der Befähigung lokaler Gemeinschaften spielen, wurde während der virtuellen Veranstaltung mehrmals hervorgehoben.
„Einige Vorteile der Stärkung religiöser Persönlichkeiten sind, ihnen wirklich zuzuhören, ihnen früh zuzuhören und ihnen oft zuzuhören“, sagte Rory E. Anderson, stellvertretender Referatsleiter und politischer Berater für Afrika für das strategische religiöse Engagement im US-Außenministerium.
„Religiöse und kommunale Akteurinnen und Akteure sowie glaubensbasierte Gruppen sind wirklich entscheidend für die Bemühungen um Friedenskonsolidierung, humanitäre Hilfe und wirtschaftliche Entwicklung, sowohl global als auch lokal. Das liegt daran, dass religiöse Persönlichkeiten näher an den Gemeinschaften sind und ein gewisses Maß an Vertrauen und Glaubwürdigkeit genießen, das Regierungen oder säkularen Akteurinnen und Akteuren vielleicht nicht zukommt.“
Die gestrige Veranstaltung wurde von Owen Frazer, Berater für Mediation und Verhandlungsführung bei der Berghof Foundation in Berlin, moderiert.
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