Abuja, Nigeria – Religiöse Führer, politische Entscheidungsträger, Gelehrte und Vertreter zivilgesellschaftlicher Organisationen aus über dreißig afrikanischen Ländern versammelten sich beim 2. Interreligiösen Dialogforum, welches am 10. und 11. November 2016 in Abuja, Nigeria stattfand. Das Forum würdigte die Bedeutung des interreligiösen und glaubensübergreifenden Dialogs als Instrument zur Förderung des Friedens und der Entwicklung in Afrika. Nach zwei Tagen intensiver Beratung verabschiedeten die Delegierten eine Deklaration sowie einen Aktionsplan für die Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung, Partnerschaften, Medien und Entwicklung. Das Forum wurde gemeinsam vom Bürger- und Diaspora-Verwaltungsrat (CIDO) der Kommission der Afrikanischen Union und dem Internationalen Dialogzentrum (KAICIID) organisiert.
Die Deklaration bestätigt die Notwendigkeit Partnerschaften zwischen der Afrikanischen Union, glaubensübergreifenden, interreligiösen Gruppen, Organisationen und religiösen Führern aufzubauen und wiederholt deren Bekenntnis eine wichtige Rolle in der erfolgreichen Umsetzung der im Rahmen der Afrika Agenda 2063 beschriebenen afrikanischen Bestrebungen einzunehmen.
Zudem wird die Afrikanische Union einen Lenkungsausschuss im Sinne des Aktionsplans dabei unterstützen eine 10 Jahre Agenda für interreligiöse Entwicklung für alle Mitgliedsstaaten der Afrikanischen Union einzurichten.
Das Forum wählte einen auf zwei Jahre bestellten Lenkungsausschuss, der den Prozess des interreligiösen und interkulturellen Dialogs zwischen den afrikanischen Staaten und Gemeinschaften unterstützen und stärken soll.
„Diese Plattform ist ein Beispiel für eine funktionierende Allianz zwischen politischen und religiösen Führern im Dienste Afrikas, die ihre Anstrengungen auf praktische Maßnahmen fokussieren indem sie die Werte des Respekts, der Pluralität, der Diversität, der religiösen Toleranz und des friedlichen Zusammenlebens wahren. Dieses Forum ist ein wichtiger Teil einer friedvollen und zeitgemäßen Konfliktlösung in Afrika, erzielt durch Dialog und nicht unter Einsatz von Waffen“, meinte Amb Jalel Chelba vom CIDO, Vertreter der Kommission der Afrikanischen Union.
„Religiöse Anführer müssen von Politikern gehört werden und sich mit ihnen konstruktiv auseinandersetzen um gemeinsame Bedenken zu teilen und voneinander zu lernen. Sie müssen bereit sein zusammenzuarbeiten und zwar nicht nur miteinander, sondern mit allen Teilen der Gesellschaft. Der heute eingesetzte Lenkungsausschuss stellt ein sehr wichtiges Element dafür dar. Er fördert neben anderen Beziehungen den interreligiösen Dialog, der eine zentrale Rolle beim Erreichen der Ziele der globalen Strategie der Agenda 2063 einnimmt, um die Ressourcen Afrikas zum Vorteil aller Afrikaner einzusetzen,“ sagte KAICCID Generalsekretär Faisal bin Muaammar.
Neben den Vorschlägen zu Bildungsagenden fordert der Aktionsplan die Förderung einer Kultur des Friedens und der Versöhnung mithilfe der Lehren der jeweiligen heiligen Schriften in allen Gotteshäusern und Kultstätten. Um die Berichterstattung der Medien weiter auszubauen empfiehlt der Aktionsplan die Ausbildung von Journalisten zur Berichterstattung über religiöse Themen. Eine Plattform zur Förderung der „sanften Kraft der Religion“ soll eingeführt werden um gewalttätigen Extremismus vorzugbeugen und der Instrumentalisierung von Religion und religiös motivierter Gewalt entgegenzuwirken
Die gesamte Deklaration sowie der Aktionsplan werden zu gegebener Zeit veröffentlicht.
Für weitere Informationen wenden sie sich bitte an:
Frau Eimen Kheir: Policy Officer, CIDO: KheirE@africa-union.org,
Hr. Ernest Kaliza and Ms. Sarah Abdel-Mohsen Communication Officers-CIDO: EKaliza@africa-union.org;
Mariela Hoyer Starcevic, Public Affairs Officer, KAICIID: mariela.hoyer@kaiciid.org
cido@africa-union.org, press@kaiciid.org
Über CIDO
Der Bürger- und Diaspora-Verwaltungsrat (CIDO) ist ein direkt dem Vorsitz der Kommission der Afrikanischen Union (AU) unterstellter Rat. Er dient als Katalysator um die Mitwirkung afrikanischer Völker auf dem Kontinent sowie der afrikanischen Diaspora in den Angelegenheiten der Afrikanischen Union zu erleichtern. Die Aufgabe des Rates ist es sicherzustellen, dass die AU nicht nur die afrikanischen Regierungen vertritt, sondern auch die Völker Afrikas. Sein genereller Auftrag ist es, alle Teile der afrikanischen Gemeinschaft – nämlich die Zivilgesellschaft und die afrikanische Diaspora – bei der Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen, Entscheidungsprozessen, politischen Programmen, Institutionen, Organen und Zielen der AU miteinzubinden.
Über KAICIID
Das Internationale Dialogzentrum KAICIID ist eine staatsübergreifende Organisation, die den Dialog als friedensstiftende Maßnahme in Konfliktregionen fördert. Dabei verstärkt es das Verständnis und die Kooperation zwischen Menschen aus unterschiedlichen Kulturen und Anhängern verschiedener Religionen. Gründerstaaten des Dialogzentrums sind das Königreich Saudi-Arabien, die Republik Österreich und Spanien. Der Heilige Stuhl ist das beobachtende Gründungsmitglied des Zentrums. Das Direktorium des Zentrums umfasst prominente Vertreter der fünf großen Weltreligionen (Buddhismus, Christentum, Hinduismus, Islam und Judentum) und entwickelt und überwacht die Programme des Zentrums.