Sonderbotschafter für internationale Religionsfreiheit David Saperstein
Anmerkungen während der Eröffnungszeremonie der zentralafrikanischen Intra-muslimischen Dialog- und Capacity-Building-Konferenz
Donnerstag, 25. Februar 2017: 9 Uhr, KAICIID
Es ist mir wirklich ein Vergnügen, an dieser bemerkenswerten Konferenz teilnehmen zu können, die durch das König Abdullah Zentrum für Interreligiösen und interkulturellen Dialog organisiert wurde. Die zentralafrikanische Republik steht an einem Scheideweg, und wirkungsvoller und sinnvoller Dialog ist jetzt wichtiger als je zuvor.
Ihre interreligiösen Bemühungen, erhöht durch den jüngsten Besuch des Papstes im Jahr 2015, der die Menschen in der zentralafrikanischen Republik anspornte, ein gemeinsames Ziel zu sehen, halfen dabei, friedliche und demokratische Präsidentschaftswahlen einzuleiten.
Die Bürger der zentralafrikanischen Republik haben jetzt die einzigartige Gelegenheit, die Zukunft ihrer Regierung und ihrer Gesellschaft zu bestimmen. Sie, als Führer in Ihren Gemeinschaften, tragen die große Verantwortung, sicherzustellen, dass die neue Regierung jedem Bürger, unabhängig von Herkunft, Einkommen oder Religion, Rechenschaft schuldig ist.
Meiner Meinung nach beginnen wir heute mit der Erörterung einer der wichtigsten Fragen bezüglich der Entwicklung der zentralafrikanischen Republik: Was wird die Rolle der muslimischen Gemeinschaft des Landes sein? Wie können wir die frühere Harmonie und Brüderlichkeit zurückholen, die durch Gewalt zerstört wurde? Wie können wir den sozialen Zusammenhang wiederbeleben, der für die Zukunft der zentralafrikanischen Republik so wichtig ist?
Die US-Regierung findet diese Frage extrem wichtig. Wir haben Ihre interreligiösen Bemühungen lange Zeit gelobt und unterstützt. Wenn Sie zusammenarbeiten, können Sie Dinge erreichen, die keine Gruppe alleine erreichen kann…. und Sie gestalten die Art von Nation, die Sie aufbauen möchten. Aber für solche Erfolge braucht es eine sichere und selbstsichere muslimische Gemeinschaft, etwas, für das sich die US-Regierung voll engagiert. Deshalb
war Botschafter Jeff Hawkins einer der ersten Anführer der internationalen Gemeinschaft, der PK5 nach der Krise vom September 2015 besuchte. Er und das Personal der US-Botschaft in Bangui verpflichten sich dem engen Kontakt mit der muslimischen Bevölkerung und wollen Menschen für den Islam sensibilisieren. Stereotypen und Mangel an Informationen sind die Quelle vieler Missverständnisse und wir alle tragen die Verantwortung, unsere Brüder, Schwestern und Nachbarn aufzuklären. Indem wir Bewusstsein schaffen, fördern wir Einsicht und Akzeptanz.
Aber unsere Arbeit macht nicht bei der Erziehung halt. Wir müssen Wege und Mittel finden, um die zentralafrikanischen Muslime wieder in Gemeinschaften und die Gesellschaft zu integrieren. Vertriebene Muslime müssen Wege zurück in ihre Heimatorte finden, ihre Geschäfte wieder aufnehmen und ihre Rollen als einflussreiche und aktive Mitglieder in ihren Gemeinschaften wieder einnehmen können.
Es sollte keine muslimischen oder christlichen Viertel geben. Alle Bürger sollten sich frei bewegen können und Zugang zu Schulen, Krankenhäusern und Arbeitsmöglichkeiten haben. Wir sind hier, um zu überlegen, wie wir diesen Prozess erleichtern können und wie wir die Diversität und Einheit in den Gemeinschaften der zentralafrikanischen Republik wieder herstellen können.
Ihre Arbeit ist beachtlich und sie wird nicht leicht werden. Jedoch hat alles, was wir gesehen haben, uns die Widerstandskraft und Stärke der religiösen Oberhäupter und der muslimischen Gemeinschaft in der zentralafrikanischen Republik gezeigt. Wir sind davon überzeugt, dass diese Konferenz Ihnen dabei helfen wird, ihre Kräfte zu vereinen und stärkere Partnerschaften zu bilden, um gemeinsame Ziele zu erreichen. In diesem Sinne hoffe ich, dass Sie einen Plan für die Förderung der Wiedereingliederung in der zentralafrikanischen Republik zu entwickeln. Und ich hoffe, dass Sie die Rolle definieren werden, die die muslimische Gemeinschaft in diesem neuen Kapitel der Geschichte Ihres Landes spielen wird.
Die USA setzt sich dafür ein, sozialen Zusammenhalt und Religionsfreiheit für alle zu fördern. Ich bin heute hier, um unsere Unterstützung zu bekräftigen und Sie zu erinnern, dass wir Ihnen in Ihren Anstrengungen zur Seite stehen, die Probleme zu lösen, vor denen Ihr Land steht.
Danke.