KAICIID hat eine Schulung zum Thema interreligiöser und interkultureller Dialog für Vertreterinnen und Vertreter desr Verbands Südostasiatischer Nationen (ASEAN) gemeinsam mit dem ASEAN-Institut für Frieden und Versöhnung organisiert. Diese fand vom 11. bis 15. November 2024 in Penang, Malaysia, statt. Die Initiative unterstreicht das Engagement des Dialogzentrums für die Förderung des interreligiösen und interkulturellen Verständnisses als Mittel zur Konfliktprävention, Friedensbildung und zum sozialen Zusammenhalt.

In ihrer Begrüßungsrede hob Vera Ferreira, KAICIIDs Leiterin der Regionalprogramme, die Grundsätze von KAICIID hervor: "Der Dialog hat die Kraft, die Art und Weise zu verändern, wie wir die Welt sehen, wie wir miteinander umgehen und wie wir dazu beitragen, friedlichere und solidarischere Gesellschaften zu schaffen. Er ist ein Instrument, ein Prozess, ein Ansatz und eine Lebensweise."

„Wir sind wirklich stolz darauf, einige der vielfältigsten Länder der Welt zu repräsentieren - sei es in Bezug auf Kultur, Ethnie, Sprache, Glauben oder religiöse Überzeugungen. Dies kann jedoch ein zweischneidiges Schwert sein, denn die Pluralität kann zu Spannungen oder Konflikten zwischen den Gemeinschaften führen, die eine erhebliche Bedrohung für unseren regionalen Frieden und Wohlstand darstellen würden. Daher ist es für uns alle wichtig, den interreligiösen und interkulturellen Dialog zu fördern und ihn zu unserem Vorteil zu nutzen, um Gräben zu überwinden, Vielfalt und Pluralität zu respektieren und Vertrauen für Konfliktprävention, Konfliktlösung und ein friedliches Zusammenleben aufzubauen“, sagte der Geschäftsführer von ASEAN-IPR, I Gusti Agung Wesaka Puja, im Rahmen der Eröffnungsfeier.

In der diesjährigen Schulung, die in Kooperation mit ASEAN-IPR durchgeführt wurde, waren 23 Personen aus den ASEAN-Mitgliedstaaten und -Organisationen vertreten. Das Programm basierte auf dem Schulungsmodul, das von Fachleuten aus der Region und dem Dialogzentrum KAICIID gemeinsam entwickelt wurde. Es stützte sich auf das umfangreiche Material von KAICIID, das auf die spezifischen Bedürfnisse und Merkmale der Region zugeschnitten ist.

Nurul Amirah, eine Teilnehmerin aus dem Büro der Interparlamentarischen ASEAN-Versammlung (AIPA), lobte das Training für seine „perfekte Mischung aus Wissen und praktischer Anwendung. Es ist gut strukturiert, ansprechend und bietet großartige Möglichkeiten zur Vernetzung. Ich fühle mich selbstbewusster und habe Werkzeuge kennengelernt, die ich bei meiner Arbeit einsetzen kann.“

Während des fünftägigen Programms lernten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Grundlagen des Dialogs, der Konfliktanalyse, der Transformation und der Friedenskonsolidierung kennen. Zu den interaktiven Sitzungen gehörten Rollenspiele, Simulationen und Beratungsgespräche. Den Abschluss bildeten Besuche von Penangs berühmten religiösen Stätten wie dem Kuan-Yin-Tempel, der Kapitan-Keling-Moschee, der Kirche Mariä Himmelfahrt, dem Sri-Mahamariamman-Tempel und der Wadda Gurdwara Sahib.

"Die Schulung war umfangreich und interaktiv. Sie vermittelte nicht nur wertvolles Material, sondern machte das Gelernte durch Rollenspiele zu verschiedenen Dialogstrategien lebendig“, sagte Teilnehmerin Fidia von der ASEAN Foundation. Sie betonte, wie wichtig das Training sei,„um unsere täglichen Interaktionen zu verbessern und sinnvolle Verbindungen zu fördern“.

Ein anderer Teilnehmer, Ekto Vongphakdy von der Ständigen Vertretung der Demokratischen Volksrepublik Laos bei der ASEAN, reflektierte die Herausforderungen bei der Förderung des Dialogs. “ Wir müssen den Menschen helfen, aus ihrer Komfortzone in eine Dialogzone und aus einer Angstzone in eine Entspannungszone zu wechseln. Die größte Herausforderung besteht darin, wie wir die Grundwerte - Mitgefühl, genaues Zuhören und vorurteilsfreies Handeln - durch gewaltfreie Kommunikation verkörpern können, um einen sinnvollen und respektvollen Dialog zu schaffen."

Unter der Leitung von Dr. Charanjit Kaur Darshan Singh und mit Unterstützung eines Teams von Trainerinnen und Trainern, darunter Nabiela Ismail (Malaysia), Prof. Pablito Baybado (Philippinen), Malminderjit Singh (Singapur), Vera Ferreira (KAICIID), Mitra Modaressi (KAICIID) und Arijana Aganovic (KAICIID), umfasste das Programm Vorträge, Fallstudien und interaktive Übungen. Dr. Charanjit merkte an: „Durch eine gut strukturierte Mischung aus Vorträgen, Fallstudien und praktischen Aktivitäten vermittelte die Schulung den Teilnehmenden praktische Strategien, die direkt für ihre Aufgaben anwendbar sind.“

Ein fruchtbares Lernumfeld

Dr. Charanjit betonte auch, dass die Offenheit der Lehrkräfte ein fruchtbares Lernumfeld schuf: „Eine wesentliche Stärke des Programms war der Fokus auf reale Erfahrungen. Dieser Ansatz förderte ein echtes Gefühl der Gemeinschaft und Offenheit, was für eine solche dialogorientierte Ausbildung unerlässlich ist.“

Das Programm wurde vom malaysischen Außenministerium unterstützt. Zum Abschluss des Trainings lobte Nur Nadiah Hidayat (Direktorin von APSCD, Nationales Büro ASEAN-Malaysia, Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten von Malaysia) Penang als ein Spiegelbild des interreligiösen und interkulturellen Dialogs. "Die Werte des Respekts, des gegenseitigen Verständnisses und der Zusammenarbeit spiegeln sich im täglichen Leben der Menschen hier wider. Diese Werte sind das Herzstück dessen, was wir bei ASEAN zu erreichen hoffen. Nämlich eine Region zu schaffen, in der Unterschiede geschätzt werden, in der Gemeinschaften in Frieden gedeihen und in der die Zusammenarbeit über Kulturen und Religionen hinweg zu größerem Wohlstand für alle führt“.

Mit der Übernahme des ASEAN-Vorsitzes im Jahr 2025 bekräftigt Malaysia seine Rolle bei der Förderung des interreligiösen und interkulturellen Verständnisses in der gesamten Region, wobei KAICIID ein wichtiger Partner in diesem Bestreben ist.

Weitere Informationen über KAICIID und die Zusammenarbeit zwischen ASEAN und IPR finden Sie auf den jeweiligen Websites www.kaiciid.org & www.asean-aipr.org. Folgen Sie uns gerne auch in den sozialen Medien