Direkt zum Inhalt

Zur Förderung des Dialogs müssen sich religiöse Würdenträger öffentlich äußern und mediengewandt werden

12 November 2014

KAICIID kündigt Schulungen für religiöse Würdenträger und Dialogführer an

WIEN, 21. Oktober 2014 – KAICIID, die weltweit erste zwischenstaatliche interreligiöse Organisation, will den interreligiösen Dialog fördern und religiöse Würdenträger und Dialogführer zu einem neuen Umgang mit den Medien befähigen.

KAICIID ist stolz auf die Zusammenarbeit mit seinen Partnern beim Global Network of Religions for Children in Nairobi, Kenia, und bei Sarv Dharma Sansad in Neu-Delhi, Indien, wo KAICIID im November 2014 zwei Schulungsprogramme zur Mediennutzung starten wird.

In beiden Städten werden zwei unterschiedliche Kurse für insgesamt rund 80 religiöse Würdenträger und Dialogführer angeboten. Die KAICIID-Partner werden die Fortschritte und Entwicklungen der Teilnehmer in den kommenden sechs Monaten überwachen. Rückmeldungen der Schulungsteilnehmer und Dozenten werden für die zukünftigen Schulungspläne und Kursinhalte berücksichtigt.

Als erste Voraussetzung für den Dialog benötigen Menschen ein genaues Verständnis der religiösen Gemeinschaften und Glaubensbekenntnisse – und vorhandene Vorurteile gehen zu einem großen Teil auf Informationen aus den Medien und dem Internet zurück. Das Infragestellen von Stereotypen und die Stärkung des Guten erfordern einen zweigleisigen Ansatz: Einerseits müssen Dialogführer geübter im Umgang mit den Medien und dem Internet werden, um Informationen zutreffender verbreiten zu können. Andererseits müssen die Rezipienten von Nachrichten und Informationen mediengewandt sein: Sie müssen die Dynamik von Medien verstehen und darüber nachdenken, wie Darstellungen zur eigenen Wahrnehmung beitragen.

Die Medienlandschaft hat sich infolge der Globalisierung und technologischer Innovationen verändert, und gleiches gilt für unseren Umgang mit den Medien. Die sozialen Netzwerke geben jedermann die Möglichkeit, der Welt seine Botschaft mitzuteilen. Das Internet erlaubt es immer mehr Menschen, auf neue Arten zueinander in Kontakt zu treten, und es bietet umfangreiche Dialogmöglichkeiten. Gleichzeitig ist es über das Internet einfacher geworden, Fehlinformationen und selbst Hassparolen zu verbreiten und zu teilen. KAICIID setzt sich für realitätsnähere Darstellungen aller Religionen ein, indem Kompetenzen für die wichtigsten Akteure des interreligiösen Dialogs aufgebaut werden: die religiösen Würdenträger und Dialogführer.

„KAICIID ist hocherfreut, sein Engagement auf dem überaus wichtigen Feld der Medien bekanntgeben zu können", sagt Faisal Bin Muaammar, KAICIID-Generalsekretär. „Religiöse Würdenträger und diejenigen, die den Dialog in der Praxis führen, sollen befähigt werden, Medien kompetent und bewusst einzusetzen, um ihre Stimme für den Frieden zu erheben. Zwei KAICIID-Produkte zur Herbeiführung dieser Änderung werden im nächsten Monat einem Anwendungstest unterzogen. KAICIID hofft, diese Schulungen bald in der ganzen Welt anbieten zu können.“

KAICIID startet zwei Schulungsprogramme, die sich dem Umgang mit Medien auf zwei Weisen nähern.

  1. „Mediengewandt: Stärkung einer verantwortungsvollen religiösen Führung im digitalen Zeitalter“: Religiöse Würdenträger sind Empfänger und Sender von Informationen. Das Schulungsprogramm ist auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten, um sie in die Lage zu versetzen, Nachrichtenmedien zu verstehen, die Wirkung von Nachrichten und Informationen auf die Wahrnehmung der Menschen anderen Glaubens und aus anderen Kulturkreisen einschätzen zu können, hochwertige Informationen finden zu können und um ihnen die Möglichkeit zu geben, auf entdeckte Fehlinformationen zu reagieren. Diese Schulung ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit von KAICIID und der UNESCO, die zur Umsetzung des Schulungsplans partnerschaftlich zusammenarbeiten.

     
  2. Das Wort erheben: Schulung im Bereich soziale Netzwerke und Kommunikation für die praktische Umsetzung des religionsübergreifenden Dialogs“: Erfahrene Teilnehmer des interreligiösen Dialogs wissen um den Wert des Dialogs und das Potenzial des Glaubens als Kraft des Friedens – es ist ihre alltägliche Realität. Doch nur allzu oft wird ihre Botschaft der guten Tat und des Friedens von Gewalterzählungen und aktuellen Nachrichten über Konflikte im Namen der Religion übertönt. Diese Schulung wird den Dialogführern helfen, soziale Medien als Kanal zu nutzen und mit Journalisten in Kontakt zu treten und ihnen ihre Geschichten des Friedens darzulegen.