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„Religionen im Dialog“: Vortrag über Buddhismus in Österreich mit Gerhard Weissgrab

20 April 2017

Im Rahmen der Vortragsreihe "Religionen im Dialog" des Internationalen Dialogzentrums (KAICIID) brachte Gerhard Weissgrab, Präsident der Österreichischen Buddhistischen Religionsgesellschaft, dem interessierten Publikum die Lehren des Buddhas und Buddhismus in Österreich im Dialog mit anderen Religionen näher.

Gerhard Weissgrab kam mit Buddhismus zum ersten Mal auf einer Reise nach Sri Lanka in Berührung. 2006 wurde er zum Präsidenten der österreichischen buddhistischen Religionsgesellschaft gewählt und ist seitdem offizieller Vertreter des Buddhismus in Österreich, welcher im Jahr 1983 als Religionsgesellschaft staatlich anerkannt wurde.

Als Buddhismus-Experte erklärte Weissgrab, dass die vier edlen Wahrheiten - die Wahrheit vom Leiden, die Wahrheit von den Ursachen des Leidens, die Wahrheit von der Aufhebung des Leidens und die Wahrheit vom Pfad, der zur Aufhebung des Leidens führt – sowie der edle achtfache Pfad – Rechte Einsicht, rechte Gesinnung, rechte Rede, rechtes Handeln, rechter Lebenserwerb, rechte Anstrengung, rechte Achtsamkeit, rechte Versenkung – den Kern des Buddhismus bilden. Darüber hinaus unterstrich er, dass der Buddhismus keine Glaubens-, sondern eine Erfahrungsreligion ist, so dass die Ausübung des Buddhismus nur durch Meditation möglich ist.

Während des Vortrags gab Weissgrab einen kurzen Überblick über die Geschichte des Buddhismus und dessen unterschiedliche Traditionen, die je nach geographischer Lage variieren, jedoch nebeneinander gleichrangig existieren. Er erwähnte, dass in Europa alle Traditionen vorhanden sind, da es bisher noch keinen „westlichen Buddhismus" gibt. Als Präsident der österreichischen buddhistischen Religionsgesellschaft stellte Weissgrab auch die Arbeit der Dachorganisation des Buddhismus in Österreich vor, die schätzungsweise 20.000 - 25.000 Gläubigen und 40 Pagoden oder Tempel umfasst. Die Religionsgesellschaft unterstützt lokale Buddhisten in ihrem täglichen Leben, sowie bei der Trauerarbeit, Gefangenen Seelsorge und Jugendarbeit. Zudem befasst sich die Österreichische Buddhistische Religionsgesellschaft mit dem buddhistischen Religionsunterricht in öffentlichen Schulen und legt ein besonderes Augenmerk auf den intra- und interreligiösen Dialog.

Dem Vortrag folgte eine angeregte Diskussionsrunde, die eine Reihe von Themen, wie etwa die Reinkarnation und KAICIIDs Arbeit in Myanmar, umfasste.

 

„Religionen im Dialog“ Vortragsreihe

Im vergangenen Jahr rief KAICIID eine deutschsprachige Vortragsreihe mit dem Titel "Religionen im Dialog" zu Themen des interreligiösen und interkulturellen Dialogs für die interessierte Öffentlichkeit in Wien ins Leben. Im Anschluss an den Vortrag finden jeweils eine Diskussionsrunde und ein abschließender Empfang statt.

Wenn Sie regelmäßige Einladungen erhalten möchten, melden Sie sich bitte per Email an dialog(at)kaiciid.org an. Bitte beachten Sie, dass diese Vorträge auf Deutsch gehalten werden.