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KAICIID-Fachleute lehren Fellows der UN-Allianz der Zivilisationen die Bedeutung des interreligiösen Dialogs und der Medien in der Friedensförderung
In den letzten zwei Wochen hat das Internationale Dialogzentrum (KAICIID) mit dem Fellows-Programm der Allianz der Zivilisationen der Vereinten Nationen (UNAOC) zusammengearbeitet. Es hat den Besuch der UNAOC-Fellows des Jahres 2020 in Österreich virtuell ausgerichtet und Schulungen angeboten.
Mit Schwerpunkt auf zwei Kernthemen - interreligiöser Dialog, Medien und Friedensförderung - haben die Expertinnen und Experten des Zentrums mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern bei virtuellen Treffen, Workshops und Webinaren zusammengearbeitet und gemeinsame Ansätze entwickelt, um interkulturelle Fragen anzugehen und Partnerschaften zu fördern.
Im Hinblick auf das zentrale Thema des diesjährigen UNAOC-Fellows-Programms, "Friedensbildung im Zeitalter der neuen Medien", betonten die KAICIID-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter die Bedeutung der Medien für die Deeskalation von Konflikten.
„Als Friedensstifterinnen und Friedensstifter müssen wir uns der Verantwortung und der Rolle der Medien, sowohl der traditionellen als auch der digitalen, bei der Eskalation und Deeskalation von Spannungen bewusst sein“, meint Maya Sukar, eine Ausbilderin des Zentrums, die zusammen mit Pater Mike Waltner die virtuelle Sitzung leitete.
Religiöse Führungspersönlichkeiten und Medien
Den UNAOC-Fellows, eine Gruppe von 22 jungen Führungspersönlichkeiten der Zivilgesellschaft sowie Journalistinnen und Journalisten aus Europa, Nordamerika, dem Nahen Osten und Nordafrika, wurde gezeigt, wie konfessionsübergreifende Diskussionen und die Medien voneinander abhängige Kräfte sind und dass sie gemeinsam der Verbreitung von Hassrede und Fake News entgegenwirken können.
Die Expertise von KAICIID bei der Unterstützung von Medien, religiösen Führungspersönlichkeiten, Friedensstifterinnen und -stiftern, zivilen und religiösen Organisationen in der arabischen Welt war ein besonderer Schwerpunkt, ebenso wie KAICIIDs Arbeit zur Förderung des Friedens und zur Bekämpfung des Extremismus in der Region.
„Best Practices“ in dieser Hinsicht wurden anhand von zwei konkreten Beispielen veranschaulicht: das Programm "Social Media as Space for Dialogue" des Zentrums, das seit 2015 läuft, und das neue "Dialogue Journalist Fellowship", das im nächsten Jahr eingeführt werden soll.
Interreligiöser Dialog und seine Bedeutung
Der zweite Bereich des Trainings - interreligiöser Dialog und seine Bedeutung - begann mit einer Analyse der Zusammensetzung, Struktur und Mission von KAICIID.
Anschließend wurde den UNAOC-Fellows vermittelt, warum Religion und interreligiöse Beziehungen für den sozialen, politischen und wirtschaftlichen Fortschritt entscheidend sind und warum interreligiöse Diskussionen zur Gestaltung der künftigen Entwicklung beitragen können. Dabei wurde die Rolle des Gemeinschaftsdialogs beim Aufbau von Vertrauen, Verständnis und bei der Erleichterung der Zusammenarbeit hervorgehoben. Ebenso bedeutend ist sinnvolles Engagement zwischen politischen Entscheidungsträgerinnen und -trägern, religiösen Führerinnen und Führern, gläubigen Menschen und Glaubensinstitutionen.
Zusätzlich zu den Schulungen besuchten UNAOC-Fellows Österreich virtuell und hatten am 22. Oktober vier Treffen mit KAICIID und österreichischen Interessenvertreterinnen und -vertretern. Im Mittelpunkt der Gespräche standen die Förderung des interreligiösen Dialogs im Streben nach sozialem Zusammenhalt sowie die Rolle der Medien bei der Friedensförderung.
Die Fellows trafen zunächst Mitglieder der Print- und Rundfunkmedien: Martin Tschiderer, Politikredakteur der Wiener Zeitung; Lukas Kimeswenger, Reporter bei ATV, und Martin Newland, Kommunikationsdirektor von KAICIID.
Anschließend hörte die Gruppe von Vertreterinnen und Vertretern der Zivilgesellschaft, darunter Katharina Renner von CARITAS Österreich, Karl Zarhuber von der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften und Gabriela Poller-Hartig, Leiterin der Internationalen Beziehungen des Österreichischen Roten Kreuzes.
Der nächste Redner war Ministerbevollmächtigter Alexander Rieger, der über seine Erfahrungen als Leiter der Dialogabteilung im österreichischen Außenministerium berichtete und den Intercultural Achievement Award und Best-Practice-Modelle für multisektorale Dialogprojekte vorstellte.
Religiöse und zivile Führungspersönlichkeiten treffen
Der Tag wurde mit Worten von religiösen und zivilen Führungspersönlichkeiten abgerundet, darunter Botschafter Alvaro Albacete von KAICIID, Pater Mike Waltner von der Anglikanischen Kirche in Wien, Mitbegründerin der Initiative muslimischer Österreicher Amina Baghajati, und Rabbi Schlomo Hofmeister, Oberrabbiner der Israelitischen Kultusgemeinde Wien.
Während der Sitzung wurde das Engagement von KAICIID für die Unterstützung junger, enthusiastischer Führungspersönlichkeiten bei der Förderung des gegenseitigen Verständnisses zwischen Völkern unterschiedlicher Kulturen und Religionen hervorgehoben. Ebenso wurde die Überzeugung des Zentrums betont, dass Vertreterinnen und Vertreter der Zivilgesellschaft sowie Journalistinnen und Journalisten - wie die UNAOC-Fellows - eine wichtige Rolle einnehmen, wenn es darum geht, Politikerinnen und Politikern dabei zu helfen, gewalttätigen Extremismus abzulehnen und Vielfalt anzunehmen.
Die Auswirkungen von COVID-19 wurden ebenfalls angesprochen, mit der Erkenntnis, dass junge Menschen, obwohl sie von den wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen der Pandemie besonders hart getroffen wurden, eine entscheidende Rolle spielen, was die Zusammenarbeit angesichts der Widrigkeiten anbelangt. Sie haben auch den Zurückgelassenen eine Stimme gegeben.
Erneute Absichtserklärung für Dialog
Das Treffen fand zu einem Zeitpunkt statt, an dem KAICIID und die UNAOC ihr gemeinsames Engagement für die Förderung religiöser Organisationen, Jugend, Frauen und Medien bei der Förderung des interreligiösen und interkulturellen Dialogs, insbesondere in Gesellschaften, die von Identitätskonflikten betroffen sind, erneuerten.
In der vergangenen Woche wurde eine Absichtserklärung unterzeichnet, die die fortlaufende Partnerschaft der beiden Organisationen für die nächsten vier Jahre festschreibt. Dabei wies Faisal Bin Muaammar, Generalsekretär von KAICIID, auf die Bedeutung der "Stärkung globaler Partnerschaften" hin.
„Es ist meine Hoffnung, dass diese vertiefte Zusammenarbeit zwischen der Allianz der Zivilisationen der Vereinten Nationen und dem Internationalen Dialogzentrum dazu beitragen wird, die globalen Partnerschaften für die Agenda 2030 zu stärken und die Bedeutung der gemeinsamen Werte der Menschenwürde, der Toleranz und des Respekts hervorzuheben, die die Grundlage aller Religionen der Welt bilden“, so Bin Muaammar.
Als offizielle Partner seit dem Jahr 2017 haben KAICIID und die UNAOC zahlreiche gemeinsame interkulturelle und interreligiöse Initiativen koordiniert und verfolgt, um die Effizienz und Effektivität ihrer jeweiligen Arbeit in den Bereichen Friedensförderung und nachhaltige Entwicklung zu steigern.
Das Internationale Dialogzentrum (KAICIID) und die Allianz der Zivilisationen der Vereinten Nationen (UNAOC) haben sich…