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KAICIIDs neue E-Learning-Kurse konzentrieren sich auf nachhaltige Entwicklung und Flüchtlingshilfe

05 September 2022

Das Internationale Dialogzentrum (KAICIID) hat zwei neue kostenlose E-Learning-Kurse präsentiert, die sich mit der Unterstützung von Flüchtlingen in Europa und der Rolle von religiösen Akteurinnen und Akteuren bei der Stärkung der Widerstandsfähigkeit auf nationaler, lokaler und kommunaler Ebene in Bezug auf Umweltprobleme und Klimawandel befassen.

Das KAICIID-Angebot an digitalen Lernmöglichkeiten wurde entwickelt, um den Mangel an zertifizierten wissenschaftlichen Online-Kursen zum Thema interreligiöser Dialog zu beheben. Die Kurse stehen sowohl Dialog-Expertinnen und -Experten als auch der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung.

Glaube, Umwelt und Klimawandel

Der achtwöchige moderierte Kurs „Glaube, Umwelt und Klimawandel“ wurde in Kooperation mit dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) entwickelt und zusammen mit dem Kurs „Einbindung religiöser Akteurinnen und Akteure zur Unterstützung der Umsetzung der Nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs)“ bei der Umweltversammlung der Vereinten Nationen (UNEA) am 21. Februar 2022 im Rahmen der Veranstaltung „Glaube für die Erde – Dialog bei UNEA 5.2“ vorgestellt. Nun steht der Kurs „Glaube, Umwelt und Klimawandel“ im Rahmen des KAICIID E-Learning-Programms zur Verfügung.

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Religiöse Gruppen können auf eine lange Geschichte des Engagements in den Bereichen Bildung, Gesundheitsversorgung und humanitäre Hilfe zurückblicken. Sie haben meist jedoch weniger Erfahrung in Fragen der Nachhaltigkeit und des Klimawandels. Religiöse Texte und Lehren bieten allerdings eine Fülle von ökologischem Wissen und Inspirationen, die enorme Möglichkeiten aufzeigen, glaubensbasierte Organisationen (FBOs) in die Bemühungen zur Eindämmung des Klimawandels einzubinden.

Seit der Entwicklung der Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) und der dazugehörigen Agenda 2030 ist weithin anerkannt, dass religiöse Führerinnen und Führer sowie FBOs eine wichtige Rolle bei der Gestaltung einer nachhaltigeren Zukunft für unseren Planeten spielen.  

Trotz dieser Erkenntnis ist klar, dass eine engere Zusammenarbeit zwischen Glaubensgemeinschaften und wichtigen Akteuren – wie Regierungsbehörden, politischen Entscheidungsträgerinnen und -trägern, multilateralen Institutionen und Nichtregierungsorganisationen (NGOs) – notwendig ist. Um dies zu erreichen, benötigen FBOs und religiöse Führerinnen und Führer eine Orientierungshilfe, wie sie nachhaltige Veränderungen in ihren Gemeinschaften am besten fördern und bewerten können.

Das übergeordnete Ziel des E-Learning-Kurses „Glaube, Umwelt und Klimawandel“ ist es, religiösen Akteurinnen und Akteuren die nötigen Kompetenzen zu vermitteln, um die mit dem Klimawandel verbundenen Herausforderungen zu bewältigen und gleichzeitig auf die Verwirklichung der SDGs hinzuarbeiten.

Der Kurs richtet sich in erster Linie an Religionsvertreterinnen und -vertreter, aber ebenso an politische Entscheidungsträgerinnen und -träger, Vertreterinnen und Vertreter von UN-Organisationen, internationale NGOs, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter religiöser Organisationen, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie andere Fachleute, die sich mit Umweltpolitik und Umweltschutz beschäftigen. Der Lehrplan soll dazu beitragen, Verbindungen zwischen Glaube, Wissenschaft und säkularer Welt zu fördern, indem er neue, auf den Klimawandel ausgerichtete Partnerschaften zwischen den Beteiligten unterstützt.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden ein Bewusstsein für die komplexen und miteinander verknüpften Umweltherausforderungen entwickeln, mit denen die Welt konfrontiert ist. Sie werden wissenschaftliche Erkenntnisse, Ressourcen und bewährte Verfahren kennenlernen, um diese Probleme zu lösen.

Die Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer werden auch mit den strategischen Schwerpunkten des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) vertraut gemacht und lernen die wichtigsten Bereiche kennen, die bei der Anpassung der Gemeinschaften an den Klimawandel für die Umweltpolitik Priorität haben.

Integration durch Dialog: Ein Instrumentarium zur Unterstützung von Menschen, die in Europa Zuflucht suchen

Der zweite Kurs, der vorgestellt wurde – „Integration durch Dialog: Ein Instrumentarium zur Unterstützung von Menschen, die in Europa Zuflucht suchen“ – ist ein vierwöchiges digitales Programm, das die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach ihrem eigenen zeitlichen Rhythmus absolvieren können.

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Um Menschen zu unterstützen, die in Europa Zuflucht suchen, hat das KAICIID-Programm für Europa im Jahr 2019 ein Toolkit entwickelt, das dazu beigetragen hat, den Dialog zwischen Migrantinnen und Migranten und den Aufnahmegemeinschaften zu stärken und die Integration von Geflüchteten zu erleichtern.  

Der neue E-Learning-Kurs, der auf dem Toolkit basiert, verfolgt das gleiche Ziel und zeigt den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, wie staatliche Behörden und Organisationen, NGOs und gemeinnützige Organisationen den Dialog als praktisches Mittel nutzen können, um Flüchtlingen zu helfen, sich besser zu integrieren.

Der Kurs richtet sich an Fachleute, die mit Behörden, zivilgesellschaftlichen und gemeinnützigen Organisationen in Europa zusammenarbeiten, aber auch an Lehrkräfte, Moderatorinnen und Mentoren, die direkt mit Schutzsuchenden arbeiten. Das E-Learning-Programm ist auch eine wichtige Ressource für alle, die ihre Dialogfähigkeiten vertiefen möchten, um engere Verbindungen zu Flüchtlingsgemeinschaften aufzubauen.

Obwohl „Integration durch Dialog“ einem breiten Spektrum von Fachleuten und Praktikern offen steht, ist es wichtig zu wissen, dass der Kurs speziell für Personen mit Erfahrung in der Dialogmoderation konzipiert wurde, um sicherzustellen, dass die Dialogprozesse mit Flüchtlingen erfolgreich und verantwortungsvoll durchgeführt werden.

Am Ende des Kurses, der aus vier Modulen besteht, wissen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, warum der Dialog mit Schutzsuchenden so wichtig ist und wie dieser Dialog zu einer erfolgreichen gesellschaftlichen Integration von Migrantinnen und Migranten beitragen kann. Darüber hinaus lernen die Kursteilnehmer, wie sie die Informationen des Instrumentariums in realen Situationen anwenden können, um effektive und nachhaltige Dialogsitzungen und -prozesse zu ermöglichen.

Nach Abschluss des Programms werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch ein klares Verständnis davon haben, welche Vorbereitungen vor einer Dialogsitzung erforderlich sind, welche Schritte während eines Dialogs befolgt werden müssen und was nach einer Sitzung getan werden kann, um sicherzustellen, dass der erzielte Fortschritt gefestigt wird. Sie werden außerdem lernen, wie sie Dialogprozesse umsetzen und auswerten können, und sie werden den allgemeinen Wert und die Anwendung des interreligiösen und interkulturellen Dialogs in einer Vielzahl von Kontexten verstehen.

Möglichkeiten zum weiteren Lernen

Nach erfolgreichem Abschluss der E-Learning-Kurse erhalten die Absolventinnen und Absolventen ein Zertifikat, in dem ihre neuen Fähigkeiten ausführlich beschrieben sind. Die Teilnehmer werden auch die Möglichkeit haben, ihre Weiterbildung über Connect2Dialogue von KAICIID fortzusetzen. Das ist eine Online-Vernetzungsplattform, die bewährte Praktiken und den Wissensaustausch fördert, indem sie Praktiker des interreligiösen Dialogs, Fachleute und andere Akteurinnen auf der ganzen Welt miteinander verbindet.

Die neuen E-Learning-Kurse und die Connect2Dialogue-Plattform sind Teil der E-Learning- und Online-Ressourcen von KAICIID, wo Dialogfachleute und die breite Öffentlichkeit Zugang zu einer großen Auswahl an digitalen Wissensressourcen, E-Learning-Angeboten und themenbezogenen Webinaren haben, die alle darauf ausgerichtet sind, Dialog als Instrument zur Lösung globaler Probleme zu vermitteln.

Alle E-Learning-Kurse des Dialogzentrums sind interaktiv, handytauglich, kostenlos und auf Arabisch, Englisch und Französisch verfügbar. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer können sich für kurze Programme zum Selbststudium oder für längere, von Expertinnen und Experten geleitete Lektionen anmelden, die sich über mehrere Wochen erstrecken. Sie sind alle mit globalen Initiativen und Entwicklungszielen für nachhaltigen Frieden verknüpft.

Melden Sie sich jetzt für diese und andere Kurse an! Anmeldungen für Kurse zum Selbststudium sind das ganze Jahr über möglich. Die moderierten Kurse finden monatlich statt, die Registrierung ist jeweils ab dem 22. des Monats möglich.