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KAICIID Fellows-Programm 2021: Virtuelle Verbindungen, reale Wirkung

21 Januar 2021

Das Internationale Dialogzentrum gab mit dem ersten Online-Training für die internationale und europäische Gruppe den Startschuss für das KAICIID Fellows-Programm 2021. Im Laufe dieses Jahres werden 79 Fellows aus 41 Ländern und sieben Religionen (Buddhismus, Christentum, Drusentum, Hinduismus, Judentum, Islam und Jesidentum) in interreligiösem Dialog und in der Friedensförderung geschult, um den Spaltungen in ihren lokalen Gemeinschaften entgegenzutreten.

Bei der Begrüßung der Fellows nannte KAICIIDs Generalsekretär Faisal Bin Muammar einige Beispiele, wie frühere Programmgruppen daran gearbeitet haben, globale Herausforderungen auf kommunaler und nationaler Ebene zu bewältigen. Als Reaktion auf die COVID-19-Pandemie stellte KAICIID zum Beispiel finanzielle Zuschüsse und andere Formen der Unterstützung für frühere Fellows zur Verfügung. Diese konnten rasch Kooperationen aufbauen, um durch das Coronavirus entstandene Probleme zu lösen.

„Die KAICIID Fellows haben sich den Herausforderungen der Pandemie gestellt. Sie haben ihre Gemeinden mobilisiert und spirituelle sowie andere Formen der Beratung angeboten. Wir sind immer wieder beeindruckt und ehrfürchtig, wie schnell unsere Fellows interreligiöse Antworten auf die Bedürfnisse ihrer Gemeinden finden – sei es im Bereich der öffentlichen Gesundheit, der Seelsorge, der psychologischen Beratung oder der Bekämpfung von Hassrede und Diskriminierung durch die Pandemie. Viele unserer Fellows werden zunehmend als führende Kräfte auf ihrem Gebiet anerkannt und ihre Leistungen wurden bereits mit Auszeichnungen gewürdigt. Unser größter Erfolg sind jedoch die lebenslangen Verbindungen und Netzwerke, die sie aufgebaut haben.“

Aufgrund der weltweiten Pandemie finden die Schulungen und Aktivitäten online statt. Physische Treffen und Vor-Ort-Veranstaltungen sind geplant, sobald die Richtlinien der öffentlichen Gesundheit und Sicherheit dies wieder erlauben.

Neben der internationalen und europäischen Gruppe wird auch eine aus der arabischen Region, die letztes Jahr aufgrund der Pandemie ausgesetzt wurde, am diesjährigen Programm teilnehmen.

Die Schulungen werden Themen von globaler Relevanz wie Bewusstsein für das Coronavirus, Prävention von Hassrede, Konfliktlösung, Gleichberechtigung der Geschlechter und Friedensförderung behandeln. Die Fellows werden auch Dialogprojekte entwickeln und umsetzen, die mit finanziellen Unterstützungen des Zentrums gefördert werden.

„Für mich als junger Vertreter des interreligiösen Dialogs, aus einem kleinen Land, ist es eine Ehre, Teil des Fellows-Programms zu sein. Es ist eine gute Gelegenheit mit verschiedenen Religionen, Nationalitäten und Generationen zu interagieren, um Frieden und Wohlstand in der Gesellschaft zu fördern“, so Saini Gurmann Paul, KAICIID Fellow aus Finnland.

Zusätzlich zum Training in interreligiösem Dialog werden die Fellows lernen, wie sie selbst Menschen in Konfliktlösung schulen können. Sie werden in ihren jeweiligen Gemeinden aktive Botschafterinnen und Botschafter des Friedens sein können.

„Ich hoffe, neue Fähigkeiten zu erwerben und als Dialogpraktikerin und -trainerin ausgebildet zu werden. Ich bin gespannt darauf, neue Leute aus der ganzen Welt zu treffen und freue mich darauf, das Wissen, das ich durch dieses Training erlangen werde, in meiner Gemeinde zu verbreiten“, erklärt Ustaza Dr. Ghazali Alwani, KAICIID Fellow aus Malaysia.

Das Programm endet nicht mit dem Abschluss der Fellows am Ende des Jahres, denn sie werden Teil des 364 Mitglieder starken Alumni-Netzwerks der Fellows. Über das Alumni-Netzwerk können sich die Fellows vernetzen, voneinander lernen, Unterstützung und Beratung durch KAICIIDs Expertinnen und Experten suchen und Zugang zu Fortbildungs- und Finanzierungsmöglichkeiten erhalten, um interreligiösen Dialog weiter zu fördern.

Das Fellows-Programm

Das KAICIID International Fellows-Programm ist ein einjähriges Lern- und Trainingsprogramm. Es unterstützt Institutionen, die zukünftige religiöse Führungskräfte ausbilden, durch Wissensvermittlung für ausgewählte Lehrkräfte sowie Dialogpraktikerinnen und -praktiker. Ziel ist es, Begegnungen des Dialogs zu erleichtern, indem die Programmteilnehmerinnen und -teilnehmer das Handwerkszeug, die Erfahrung, die Netzwerke und das Wissen erhalten, um interreligiösen Dialog zu führen. Darüber hinaus sollen sie in der Lage sein, ihre eigenen Schülerinnen und Schüler sowie Gemeindemitglieder darauf vorzubereiten, Botschafterinnen und Botschafter des interreligiösen Dialogs zu werden.

Die Fellows sind eine globale Gemeinschaft von 364 verschiedenen religiösen Führungspersönlichkeiten und Fachleuten sowie Pädagoginnen und Pädagogen. Seit dem Start des Programms haben die Projekte der Fellows mehr als 10.000 Menschen auf der ganzen Welt erreicht. Die Zahl der graduierten Fellows pro Jahr ist von 20 im Jahr 2015 auf 141 in diesem Jahr gestiegen.

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