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Hochrangige religiöse Würdenträger und Gemeindevorsteher: Wahrheit und Vertrauen wird den Konflikt in Nigeria endgültig besiegen

19 Januar 2018

19. Januar, Abuja:  Das Interreligiöse Dialogforum für Frieden in Nigeria (Interfaith Dialogue Forum for Peace) hielt am 18. Januar zum Thema „Living Together, Achieving Together“ seine erste Generalversammlung ab, an der über 100 Delegierte aus allen Teilen Nigerias teilnahmen. An dieser Konferenz nahmen unter anderem Seine Exzellenz Sultan Muhammadu Sa'ad Abubakar III​, ein Vertreter des Präsidenten der Christlichen Vereinigung von Nigeria (Christian Association of Nigeria - CAN) sowie der Erzbischof von Abuja, Kardinal John Onaiyekan, teil.

Ein von den Teilnehmern verfasstes Kommuniqué wandte sich mit einem Appell an hochrangige religiöse Würdenträger und Gemeindevorsteher Nigerias, in dem sie das Verbreiten von Wahrheiten forderten, um so religiöse sowie Stammesdifferenzen zu überwinden und gemeinsam als Familie für Frieden einzustehen.

Sultan Muhammadu Sa'ad Abubakar III​ ermutigte die Anwesenden, die Probleme Nigerias „von der Megakirche bis hin zur kleinsten Moschee“ gemeinsam als eine Familie zu überwinden, Wahrheit zu verkünden, sich ein tieferes Vertrauen entgegen zu bringen und nicht zum Ergreifen von Waffen aufzurufen.

Der Sultan sagte: „Was wir benötigen, ist ein tiefer Dialog. Als hochrangige religiöse Würdenträger müssen wir mit unseren Äußerungen äußerst vorsichtig sein, da diese ein großes Gewicht haben und von unseren Glaubensbrüdern sehr ernst genommen werden. Wir müssen an uns glauben und uns gegenseitiges Vertrauen sowie Liebe entgegen bringen, denn das ist es, wofür unsere zwei Hauptreligionen stehen. Wir müssen weiterhin mit einer Stimme sprechen.“

Der Vertreter des Präsidenten der Christlichen Vereinigung von Nigeria sagte: „Dies ist für uns der Zeitpunkt, mit einer Stimme zu sprechen.“ Er appellierte an die hochrangigen religiösen Würdenträger, polarisierende Rhetorik zu vermeiden und für Frieden für das gesamte nigerianische Volk zu kämpfen, anstatt existierende Gräben zwischen den verschiedenen Religions-, Volks- und Stammesgruppen noch weiter zu vertiefen. „Wir als hochrangige religiöse Würdenträger stehen im Dienste des Menschen. Wir tätigen bestimmte Aussagen, obwohl wir etwas anderes im Sinn haben. Unsere Stammes- sowie Religionszugehörigkeiten haben unser Gefühl, alle demselben Volk anzugehören, in den Hintergrund gerückt.“

Der Erzbischof von Abuja, Kardinal John Onaiyekan, sagte: „Nichts, was in diesem Land geschieht, entzieht sich unserer Verantwortung. Wir sollten nicht für Frieden beten, wenn wir doch in Wirklichkeit diejenigen sind, die überall Krisen auslösen. Das Sprechen über Frieden fördert diesen erst dann, wenn Wahrheit gesprochen wird. Wir müssen also lernen, Vertrauen aufzubauen und uns gegenseitiges Vertrauen schenken.“

Die Konferenz wurde vom Interreligiösen Dialogforum für Frieden in Zusammenarbeit mit dem Internationale Dialogzentrum (KAICIID) sowie deren nigerianischen Partnern, dem Institut für Frieden und Konfliktlösung, dem Interfaith Mediation Centre (IMC) und dem Kukah Centre organisiert. Sie war die bereits dritte Veranstaltung im Rahmen einer Konferenzreihe, die dazu diente, den hochrangigen religiösen Würdenträgern Nigerias eine Plattform zu bieten.

Das IDFP (Interreligiöses Dialogforum für Frieden) setzt sich aus 110 hochrangigen religiösen Würdenträgern sowie Gemeindevertretern zusammen, die damit beauftragt wurden, den im Rahmen einer Konferenzreihe mit dem Namen „Coordinate to Achieve“ vorgelegten Aktionsplan umzusetzen. Es besteht aus einer Generalversammlung, einem Zentralen Koordinierungsrat – 40 Mitglieder, die vierteljährlich zusammenkommen – wovon zehn Mitglieder dem Exekutivrat angehören, welcher alle zwei Monate zusammentrifft.

 

Kommuniqué Beginnt

 

KOMMUNIQUE DER ERSTEN GENERALVERSAMMLUNG DES INTERRELIGIÖSEN DIALOGFORUMS FÜR FRIEDEN (IDFP), WELCHE AM DONNERSTAG, 18. JANUAR 2018 IN DER LADI KWALI HALL DES SHERATON HOTELS, ABUJA, STATTFAND.

EINLEITUNG:

Das Interreligiöse Dialogforum für Frieden (IDFP) verständigte sich auf seiner ersten Generalversammlung unter dem Thema: „LIVING TOGETHER, ACHIEVING TOGETHER“, an der über 100 Delegierte aus Religions- sowie anderer Institutionen aus allen Landesteilen teilnahmen, einstimmig auf die folgenden Punkte:

1.     Im Hinblick auf zahlreiche Spannungen zwischen unterschiedlichen Volks- und Religionsgruppen, bekräftigte das FORUM seine Verpflichtung zur Schaffung EINER von Wahrheit und Nächstenliebe geprägten, UNTRENNBAREN Nation Nigeria, deren Schönheit auf ihrer unglaublichen Vielfalt beruht:

2.      Dem Töten unschuldiger Menschen sowie der Zerstörung von Eigentum muss mit aller Entschlossenheit ein Ende gesetzt werden, um so die Unantastbarkeit jeden Lebens zu unterstreichen. Dafür bedarf es seitens der Bundesregierung eines Ausbaus des Sicherheitsapparats, um wahlloses Morden zu STOPPEN.

3.     Das FORUM verurteilte die Politisierung von Morden an nigerianischen Staatsbürgern, die religiös oder ethnisch motiviert sind. Die Generalversammlung erklärte, dass jedes verlorene Leben den Verlust eines nigerianischen Bürgers darstellt, ohne damit auf dessen religiöse oder ethnische Zugehörigkeit Bezug zu nehmen.

4.     Das FORUM forderte zudem alle wohlgesinnten Nigerianer auf, sich entschlossen von jeglichen Formen der VOLKSVERHETZUNG zu distanzieren, um so weiteres Chaos im Land zu vermeiden, insbesondere im Hinblick auf die in 2019 stattfindenden Parlamentswahlen.

5.     Darüber hinaus erachtete das FORUM es für Prediger sowie deren Anhängerschaft über sämtliche Religionen Nigerias hinweg als essentiell, gegenseitigen Respekt zu üben sowie die Unantastbarkeit aller Gotteshäuser zu wahren.

6.     In gleichem Maße betonte das FORUM die Bedeutung von Wahrheit, Respekt sowie Vertrauen unter Religionsführern sowie innerhalb der politischen Klasse, um ein friedliches Zusammenleben zu fördern.

7.     Des Weiteren beschloss das FORUM die entschiedene, gemeinsame Verurteilung sämtlicher im Land begangenen Verbrechen und Missetaten durch die Hochrangige religiöse Würdenträger sowie entsprechender Institutionen, ohne dabei die Identität der Täter oder Opfer solcher Taten in den Vordergrund zu stellen.

8.     Das FORUM vereinbarte einstimmig die Verpflichtung der Regierung, sich auf sämtlichen Ebenen der Problematik der Jugendarbeitslosigkeit sowie der landesweit hohen Arbeitslosenquote anzunehmen, da sich Menschen, die keiner Beschäftigung nachgehen, leichter den Verlockungen krimineller Handlungen hingeben.

9.     Die steigende Anzahl drogenabhängiger Jugendlicher ist äußerst alarmierend, daher appellierte das FORUM an Eltern und Erziehungsberechtigte, der Erziehung ihrer Kinder/Pflegekinder die notwendige Aufmerksamkeit beizumessen.

Zum Schluss dankte die 1. Generalversammlung des IDFP verschiedenen Führungspersönlichkeiten, Hochrangige religiöse Würdenträger sowie Institutionen wie dem Internationale Dialogzentrum KAICIID, seiner Eminenz Sultan Sa’ad Abubakar III, dem CAN President, Rev. Samuel Ayokunle und Kardinal John Onaiyekan - um nur einige zu nennen - für den großen Erfolg der Generalversammlung.

Vor dem Hintergrund der hier dargelegten Informationen, beschloss das FORUM, seine Aktivitäten an die Basis weiterzuleiten, um so Integration sowie Verständigung innerhalb der nigerianischen Bevölkerung zu fördern.

 

KOMMUNIQUE-VERFASSUNGSKOMMITEE

(1) Rev. Joseph Hayab (Vorsitzender)

(2) Imam Shefiu Abdulkareem Majemu (Sekretärin)

(3) Sheikh Khidir Maraya

(4) Rev. Ini Ukpuheo

(5) Frau Justina Ngwobia

(6) Hajiya Salamatu Ibrahim

(7) Musa Simon Reef (Medienberater)