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In Jordanien fördern KAICIID Fellows Empowerment und Integration von Frauen
Die Zusammenarbeit von Wafa' AlMakhamreh und Dr. Rania Alayoubi ist, was Partnerschaften betrifft, sehr inspirierend.
AlMakhamreh, eine Christin, die für das jordanische Bildungsministerium arbeitet, traf Alayoubi, eine muslimische Expertin für Frauenfragen und Dialog, zum ersten Mal im Jahr 2017 in Amman, Jordanien. Beide nahmen an der ersten Einheit des KAICIID Fellows-Programms für die arabische Region teil. Sie hatten die Hoffnung, sich für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen im öffentlichen Raum einzusetzen, insbesondere in Entscheidungsprozessen nach Konflikten.
Nach ihrem ersten Treffen arbeiteten Alayoubi und AlMakhamreh gemeinsam an einem Projekt mit dem Titel „Stärkung der Rolle von Frauen bei der Förderung des Dialogs als Lebensstil in multireligiösen Gesellschaften“. Seit der Initiierung des Programms im Jahr 2017 haben die Frauen daran gearbeitet, dessen Reichweite auszudehnen.
Alayoubi konzentrierte sich auf die Prävention von Hassrede, indem sie junge Menschen in die Prinzipien des Dialogs und weitere Programme einführte. Sie arbeitet auch mit religiösen Führungspersönlichkeiten und Lehrenden zusammen, um Dialog über Generationen hinweg in die Gesellschaft zu integrieren. Dies hat nicht nur dazu geführt, dass sie Allianzen mit Institutionen eingegangen ist und deren Aufgaben besser aufeinander abgestimmt hat, sondern auch dazu, dass sie neue pädagogische Instrumente entwickeln und anwenden kann.
„Auf diese Weise können wir das Programm in Zukunft effizient weiterführen und auch jüngeren Bevölkerungsschichten eine Kultur des Miteinanders näher bringen - eine Kultur, die auf Dialog und Vergebung aufbaut“, erklärt sie.
Fragen der Partizipation und Inklusion von Frauen ansprechen
Parallel dazu widmet sich AlMakhamreh dem Aufbau eines kollaborativen Netzwerks von Frauen in der arabischen Welt. Sie arbeitet mit lokalen NGOs zusammen, um Themen wie Partizipation und Inklusion anzugehen. AlMakhamreh ist überzeugt, dass das Fellows-Programm sie befähigt hat, auf internationale Organisationen und Einzelpersonen zuzugehen und Partnerschaften mit ihnen zu schmieden.
Seit diesem ersten Treffen im Jahr 2017 haben über 1.000 Männer, Frauen und Kinder an der Initiative von AlMakhamreh und Alayoubi teilgenommen. Zu den Veranstaltungen, die im Zuge des Projekts organisiert wurden, gehörten Workshops zur Ausbildung von Trainerinnen und Trainern, Vorträge, Problemlösungsseminare, Fußballspiele und Iftar-Festessen.
Mit Hilfe digitaler Medien ist es AlMakhamreh und Alayoubi bisher gelungen, eine Gemeinschaft von Befürworterinnen und Befürwortern des Dialogs aus Bahá'í-, christlichen, drusischen und muslimischen Glaubensrichtungen zu schaffen. Die Mitglieder kommen aus Amman und Umgebung und repräsentieren Gemeinschaften aus Ägypten, Irak, Italien, Palästina, Somalia, Sudan, Syrien, den Vereinigten Staaten und dem Jemen. Sie bilden eine beeindruckend inklusive Gruppe von Kulturen und Religionen.
Aufbauend auf diesem Erfolg haben Alayoubi und AlMakhamreh neue Trainingsprogramme ins Leben gerufen und arbeiten dafür mit anderen Institutionen zusammen, um die Nachhaltigkeit ihres Projekts zu gewährleisten und seine Reichweite zu vergrößern.
Bislang spielen Frauen in Jordanien nur eine bescheidene Rolle im interreligiösen Dialog. „Frauen müssen mehr in Aktivitäten eingebunden werden, damit sie sich im Bereich des Dialogs engagieren können“, so AlMakhamreh.
Dennoch befürchten sie und Alayoubi, dass die verfügbaren Ressourcen nicht ausreichen, um diesen Bedarf zu decken. Obwohl die Planung des Programms reibungslos verlief, weisen beide Frauen darauf hin, dass die Umsetzung viel schwieriger war.
Sie haben logistische Probleme, denn hunderte Menschen müssen zu einem einzigen Veranstaltungsort gebracht werden. Auch die Nachfrage übersteigt die finanziellen Möglichkeiten bei weitem. Trotzdem setzen sie sich weiterhin dafür ein, die Stimmen der bedürftigen Gemeinschaft im Dialog zu verstärken.
Die Präsenz von Frauen im interreligiösen Dialog fördern
KAICIID unterstützt die Initiative von AlMakhamreh und Alayoubi seit ihrem Beginn im Jahr 2017. Deren Auswirkung war ein spürbares Umdenken bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Programms. AlMakhamreh berichtet von einigen, die Menschen anderen Glaubens gegenüber verschlossen waren, einfach weil sie "den Anderen" noch nie getroffen hatten.
Sie berichtet auch, dass viele der männlichen Teilnehmer unbedingt lernen wollten, wie sie Verbündete für Frauen im interreligiösen Dialog sein können. Es war das erste Mal, dass sie die Gelegenheit hatten, in einem formellen und unterstützenden Kontext mehr über Genderfragen zu erfahren.
Ein Ergebnis des Trainings und der vielfältigen Methoden ist für Alayoubi, dass sich die verschiedenen Kulturen und Religionen einander annähern und mehr gegenseitigen Respekt zollen. Erreicht wurde dies durch das nachhaltige Bemühen, das Training nicht episodenhaft, sondern kontinuierlich zu gestalten. Auch nach Abschluss der formellen Treffen werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ermutigt, weiterhin das Gespräch zu suchen, stärkere Gemeinschaftsbande zu knüpfen, Sport zu treiben oder Aktivitäten, Mahlzeiten und religiöse Feiertage gemeinsam zu begehen.
Dieser wachsende Zusammenhalt ist es, der die beiden Frauen anspornt, weiter daran zu arbeiten, die Präsenz von Frauen im interreligiösen Dialog zu fördern. AlMakhamreh arbeitet mit Hingabe an der Schaffung einer gerechten und friedlichen Gesellschaft. Angetrieben von der Überzeugung, dass jeder Einzelne eine Rolle bei der Friedenskonsolidierung und des friedlichen Zusammenlebens einnimmt, hat sie damit begonnen, im Namen der Young Women's Christian Association (YWCA) junge Menschen in Staatsbürgerkunde und Pazifismus zu schulen.
Diese zusätzlichen, auf die Gemeinschaft ausgerichteten Prioritäten sollen die Auswirkungen ihrer eigenen Initiative zu verstärken. AlMakhamreh und Alayoubi blicken zielstrebig und entschlossen in die Zukunft. Sie wollen sich die Hoffnung bewahren, dass sie den Planeten zum Besseren verändern können.
„Ich glaube wirklich, dass jeder von uns einen kleinen Beitrag für eine ‚große‘ Zukunft leisten kann. Ich möchte, dass jede Frau ihren Selbstwert kennt und ihre führende Rolle in der Friedensstiftung versteht“, so AlMakhamreh.
Alayoubi daran anschließend: „Ich fühle, dass meine Rolle in der Gesellschaft sehr wichtig ist. Es geht nicht nur um Schulungen, sondern darum, eine neue Lebensweise in der Gesellschaft zu etablieren, damit wir in Zukunft friedlich zusammenleben können. Ich glaube fest daran, dass jede kleine Tat, die wir jetzt setzen, in den kommenden Jahren eine große Wirkung haben wird.“
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