Bei einem Treffen mit ständigen Delegationen aus UNESCO-Mitgliedstaaten sowie bei separaten Treffen mit UNESCO-Generaldirektorin Irina Bokova sprachen der Vorstand des Dialogzentrums KAICIID und KAICIID-Generalsekretär Faisal Bin Muaammar über die zukünftige Zusammenarbeit zwischen den beiden zwischenstaatlichen Organisationen. Der KAICIID-Vorstand, der zuvor zu seinem ersten Treffen 2014 in Paris zusammengekommen war, prüfte mit den Generalsekretären und führenden Vertretern beider Organisationen in einer Diskussionsrunde mögliche Bereiche für eine Zusammenarbeit.
Die Runde wurde vom Beigeordneten Generaldirektor der UNESCO für Strategische Planung Hans d’Orville moderiert. Bei der Begrüßung der KAICIID-Mitarbeiter sagte Generalsekretärin Bokova, die den Hauptsitz von KAICIID 2013 in Wien besucht hatte: „KAICIID ist sehr wichtig für die Förderung eines interreligiösen und interkulturellen Dialogs, den wir jetzt mehr denn je brauchen. Die Arbeit des Dialogzentrums KAICIID am ‚Bild des Anderen' stellt eine sehr wichtige Chance für die Menschheit dar, zusammen auf ein gemeinsames Ziel und gemeinsame Werte hinzuarbeiten, die Extremismus ablehnen und Vielfalt als Bereicherung begrüßen. Die UNESCO und KAICIID teilen die ganzheitliche Sicht, dass durch Bildung junger Menschen soziale Integration und Einbindung gefördert und zugleich Gleichgültigkeit, Intoleranz und Vorurteile bekämpft werden können“.
In seiner Erklärung an die ständigen Vertretungen sagte KAICIID-Generalsekretär Bin Muaammar: „An den Frieden zu glauben heißt an den Dialog zu glauben. KAICIID und die UNESCO haben ein gemeinsames Ziel: nachhaltigen Frieden und gegenseitige Verständigung zwischen Anhängern verschiedener Religionen und Kulturen. Für einen nachhaltigen Frieden müssen im Rahmen einer gesamtheitlichen Politik alle Beteiligten, einschließlich religiöser und kultureller Würdenträger mit eingebunden werden, und es muss auf die gemeinsamen Werte gesetzt werden, die uns verbinden, anstatt auf das, was uns unterscheidet. Wir freuen uns auf die Kooperation mit der UNESCO zur Unterstützung des Dialogs durch Bildung, durch die Medien und durch die gemeinsame Nutzung institutioneller Netzwerke und Stärken. Die UNESCO und KAICIID bemühen sich beide um die Förderung eines Dialogs, der die Zusammenarbeit, den Respekt vor Vielfalt sowie Gerechtigkeit und Frieden stärkt“.
Bei der Besprechung befassten sich Vertreter der UNESCO und von KAICIID mit einer möglichen Zusammenarbeit in vier wichtigen Bereichen: Ausbau der interreligiösen und interkulturellen Bildung; Förderung der gemeinsamen Werte durch Entwicklung bildungsbezogener und wissenschaftlicher Inhalte sowie Austausch und Verbreitung von Wissen über einen interreligiösen und interkulturellen Dialog für Frieden; Unterstützung der Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Institutionen durch Initiativen zur Förderung des Dialogs junger Menschen; Nutzung der Medien als wichtigstes Mittel zur Förderung des Dialogs und gegenseitiger Verständigung. Diese Bereiche der Zusammenarbeit sind Teil einer Vereinbarung, die gerade zwischen den beiden Organisationen ausgearbeitet wird.
KAICIID ermöglicht den Dialog zwischen Anhängern verschiedener Religionen und Kulturen weltweit. Es bringt Politiker, religiöse Würdenträger und Experten aus aller Welt zusammen, um die Arbeit der Organisationen, die bereits an einem intensiveren interreligiösen und interkulturellen Dialog arbeiten, zu unterstützen, auszubauen und zu erleichtern. Die UNESCO ist eine zwischenstaatliche Organisation mit mehr als sechs Jahrzehnten Erfahrung in der Förderung des interkulturellen Dialogs. Sie ist seit der Gründung des Dialogzentrums im Jahr 2012 ein wichtiger Partner für KAICIID und war 2013 eng in das Projekt von KAICIID zum Bild des Anderen in der interreligiösen und interkulturellen Bildung eingebunden. Beim Globalen Forum von KAICIID im November 2013 wurde die UNESCO-Generalsekretärin durch den Leiter der Abteilung für Kulturpolitik und interkulturellen Dialog und die Leiterin der bereichsübergreifenden Plattform für Friedenskultur der UNESCO Katérina Stenou vertreten.