Am Rande der 80. Sitzung der Generalversammlung der Vereinten Nationen (UNGA80) haben das Internationale Dialogzentrum KAICIID und die Universität für den Frieden (UPEACE) ihre Absichtserklärung (Memorandum of Understanding, MoU) erneuert und damit ihr gemeinsames Engagement für die Förderung des Friedens durch Bildung, interreligiösen Dialog und Kompetenzvermittlung bekräftigt. Die feierliche Unterzeichnung fand in der Ständigen Vertretung Portugals bei den Vereinten Nationen in New York statt und unterstrich damit die Rolle Portugals als Gastland des KAICIID- Sitzes in Lissabon und seine anhaltende Unterstützung für die Mission des Zentrums, den Dialog und den Frieden weltweit zu fördern.
Die Erneuerung der Vereinbarung markiert die Fortsetzung der konstruktiven Zusammenarbeit zwischen KAICIID und UPEACE, einer Hochschule, die 1980 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen gegründet wurde, um eine globale Kultur des Friedens zu fördern. Die aktualisierte Vereinbarung baut auf den Erfolgen der bisherigen Zusammenarbeit auf, darunter die gemeinsame Entwicklung von E-Learning-Kursen zu den Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) und zur Bekämpfung von Hassrede. Sie vertieft das Engagement beider Organisationen in den Bereichen Kompetenzentwicklung, Bildung und globale Friedensinitiativen.
Stellvertretend für den Rektor Francisco Rojas Aravena unterzeichnete Botschafter Ramu Damodaran, Ständiger Beobachter der UPEACE bei den Vereinten Nationen in New York, die Erklärung - eine Betonung des institutionellen Engagements der UPEACE auf höchster Ebene. Die Anwesenheit von Botschafter Damodaran unterstrich auch die strategische Bedeutung New Yorks als Drehscheibe für Interessenvertretung, politischen Dialog und multilaterales Engagement. So können KAICIID und UPEACE ihre Zusammenarbeit nutzen, um direkt mit UN-Organisationen, Mitgliedstaaten und der Zivilgesellschaft in Kontakt zu treten. Gemeinsam können die beiden Institutionen gemeinsame Ziele bekräftigen, neue Initiativen anstoßen und die weltweiten Bemühungen zur Förderung des interreligiösen Dialogs, der Friedenserziehung und der inklusiven Entwicklung stärken.
Bei der Unterzeichnungszeremonie betonte der amtierende Generalsekretär von KAICIID, António de Almeida Ribeiro, die gemeinsame Vision beider Institutionen:
„Unsere Zusammenarbeit spiegelt unser gemeinsames Engagement für die Förderung des Friedens durch Dialog, Bildung und gegenseitiges Verständnis wider. Diese erneuerte Vereinbarung kommt zu einem symbolträchtigen Zeitpunkt, da die Welt unter dem Motto „Better Together“ den 80. Jahrestag der Vereinten Nationen feiert. Wir freuen uns darauf, unsere gemeinsamen Bemühungen auszuweiten, insbesondere in Lateinamerika und der Karibik, wo Dialog und Friedensbildung nach wie vor von entscheidender Bedeutung sind.“
Botschafter Ramu Damodaran – UPEACE fügte hinzu:
„Wir formalisieren heute eine Beziehung, die in vielerlei Hinsicht und mit so viel Hoffnung aufgeblüht ist. Es ist eine Beziehung, die geprägt ist von Dialog, vom Zuhören und Gehörtwerden, von Gesprächen innerhalb und zwischen den Disziplinen. Unsere beiden Institutionen suchen nach Wegen, um das zu erreichen, was manchmal als unerreichbar angesehen wird. Wie Vasco da Gama sagte: Wir werden einen Weg finden – oder wir werden einen schaffen.“
Multilaterale Zusammenarbeit für den Frieden stärken
Diese erneuerte Partnerschaft spiegelt die wachsende Zusammenarbeit von zwischenstaatlichen und wissenschaftlichen Institutionen wider, um die Ziele der Vereinten Nationen in Bezug auf Frieden, Toleranz und Inklusion zu unterstützen.
KAICIID und UPEACE haben ihre Zusammenarbeit erstmals im Jahr 2020 formalisiert. Der gemeinsame Schwerpunkt ist die Schaffung zugänglicher, hochqualitativer Bildungsressourcen, um den interreligiösen und interkulturellen Dialog zu stärken und den Missbrauch von Religion zur Anstiftung zu Gewalt und Hass zu verhindern.
Seit der Formalisierung der Zusammenarbeit haben KAICIID und UPEACE mehrere wichtige Meilensteine erreicht, die die praktischen Auswirkungen der Partnerschaft verdeutlichen, darunter:
Mitentwicklung des Online-Kurses „Einbindung religiöser Akteure zur Unterstützung der Umsetzung der SDGs", der im Jahr 2022 auf der Umweltversammlung der Vereinten Nationen vorgestellt wurde. Dieser Kurs vermittelt religiösen Führerinnen und Führern, politischen Entscheidungsträgerinnen und -trägern sowie Dialog-Praktikern das Wissen und die Instrumente, um einen wirksamen Beitrag zu den SDGs zu leisten. Das stärkt die Rolle des interreligiösen Dialogs für die nachhaltige Entwicklung.
Einladung der Internationalen KAICIID Fellows zum Campus der UPEACE in Costa Rica im Jänner 2024, wo zwei Gruppen zu Erfahrungsaustausch und interreligiösem Dialog, Konflikttransformation und Menschenrechten zusammengekommen sind. Diese intensiven Erfahrungen haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in ihrer Fähigkeit bestärkt, Prinzipien der Friedensförderung im lokalen und globalen Kontext anzuwenden.
„UPEACE ist ein wichtiger Partner, wenn es darum geht, die Prinzipien des Dialogs und der Friedensförderung im Bildungssystem zu verankern. Es ist eine Ehre, mit einer so angesehenen wissenschaftlichen Einrichtung zusammenzuarbeiten“, sagte Botschafter Ribeiro.
Ausblick: Gemeinsame Konferenz in Costa Rica
Im Rahmen der erneuerten Vereinbarung werden KAICIID und UPEACE gemeinsam mit regionalen Akteuren aus Lateinamerika und der Karibik eine Konferenz zum Thema „Förderung einer Kultur des Friedens durch interreligiösen Dialog und Bildung“ in Costa Rica abhalten. Die Veranstaltung wird Vertreterinnen und Vertreter von Religion, Wissenschaft, Politik und der Zivilgesellschaft aus der gesamten Region zusammenbringen, um die Rolle des interreligiösen Dialogs bei der Förderung des sozialen Zusammenhalts, der Integration junger Menschen und der Konfliktprävention zu erörtern.
Die Konferenz basiert auf den gemeinsamen Prioritäten beider Institutionen und stellt ein neues Kapitel der praktischen Zusammenarbeit dar, das auf die Lokalisierung von Strategien zur Friedensbildung abzielt.
Über KAICIID
Das Internationale Dialogzentrum KAICIID ist eine zwischenstaatliche Organisation, die sich für Frieden durch interreligiösen und interkulturellen Dialog einsetzt. KAICIID wurde 2012 gegründet und bringt religiöse Führerinnen und Führer, politische Entscheidungsträgerinnen und -träger, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Vertreterinnen und Vertreter der Zivilgesellschaft zusammen, um den sozialen Zusammenhalt zu stärken, Hassrede entgegenzuwirken und den Missbrauch von Religion zur Rechtfertigung von Gewalt zu verhindern.
Über die Universität für den Frieden (UPEACE)
Die Universität für den Frieden wurde im Jahr 1980 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen als vertraglich verankerte Hochschule gegründet, die sich der Friedens- und Konfliktforschung widmet. Mit Hauptsitz in Costa Rica und Niederlassungen weltweit bietet die Universität für den Frieden Master- und Doktorandenprogramme sowie Forschungs- und Ausbildungsmöglichkeiten in den Bereichen Friedensförderung, internationales Recht, Umwelt und Menschenrechte an.