Vom 29. September bis zum 1. Oktober nahmen der Generalsekretär des Internationalen König-Abdullah-Bin-Abdulaziz-Zentrums für interreligiösen und interkulturellen Dialog (KAICIID), Faisal Bin Muaammar, und Vorstandsmitglieder des Zentrums am internationalen Friedenstreffen teil, das von der Gemeinde Sant'Egidio in Rom organisiert wurde. Unter dem Titel „Mut zur Hoffnung: Religionen und Kulturen im Dialog“ kamen religiöse Würdenträger aus allen Teilen der Welt zusammen, um einen mehrtägigen Dialog zu führen und gemeinsam für den Frieden zu beten. „Ohne Dialog kann es keinen Frieden geben“, sagte Papst Franziskus, Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche, während des Kongresses.
Der Generalsekretär gehörte zu einer Gruppe internationaler Akteure, viele davon hochrangige religiöse Würdenträger, die zu einer Privataudienz bei Papst Franziskus geladen wurden und die Gelegenheit erhielten, Seine Heiligkeit persönlich zu begrüßen. Zusätzlich zu seiner päpstlichen Audienz nahm der KAICIID-Generalsekretär neben anderen Fachleuten für den interkulturellen und interreligiösen Dialog im Rahmen des Friedenstreffens an verschiedenen Podiumsdiskussionen teil. Er hielt eine Rede beim Forum „Die Macht des Gebets aus historischer Perspektive“, das von Ignazio Sanna (katholischer Erzbischof, Italien) geleitet wurde.
An diesem außergewöhnlichen Forum nahmen Avichai Apel (Rabbiner von Dortmund, Deutschland), Denys Jean Kawak (orthodoxer Erzbischof, syrische Kirche), Ole Christian Mælen Kvarme (lutherischer Bischof, Norwegen) und Brian C. Stiller (globaler Botschafter der Internationalen Evangelischen Allianz, USA) teil. In seiner Ansprache vor der großen Runde wiederholte Generalsekretär Bin Muaammar in fließendem Arabisch und Englisch noch einmal die Kernbotschaft des Dialogzentrums: „Der Dialog hilft uns dabei, einander zu verstehen und die Unterschiede zwischen uns als Anhänger verschiedener Religionen zu respektieren. Gleichzeitig verbindet er uns miteinander – und ermöglicht es uns, auf Grundlage unserer vielen Gemeinsamkeiten zusammenzufinden. Nur wenn wir miteinander sprechen, können wir erfolgreich an unserem gemeinsamen Ziel arbeiten, der Mehrung des Gemeinwohls.“ Generalsekretär Bin Muaammar nutzte die Gelegenheit außerdem, um speziell darauf hinzuweisen, dass Gebete in gewisser Hinsicht die ultimative Form des Dialogs seien, etwas zwischen Mensch und Gott.
Des Weiteren zitierte er den angloamerikanischen Dichter W. H. Auden, der uns dazu aufrief, „so zu beten, als würde alles von Gott abhängen, [aber] so zu arbeiten, als würde alles von dir abhängen“. Generalsekretär Bin Muaammar führte weiterhin aus: „Dieses Zitat gibt recht gut wieder, welchen Platz dem Glauben aus meiner Sicht zukommen sollte.“ Aber nicht nur der Generalsekretär, sondern auch die KAICIID-Vorstandsmitglieder beteiligten sich an mehreren Forumsdiskussionen im Laufe des Friedenstreffens. Rabbi Rosen wohnte dem Forum mit dem Titel „Religionen reagieren auf Gewalt gegen Frauen“ bei; Swami Agnivesh beteiligte sich am Forum „Gott liebt die Armen“ und Mohammad Sammak nahm an der Diskussion zur „Krise im Nahen Osten“ teil.
Zum Abschluss versammelten sich die Teilnehmer auf der Piazza del Campidoglio zu einer Friedensprozession im Anschluss an eine Gebetszeit. Bei der faszinierenden Abschlusszeremonie kamen alle Teilnehmer noch einmal zusammen und es wurde auf wichtige Erzählungen über die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Glaubensrichtungen hingewiesen. Am Ende der Veranstaltung unterzeichneten alle Delegierten den Friedensappell, woraufhin zum Abschluss Kerzen angezündet wurden.
Nach dem Friedenstreffen äußerte sich Generalsekretär Bin Muaammar dazu wie folgt: „Dieses Treffen hat mich zutiefst gerührt. Es war eine unglaubliche Ehre für mich, an einer Privataudienz mit Seiner Heiligkeit teilnehmen zu dürfen. Darüber hinaus hatte ich die Gelegenheit, hochrangige Vertreter aus einer so großen Vielfalt an religiösen Gemeinschaften zu treffen, dass ich diese Erfahrung als sehr große Bereicherung empfunden habe. Die intensiven Diskussionen und der lebhafte Ideenaustausch waren wunderbar, und es war mir eine große Freude, bei dieser Gelegenheit das Dialogzentrum KAICIID vorstellen zu können. Ich war froh über diese Chance, unsere Vision mit so vielen anderen teilen zu dürfen.“