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KAICIID diskutiert über religiösen Pluralismus als Weg zu einer globalen Bürgergesellschaft

15 September 2014
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Bei einem hochrangigen Forum am 9. September in New York sagte Mohammed Abu-Nimer, Senior Advisor von KAICIID, dass die Werte einer globalen Bürgergesellschaft – unter anderem basierend auf Grundsätzen wie Menschenrechte, religiöser Pluralismus, Umweltschutz, Gleichstellung der Geschlechter und Bekämpfung von Armut – keine Abkehr von traditionellen, ethnischen oder religiösen Identitäten erfordern, und dass sie die Grundlage für eine neue Ebene der geteilten Verantwortung auf der Welt sind. Professor Abu-Nimer vertrat KAICIID bei einer Podiumsdiskussion mit dem Titel „Global Citizenship as a Pathway to a Culture of Peace“ (Globale Bürgergesellschaft als Weg zu einer Kultur des Friedens). Im Rahmen seiner Beschreibung der grundlegenden Voraussetzungen für eine globale Bürgergesellschaft erläuterte Professor Abu-Nimer, dass alle Menschen „verbunden sind und unsere Schicksale voneinander abhängen.“ Durch Hervorhebung der Wichtigkeit von Mechanismen zur Gewährleistung einer breiteren, umfassenderen und wirkungsvolleren Beteiligung der Bürger an Einrichtungen der globalen Weltordnungspolitik betonte Professor Abu-Nimer, dass diese Mechanismen notwendig sind, um dem vorherrschenden Gefühl einer Entfremdung von der globalen Bürgergesellschaft und vielen Gemeinschaften an der Basis entgegenzuwirken. „Unsere vielfältigen Gemeinschaften müssen durch wirkungsvollere Maßnahmen als symbolische Erklärungen an die Einrichtungen der globalen Ordnungspolitik angebunden werden.“ Um sicherzustellen, dass Gemeinschaften auf der ganzen Welt am Diskurs der globalen Bürgergesellschaft teilnehmen können, drängt Professor Abu-Nimer die Länder zur Einführung eines allgemeinen Unterrichts zu Themen der globalen Bürgergesellschaft für alle Schüler. Die Werte der globalen Bürgergesellschaft sind zugleich gesellschaftliche und individuelle Werte: Ziel der globalen und nationalen Politik muss es sein, dass sich Medien, wirtschaftliche, militärische und religiöse Einrichtungen ebenfalls diesen Werten verpflichtet sehen. Religiöser Pluralismus und KAICIID – Professor Abu-Nimer merkte an, dass wir uns bei KAICIID „auf religiösen Pluralismus als Wert und auf Dialog als Werkzeug für religiösen Pluralismus konzentrieren,“ und dass die Arbeit des Zentrums die Herausforderung annimmt, „globale Bürgergesellschaft in religiöse Einrichtungen und in die Reichweite und das Bewusstsein von religiösen Würdenträgern zu bringen.“ Es ist wichtig, die globale Bürgergesellschaft nicht nur auf säkulare Weltanschauungen zu beschränken: KAICIID arbeitet an einem Konzept der globalen Bürgerschaft „in einschließender Lesart, so dass auch Gemeinschaften, deren Lebensweise durch religiöse Werte und Identitäten definiert ist (...), das Konzept einer globalen Bürgerschaft aus der Mitte des Islams, des Christentums, des Buddhismus und des Judentums als notwendigen Schritt (begreifen können)”. KAICIID sieht sich weiterhin dem Werben für religiösen Pluralismus als Element des globalen Bürgertums verpflichtet. Im Juni 2014 hat KAICIID zu diesem Zweck das Programm „Common Citizenship“ als Teil des Friedenskonsolidierungsprogramms gestartet. Das hochrangige Forum war Teil einer seit mehr als zehn Jahren bestehenden Reihe von UN-Resolutionen zur Förderung der Friedenskultur, die 1999 mit Resolution 53/24 zur Bekanntgabe des Maßnahmenprogramms zur Friedenskultur begann. Bei dem hochrangigen Forum trafen sich Persönlichkeiten, Organisationen und UN-Mitgliedstaaten zu Gesprächen über die Schaffung einer solchen Kultur. KAICIID wurde eingeladen, an einer der beiden Podiumsdiskussionen im Rahmen der eintägigen Veranstaltung teilzunehmen. Moderatorin der Diskussion war I.E. Mary Elizabeth Flores Flake, Botschafterin und ständige Vertreterin von Honduras bei den Vereinten Nationen. Die weiteren Teilnehmer waren Federico Mayor, ehemaliger UNESCO-Generalsekretär, Dot Maver, Präsidentin der National Peace Academy, Douglas Roche, Autor und früherer kanadischer Senator, Vibeke Jensen, Direktorin des UNESCO-Büros in New York sowie Mohammed Abu-Nimer, Senior Advisor bei KAICIID.