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Jetzt für Dialog 360 bewerben – KAICIIDs Förderprogramm für interreligiöse Initiativen

15 September 2022

Das Dialogzentrum KAICIID verfolgt das Ziel, den interreligiösen Dialog und die konfessionsübergreifende Zusammenarbeit in der arabischen Welt zu fördern. Nun können Bewerbungen für das Projekt Dialog 360 im Jahr 2023 eingereicht werden. 

Seit 2020 hat Dialog 360 über 100 Initiativen gefördert, die religiöse, ethnische, politische und regionale Konflikte in der arabischen Welt beenden sollen. Um diese Aufgabe auch im kommenden Jahr fortzusetzen, stellt das Dialogzentrum Organisationen und Personen, die an vorderster Front der interreligiösen Zusammenarbeit stehen, Fördermittel in Höhe von bis zu 5.000 Euro zur Verfügung.

Was bewirkt ein von Dialog 360 gefördertes Projekt?

Im Jahr 2023 können Gruppen, die in den folgenden vier Themenbereichen tätig sind, Fördermittel von Dialog 360 beantragen:

  • Bekämpfung und Prävention von Hassrede auf regionaler oder nationaler Ebene
  • Stärkung der Rolle des interreligiösen Dialogs bei der Krisenbewältigung (interreligiöse Initiativen, die sich auf das Engagement in der Gemeinschaft und den Schutz gefährdeter Gruppen konzentrieren – Senioren, Menschen mit besonderen gesundheitlichen Bedürfnissen, Frauen, Kinder und Flüchtlinge)
  • Förderung des sozialen Zusammenhalts und des friedlichen Zusammenlebens unter Einbeziehung der Grundsätze der interreligiösen Bildung und der gemeinsamen Bürgerschaft
  • Schutz des kulturellen Erbes sowie heiliger Stätten

 

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Dialog 360 können für ihren jeweiligen Schwerpunkt eine Vielzahl von Projektmethoden, Ansätzen und Formaten anwenden. Dazu gehören Kampagnen zur Unterstützung politischer Veränderungen, Workshops zur Vermittlung von Kompetenzen, Kampagnen in den Medien, Wissensaustausch und Bewusstseinsbildung.

Alle Initiativen und Aktivitäten sollten eine politische Dimension aufweisen, die Entscheidungsträgerinnen und -träger auf lokaler, nationaler oder regionaler Ebene einbezieht.

Das Programm Dialog 360 steht einem breiten Spektrum von Interessenten offen. Dazu zählen unter anderem interreligiöse Dialoggruppen und -netzwerke, religiöse Führerinnen und Führer, glaubensbasierte und zivilgesellschaftliche Organisationen, Bloggerinnen und Blogger, Social Media Influencer, Frauen und Jugendliche. Vorschläge für gemeinsame Projekte, die von zwei oder mehr Antragstellern eingereicht werden, erhalten den Vorzug.

Beispiele für frühere Dialog 360-Initiativen

In den letzten Jahren hat KAICIIDs Dialog 360-Programm interreligiöse Initiativen in 15 arabischen Ländern unterstützt, darunter Irak, Libanon, Marokko, Palästina, Somalia, Saudi-Arabien und Tunesien.

Der mit Mitteln von Dialog 360 gegründete marokkanische Verein „Hoffnungsschimmer“ engagiert sich gegen Hassrede und Diskriminierung, insbesondere unter jungen Menschen. Schülerinnen und Schüler werden zu Botschafterinnen und Botschaftern der Toleranz ausgebildet, die ihren Mitschülern die Bedeutung von gegenseitigem Respekt, Akzeptanz und Hilfsbereitschaft vermitteln.

Das „Aktionsnetzwerk für Hilfe und Wiederaufbau am Horn von Afrika“ (HAARAN) – eine weitere von Dialog 360 finanzierte Initiative – bemüht sich um einen positiven Wandel in Somalia und Kenia. HAARAN konzentriert sich auf marginalisierte Gruppen, die von Armut und Konflikten betroffen sind. Das Netzwerk bietet Schulungen zu den Themen Bildung, Frieden und gewaltfreie Lösungen für innergemeinschaftliche Konflikte an.

Im Rahmen der Initiative „Tangram“, die in enger Zusammenarbeit mit dem jordanischen Bildungsministerium realisiert wurde, entstand ein Spiel, das von Lehrkräften, Vertreterinnen und Vertretern von NGOs, religiösen Führerinnen und Führern sowie Kindern verwendet wird. Zudem bietet Tangram tausenden Bürgerinnen und Bürgern Jordaniens mit unterschiedlichem Hintergrund eine auf sozialen Zusammenhalt ausgerichtete Schulung an.

Vier Freundinnen und Freunde aus Ägypten, Algerien, dem Libanon und Marokko haben das Projekt „Durch Dialog“ ins Leben gerufen. Sie hielten sechs Online-Dialogsitzungen ab und produzierten sechs animierte Videos, die auf YouTube veröffentlicht wurden, um ihre Botschaft der interreligiösen Verständigung zu verbreiten.

Der Bewerbungsprozess für Dialog 360

Um für eine Förderung im Rahmen von Dialog 360 im Jahr 2023 in Betracht zu kommen, müssen die Bewerberinnen und Bewerber ein vollständig ausgefülltes Antragsformular, einen Projekt- sowie einen Monitoringplan und ein detailliertes Budget einreichen. Zusätzlich reichen Einzelpersonen einen Lebenslauf und Organisationen eine Registrierungsbescheinigung ein. Die Antragsfrist endet am 15. Oktober 2022. Alle Initiativen sollten innerhalb von sechs Monaten (Jänner bis Juni 2023) vollständig umgesetzt werden, einschließlich der Übermittlung der Abschlussberichte.

Informationen über die Anforderungen, das Bewerbungsverfahren und die erforderlichen Unterlagen finden Sie hier.