Amman, 3. April 2016: 300 junge religiöse Führer und Repräsentanten der Zivilgesellschaft, die im Nahen Osten mit interreligiösem Dialog arbeiten, werden im Umgang mit Social Media ausgebildet, um so den respektvollen Dialog unter den Gläubigen unterschiedlicher Religionen zu fördern. Der erste in einer Reihe von fünf Kursen in einem regionalen Trainingsprogramms, das durch das in Wien gegründete internationale Dialog-Zentrum (KAICIID) organisiert wurde, wird vom 3. bis 5. April 2016 in Amman, Jordanien abgehalten. Die Auszubildenden in diesem Workshop kommen aus dem Libanon, aus Palästina und Syrien sowie Jordanien.
Nachfolgende Trainingskurse werden dieses Jahres in Kairo (Ägypten), in Erbil (Irak), in Tunis (Tunesien) und in Dubai (vereinigte arabische Emirate) veranstaltet werden.
Social Media wird oftals Plattform für Fehlinformation, Stereotypisierung und sogar Rekrutierung durch gewaltsame Extremisten benutzt. Aber gleichzeitig kann es auch ein Weg sein, Millionen junger Menschen zu erreichen und eine Plattform auf der sie untereinander im Dialog stehen können über die Rolle der Koexistenz in ihren Leben und ihren Gemeinschaften. Eine der Herausforderungen für diesen Prozess ist die Tatsache, dass Verfechter der Koexistenz und gemäßigte religiöse Führer häufig nicht imstande sind, Social Media effektiv zu verwenden, um ihre Werte zu verbreiten.
Deshalb startet KAICIID ein Programm, um junge Religionsführer und Dialogexperten darin auszubilden, Social Media als Raum für Dialog zu verwenden.
„Im Nahen Osten benutzen acht von zehn Menschen täglich Social Media. Social Media formt Meinungen und Denkweisen im gesamten Nahen Osten. Extremisten verwenden Social Media, um Stereotypen und Fehlannahmen zu verbreiten. Mit diesem Training möchten wir die selben Kanäle nutzen, um Koexistenz zu fördern und Dialog anzuregen,“ sagte Fahad Abualnasr, Generaldirektor von KAICIID.
„In unserer Erfahrung wollen junge Leute nicht von oben herab angesprochen werden oder Predigten von Lehrern oder Autoritätspersonen hören. Deshalb wollen wir junge Männer und Frauen aus der Region ansprechen, die Social Media bereits aktiv nutzen und die ein Interesse daran haben, Frieden und Koexistenz zu fördern. Wir möchten diesen jungen Leuten die Werkzeuge an die Hand geben, die sie brauchen, um mit Gleichaltrigen ehrliche Diskussionen über Koexistenz und sozialen Zusammenhalt anzuregen.“
Die Teilnehmer jedes Workshops werden angeregt, Initiativen und Kampagnen auf Social Media in ihren eigenen Gemeinschaften und in Institutionen einzuführen. Interessierte und vielversprechende Auszubildende werden angeregt, Trainer zu werden, damit sie eine weitere Auswirkung in ihren Gemeinschaften haben können.
Über die Initiative "United against Violence in the Name of Religion"
Im November 2014 startete das internationale Dialog-Zentrum (KAICIID) eine Initiative, um Religionsführer überall im Nahen Osten zu mobilisieren, gemeinsam auf die Bedrohung des Extremismus zu reagieren, die Region überflutet.
Mehrere Empfehlungen wurden bei der Konferenz von den mehr als 100 Religionsführern abgegeben, (unter anderem: Sunni, Shia, Katholizismus, orthodoxes Christentum, Yazidi und andere religiöse Traditionen).
Eine der Empfehlungen war, Dialog, Koexistenz, Respekt für Verschiedenartigkeit und allgemeine Staatsbürgerschaft über Social Media zu fördern. Deshalb startet KAICIID ein Programm, um junge Religionsführer und Dialogexperten darin auszubilden, Social Media als Raum für Dialog zu verwenden.