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Aufbau von Partnerschaften zwischen Religionsgemeinschaften und politischen Entscheidungsträger in Afrika
Die Kommission der Afrikanischen Union (AUC) und das Internationale Dialogzentrum (KAICIID) arbeiten gemeinsam an einem nachhaltigen Neuaufbau des Forums für interreligiösen Dialog der Afrikanischen Union, um eine Plattform für Religionsgemeinschaften einzurichten, über die sie eine organisierte Partnerschaft mit politischen Entscheidungsträgern der Afrikanischen Union eingehen können. Der aktuelle Lenkungsausschuss des Forums traf sich vom 28. - 30. August 2017 in Nairobi, Kenia, zum zweiten Mal, um seine grundlegenden Prinzipien, Strukturen und Plänen festzulegen.
Zur Eröffnung jedes Sitzungstages in Nairobi stellte ein anderes Mitglied der aus 12 Vertretern der afrikanischen Religionsgemeinschaften bestehenden Gruppe Überlegungen an, die entweder aus der Sicht einer bestimmten Religion stammten und von Überlegungen einer anderen Gruppe in ein Gleichgewicht gebracht wurden, oder interreligiös gestaltet waren und den Schöpfer um Weisheit und Unterstützung baten, um die Bemühungen der Gruppe zu leiten.
Die verschiedenen Gebetsformen der Gruppe spiegelten die verschiedenen Rollen wider, die diese als Mitglieder des Lenkungsausschusses des Forums für interreligiösen Dialog der Afrikanischen Union (AU-IFDF) erfüllen. Sie alle wurden von Gleichgesinnten aus dem erweiterten Forum nominiert. Darunter befanden sich einige religiöse Würdenträger sowie säkulare Wortführer. Sie alle waren dort, um die Vielfalt der Religionsgemeinschaften aller fünf Regionen Afrikas zu repräsentieren und die Grundlage für einen neuen, gebündelten Kommunikationskanal zwischen ihnen und den politischen Entscheidungsträgern der Afrikanischen Union aufzubauen.
Während eines intensiven Workshops brachte die Gruppe einen Aktionsplan zum Abschluss, der vom AU-IFDF bei seiner Neugründung im letzten Jahr auf den Weg gebracht wurde. Es handelte sich um eine Reihe von erwünschten Schritten der Zusammenarbeit zwischen Glaubensgemeinschaften und politischen Entscheidungsträgern, die nun als umsetzbare Vorschläge für einen sechsjährigen Strategieplan und eine Organisationsstruktur festgelegt wurden.
Das zweite Treffen des Lenkungsausschusses seit seiner Ernennung war Teil einer langfristigen Partnerschaft zwischen KAICIID und der Afrikanischen Union, die durch ihr Citizens and Diaspora Directorate (CIDO) vertreten wird. Die beiden internationalen Organisationen verbindet das starke gemeinsame Interesse, eine Friedens-, Kooperations- und Entwicklungsagenda in der Region zu fördern, in der religiöse und glaubensbasierte Gemeinschaften gemeinsam mit anderen Teilen der afrikanischen Gemeinschaft eine tragende Rolle spielen. Um eine Plattform für Religionsgemeinschaften aufzubauen, über die sie eine organisierte Partnerschaft mit politischen Entscheidungsträgern der Afrikanischen Union eingehen können, haben die AUC und KAICIID im November 2016 in Abuja, Nigeria, das Forum für interreligiösen Dialog der Afrikanischen Union wieder eingeführt.
Durch regelmäßige Treffen von politischen Entscheidungsträgern mit Vertretern religiöser und glaubensbasierter Gemeinschaften des ganzen Kontinents zu Themen von gemeinsamem Interesse fördert das AU-IFDF sowohl staatliche als auch religiöse Interessenvertreter, die Bemühungen der Afrikanischen Union für Frieden, Gerechtigkeit und Menschenwürde aktiv zu unterstützen. Der Lenkungsausschuss hat die Aufgabe, die Verbindungen zwischen interreligiösen Organisationen des gesamten Kontinents sowie die Möglichkeiten der Zusammenarbeit säkularer und religiöser Gruppen zu stärken, sowie den Beitrag und die Rolle religiöser Würdenträger und religiöser Organisationen in der Friedensarbeit hervorzuheben. Er wird religiösen und traditionellen Gemeinschaften Möglichkeiten eröffnen, ihre Bedenken gegenüber politischen Entscheidungsträgern der Afrikanischen Union zu äußern und gleichzeitig unter seinen Mitgliedern für die Agenda 2063 der Afrikanischen Union zu werben.
„Dies ist ein aktiver und bedeutungsvoller Prozess“, sagte Rev. Professor Eale Bosela, Direktor der All African Conference of Churches, die das Treffen ausgerichtet hatte. „Unsere Rolle ist auf unserem Kontinent entscheiden. Wir stehen weiterhin vielen Problemen gegenüber. Wir müssen auf dem ganzen Kontinent für unseren Glauben einstehen und Hand in Hand arbeiten.“
Das Forum wurde erstmals 2010 durch das AUC auf den Weg gebracht und sollte die eindeutige Verpflichtung aller Parteien für einen interreligiösen Dialog sichern. Die Initiative wurde durch AUC und KAICIID im November 2016 in Abuja neu initiiert. Mehr als 80 Teilnehmer von 27 Mitgliedsstaaten der Afrikanischen Union, unter ihnen religiöse Würdenträger, politische Entscheidungsträger, Mitglieder der Zivilgesellschaft und Experten wohnten dem Treffen bei.
„Der interreligiöse Dialog ist ein wesentlicher Bestandteil, um die Ziele der globalen Strategie der Afrikanischen Agenda 2063 zu erreichen und die Ressourcen Afrikas zum Vorteil aller Afrikaner zu nutzen“, sagte Faisal bin Muaammar, Generalsekretär des KAICIID zur Eröffnung des letzten Forums. „Religiöse Würdenträger benötigen einen Sitz am Dialogtisch […] mit politischen Entscheidungsträgern, um gemeinsame Bedenken zu äußern und voneinander zu lernen. Sie müssen in der Lage sein, zusammenzuarbeiten. Nicht nur untereinander, sondern mit allen Teilen der Gesellschaft“, fügte er hinzu.
Seit dem Forum 2016 traf der Lenkungsausschuss im Mai 2017 im Panafrikanischen Parlament in Midrand, Südafrika, sowie im August in Nairobi, Kenia, zusammen. Der Ausschuss wird in diesen Treffen von Experten der Kommission der Afrikanischen Union und von KAICIID unterstützt. Das Treffen in Nairobi baute dabei auf die Erfolge des Treffens von Midrand auf, wo der Lenkungsausschuss das Mandat, die Funktionen und die Aufgabenbereiche für die Mitglieder des Forums festlegte – die Modalitäten für die Arbeit des Lenkungsausschusses mit der AU. Um den Prozess fortzusetzen wurde in der Sitzung in Nairobi ein detaillierter sechsjähriger Strategieplan entworfen und ausgearbeitet, der von Experten des AUC fertiggestellt und dem AU-IFDF bei seinem nächsten halbjährlichen Treffen zur Genehmigung vorgelegt wird. „Es war nicht einfach“, sagte ein Teilnehmer, „aber wir können zuversichtlich sein, dass wir etwas Bedeutsames erreicht haben.“