KAICIID beim 11. Globalen Forum der UNAOC: Die Wirksamkeit des interreligiösen Dialogs durch jahrzehntelange Praxis bekräftigen
Das 11. Globale Forum der Allianz der Zivilisationen der Vereinten Nationen (UNAOC) wurde vom 14. bis 15. Dezember 2025 vom Königreich Saudi-Arabien, einem Gründungsmitgliedstaat von KAICIID, in Riad ausgerichtet. Es markiert zwei Jahrzehnte wirkungsvollen Dialogs. Das Forum brachte weltweit führende Persönlichkeiten, politische Entscheidungsträgerinnen und -träger, Vertreterinnen und Vertreter der Zivilgesellschaft und religiöse Akteure unter dem Motto „Zwei Jahrzehnte Dialog für die Menschheit: Eine neue Ära des gegenseitigen Respekts und Verständnisses in einer multipolaren Welt“ zusammen und bekräftigte die anhaltende Kraft des Dialogs beim Brückenbau zwischen den Zivilisationen.
Die Veranstaltung zeigte die wichtige Zusammenarbeit von Interessengruppen aus verschiedenen Bereichen, darunter religiöse Führerinnen und Führer, Politikerinnen und Politiker sowie Akteure der Zivilgesellschaft, bei der Förderung des interkulturellen und interreligiösen Dialogs. KAICIID, langjähriger Partner der UNAOC und Mitglied ihrer „Group of Friends“, beteiligte sich aktiv an verschiedenen Podiumsdiskussionen und Fachsitzungen und stellte Beispiele für programmatische Arbeit in verschiedenen Regionen vor.
Der amtierende Generalsekretär wurde bei einem eigens einberufenen Treffen mit Seiner Exzellenz Waleed bin Abdulkarim al-Khereiji, dem stellvertretenden Außenminister des Königreichs Saudi-Arabien, herzlich empfangen, was die Unterstützung und Anerkennung seitens des Mitgliedstaats für die Arbeit des Dialogzentrums widerspiegelt.
Rolle des interreligiösen Dialogs bei der globalen Friedensförderung stärken
Im Rahmen der 2. Plenarsitzung zum Thema „Glaube an die Menschheit: Interreligiöser Dialog als Brücke zum Frieden und zu #OneHumanity“ betonte KAICIIDs amtierender Generalsekretär (ASG), dass weder Diplomatie noch Religion allein die komplexen Konflikte der heutigen Zeit vollständig lösen können. Doch gemeinsam bieten sie transformatives Potenzial bei der Bewältigung globaler Herausforderungen.
„Das Führungsmodell unseres Dialogzentrums ist selbst eine diplomatische Innovation“, erklärte António de Almeida-Ribeiro (ASG). Er hob die einzigartige Struktur von KAICIID hervor, die die Mitgliedstaaten Österreich, Saudi-Arabien, Spanien und den Heiligen Stuhl sowie hochrangige religiöse Führerinnen und Führer verschiedener Glaubensrichtungen zusammenbringt. „Diplomatie allein kann nicht jede Gemeinschaft erreichen. Religion allein kann nicht jede geopolitische Herausforderung bewältigen. Aber gemeinsam können sie Spaltung in Zusammenarbeit verwandeln.“
An der Sitzung nahmen prominente religiöse Führungspersönlichkeiten und Mitglieder des KAICIID-Direktoriums teil, darunter Seine Exzellenz Scheich-ul-Islam Allahshukur Pashazade, Großmufti des Kaukasus, und Seine Exzellenz Metropolit Emmanuel Geron, Ältester Metropolit von Chalcedon, sowie Dr. Salim AlMalik, Generaldirektor der ICESCO, und Dr. Abdullah bin Mohammad Al-Foazan, Generalsekretär des König-Abdulaziz-Zentrums für kulturelle Kommunikation. Die Podiumsdiskussion wurde von Ihrer Königlichen Hoheit Prinzessin Rym Ali moderiert, die die Vielfalt der Akteure hervorhob, die sich für die Förderung des Dialogs und der Zusammenarbeit engagieren.
KAICIIDs Teilnahme unterstrich seine doppelte Rolle als Plattform und Katalysator für den interreligiösen Dialog und zeigte, wie Regierungsführung, religiöse Autoritäten und institutionelle Zusammenarbeit zu nachhaltigem Frieden und gegenseitigem Verständnis beitragen können.
Auf Wirkung ausgerichtet: Lokale Lösungen mit globaler Resonanz
In verschiedenen Regionen zeigt die Arbeit des Dialogzentrums KAICIID, wie religiöse Akteure dort erfolgreich sein können, wo die traditionelle Diplomatie scheitert. Beim Forum stellte der amtierende Generalsekretär praktische Beispiele für Dialog in Aktion vor:
- In der Zentralafrikanischen Republik vermittelten muslimische, katholische und protestantische Führungspersönlichkeiten mit Unterstützung von KAICIID zwischen den Konfliktparteien in Obo. Sie konnten so durch Vertrauen und moralische Autorität weitere Gewalttaten verhindern. Ihre Intervention führte zur friedlichen Freilassung inhaftierter Soldaten, zu Entschädigungszahlungen an betroffene Familien und zur Einrichtung eines lokalen Frühwarnkomitees.
- In Nigeria gingen von KAICIID unterstützte lokale Friedenskomitees gegen Spannungen während der Zeit der Wahlen vor, verhinderten eine Eskalation und förderten die interreligiöse Zusammenarbeit.
- In Europa fördern Plattformen wie der European Muslim Leaders’ Majlis (EuLeMa) und der Muslim Jewish Leadership Council die Solidarität angesichts zunehmender Islamfeindlichkeit und Antisemitismus.
- In der arabischen Welt unterstützten die Interreligiöse Plattform für Dialog und Zusammenarbeit (IPDC) und die Initiative Dialogue360 allein im Jahr 2024 insgesamt 25 lokale Partner, die sich für die Prävention von Hassrede, den Schutz gefährdeter Gemeinschaften und die Verankerung gemeinsamer Wertvorstellungen der Bürger in der Bildung einsetzen.
Diese Beispiele zeigen, dass Dialog, wenn er lokal geführt und institutionell unterstützt wird, echte friedensfördernde Effekte hat“, so der amtierende Generalsekretär.
Weitere vorgestellte Initiativen:
- Das KAICIID Fellows-Programm, das sein 10-jähriges Bestehen feiert, hat eine globale Gruppe von Dialogfachleuten ausgebildet und religiöse Führer, Frauen, Jugendliche, Lehrkräfte und politische Entscheidungsträger befähigt, Konflikte zu schlichten, Hassrede entgegenzuwirken und "Inclusive Citizenship" zu fördern.
- Das „Fellowship für ethische Bildung“, das in Asien und Afrika durchgeführt wird, hat über 323 Lehrkräfte ausgebildet und mehr als 4.400 Kinder erreicht. In Zusammenarbeit mit Arigatou International und anderen wichtigen Akteuren fördert die Initiative Empathie, moralisches Urteilsvermögen und Respekt für Vielfalt bereits im jungen Alter.
- Das „Fellowship für Dialogjournalismus“ in der arabischen Welt vermittelt Journalistinnen und Journalisten die Fähigkeit, ethisch über Pluralismus und unterrepräsentierte Narrative zu berichten und positive Geschichten über interreligiöse Zusammenarbeit und sozialen Zusammenhalt zu verbreiten.
Die KAICIID Fellows, die mit dem Generalsekretär am Forum teilnahmen, brachten ihre Perspektiven und Erfahrungen aus ihren jeweiligen Regionen ein und hoben hervor, wie lokale Dialoginitiativen zu konkreten, positiven Ergebnissen vor Ort führen.
Eine Stimme in der UNAOC-Freundesgruppe
Am ersten Tag des Forums spielte KAICIID eine aktive Rolle beim hochrangigen Treffen der UNAOC-Freundesgruppe. Die „UNAOC Group of Friends“, ursprünglich ein Zusammenschluss von 52 Ländern und internationalen Organisationen, die die Initiative unterstützen, ist mittlerweile auf 161 Mitglieder angewachsen. Das spiegelt ihre Glaubwürdigkeit, ihren Einfluss und das Vertrauen wider, das sie weltweit gewonnen hat.
KAICIID bekräftigte im Rahmen des hochrangigen Treffens der UNAOC-Freundesgruppe sein Engagement für strategischen Multilateralismus und einen menschenzentrierten Dialog. Die Ausführungen des Generalsekretärs spiegelten die Forderung des UN-Generalsekretärs wider, die moralische Stimme der Religion in Konfliktpräventions- und Versöhnungsbemühungen einzubeziehen, und unterstrichen die Rolle von KAICIID als Plattform und Katalysator für diese Vision.
Kulturerbe, Dialog und nachhaltige Zukunft
Am zweiten Tag war KAICIID bei der themenspezifischen Sitzung 8 „Förderung des interkulturellen Dialogs, Wiederbelebung des Kulturerbes: Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft“ vertreten. Dieses Panel untersuchte den Zusammenhang zwischen der Erhaltung des Kulturerbes und dem interkulturellen Dialog als Grundlage für inklusive Gesellschaften.
KAICIID betonte in seinen Beiträgen, dass es beim Schutz des materiellen und immateriellen Kulturerbes nicht nur um dessen Erhaltung geht, sondern auch darum, das kollektive Gedächtnis und die kulturellen Güter zu aktivieren, um den sozialen Zusammenhalt zu stärken. Der Dialog wird in diesem Zusammenhang zu einem lebendigen Instrument, um Gemeinschaften über Generationen und geografische Grenzen hinweg miteinander zu verbinden.
Eine gemeinsame Agenda
Das Forum gipfelte in der Verabschiedung des Abschlusskommuniqués, das das gemeinsame Engagement für die Institutionalisierung der Stimmen religiöser Akteurinnen und Akteure, die Förderung multilateraler Plattformen für den Frieden und die Förderung der Einheit in der Vielfalt widerspiegelt.
Über die formellen Sitzungen hinaus knüpfte die KAICIID-Delegation aktiv Kontakte zu hochrangigen Amtsträgern, internationalen Organisationen und Partnerinstitutionen und stärkte so ihr Kooperationsnetzwerk. An den Treffen nahmen hochrangige Vertreterinnen und Vertreter des Königreichs Saudi-Arabien, der Muslim World League, der Allianz der Zivilisationen der Vereinten Nationen, der ICESCO, der Anna-Lindh-Stiftung und andere wichtige multilaterale Akteure teil.
Diese Gespräche legten den Grundstein für künftige Partnerschaften und gemeinsame Initiativen. Während sich die globale Landschaft weiterentwickelt, bleibt KAICIID seiner Mission treu: lokale Stimmen zu stärken, moralische Autorität mit Politik zu verbinden und sicherzustellen, dass der Dialog nicht nur ein Instrument zur Krisenbewältigung, sondern ein grundlegender Baustein für eine gerechtere, friedlichere und humanere Welt darstellt.
Das einflussreichste Instrument der Medien ist der Journalismus. Er trägt dazu bei, Meinungen und…
