Afsana Jiwani, eine engagierte KAICIID Fellow, hat mit ihrer inspirierenden Initiative „Migrants Matter“ viel Aufmerksamkeit erregt. Das Projekt verkörpert den Geist der Integration und des Dialogs. Afsana Jiwani, die selbst als Migrantin in Portugal lebt, wollte einen Raum schaffen, in dem sich Migrantinnen und Migranten aus verschiedenen Teilen der Welt - Indien, Pakistan, Deutschland, Russland, den USA, Angola und anderen Ländern - zusammenfinden können. Dort können sie ihre Geschichten miteinander teilen, sich Herausforderungen stellen und einen gemeinsamen Weg in die Zukunft finden.
Bei dieser Initiative ging es nicht nur um Gespräche, sondern auch um die Förderung von Empathie, die Schaffung von Netzwerken und die Fähigkeit von migrantischen Gemeinschaften, einen sinnvollen Beitrag zur Gesellschaft ihres Aufnahmelandes zu leisten.
Die Initiative Migrants Matter brachte Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Indien, Pakistan, Deutschland und den USA bis hin zu Angola und Russland zusammen. Diese bunte Mischung von Menschen im Alter von 17 bis 45 Jahren traf aufeinander, um ihre Erfahrungen zum Thema Migration zu teilen. Die Erzählungen waren sehr aufschlussreich. Mit Hilfe von Aktivitäten wie Push, Pull, Purpose (PPP), bei denen die Anwesenden erzählten, warum sie sich für Portugal als neue Heimat entschieden haben, wurden die Faktoren erforscht, die sie aus ihren Heimatländern vertrieben haben (Push), die sie nach Portugal gebracht haben (Pull), und der Grund für ihre Migration (Purpose). Diese Methode schuf eine sichere und einfühlsame Umgebung für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, um ihre Erfahrungen zu äußern.
Mit der Aktivität „Ich stimme zu oder ich stimme nicht zu“ wurde der Dialog vertieft. Die Aussagen über Migration lösten dabei lebhafte Diskussionen aus. Die Anwesenden entdeckten gemeinsame Probleme, betonten aber auch die kollektive Widerstandsfähigkeit, wodurch der Weg für gemeinsame Ideen geebnet wurde. Das Ergebnis? Eine überwältigende Einigkeit darüber, dass Veränderungen nicht nur kontinuierlichen Dialog erfordern, sondern auch konkrete Forderungen an politische Entscheidungsträgerinnen und -träger nach Reformen in Bereichen wie Gesundheitsversorgung, Bildung und Beschäftigungsmöglichkeiten für Migrantinnen und Migranten.
Einfühlungsvermögen und Sensibilisierung: Der angeleitete Dialog war eine Glanzleistung in Bezug auf Vertrauensbildung und die Förderung von friedlichen Gesprächen. Obwohl es bei sensiblen Themen wie Kriminalitätsraten und Migrationsmythen zu Meinungsverschiedenheiten kam, blieben die Gespräche respektvoll und konstruktiv. Migrantinnen und Migranten, die sich oft ungehört fühlen, fanden eine Möglichkeit, ihre Geschichten zu erzählen und bekamen ein Gefühl von Anerkennung. Die Initiative förderte bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein starkes Empathiegefühl, baute kulturelle Barrieren ab und ebnete den Weg für ein tieferes Verständnis für andere.
Gemeinsame Netzwerke: Eines der bedeutendsten Ergebnisse der Initiative war der Aufbau eines Netzwerks von Interessengruppen. Durch die Dialogsitzungen knüpften die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Verbindungen zu Nichtregierungsorganisationen, Bürgerinitiativen und sogar Regierungsvertreterinnen und -vertretern. Dieses Netzwerk ist seither zu einer wichtigen Ressource für gemeinsame Aktionen zu Migrationsthemen geworden, einschließlich Gesundheitsversorgung, Bildung und Beschäftigungsmöglichkeiten.
Politische Interessenvertretung: Die Beteiligten diskutierten die wichtigsten Bereiche, in denen die Politik aktiv muss: Gesundheitsversorgung, Bildung und Beschäftigung. Gemeinsam setzen sie sich für Veränderungen im System ein, die sicherstellen, dass Migrantinnen und Migranten als integrale Mitglieder der Gesellschaft behandelt werden. Afsanas Bemühungen inspirierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch dazu, konkrete Schritte in Richtung politischer Interessenvertretung zu unternehmen. Die Gruppe erkannte die Notwendigkeit systemischer Veränderungen und entschloss sich, ihre Anliegen bei politischen Entscheidungsträgern vorzubringen. Die gemeinsame Vision ist es, die Integration von Migrantinnen und Migranten in das sozioökonomische Gefüge Portugals zu gewährleisten.
Interkulturelle Integration: Die Initiative trägt in der Gemeinschaft bereits erste Früchte. Im Rahmen eines Treffens erfuhr zum Beispiel ein hinduistischer Teilnehmer von Bazar Delight, einer von der Zentralmoschee organisierten Veranstaltung. Diese neu gewonnene Verbindung ermöglichte es dem Hindu, einen Stand auf dem Basar zu betreiben. Das ist ein Beispiel dafür, wie kultureller Austausch die Bindungen der Gemeinschaft stärken kann.
Das Feedback war überwältigend positiv. Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer brachten zum Ausdruck, wie selten sie sich bisher wirklich gehört und verstanden fühlten. Trotz unterschiedlicher Meinungen waren die Diskussionen von Respekt und friedlichem Dialog geprägt. Themen wie Arbeitslosigkeit, Wohnungsknappheit und Kriminalitätsmythen wurden direkt angesprochen, doch die Gespräche blieben konstruktiv und förderten das gegenseitige Verständnis.
Migrants Matter ist erst der Anfang. Afsana sieht es als ein Sprungbrett für weitere Bemühungen. Künftige Initiativen sollen die Stimmen von Migrantinnen und Migranten verstärken, das Bewusstsein schärfen und eine solide Plattform für politische Interessenvertretung schaffen. Das Ziel ist klar: eine Gesellschaft zu schaffen, in der Migranten nicht nur gesehen, sondern für ihren Beitrag geschätzt werden.
Die von Migrants Matter angeregte Zusammenarbeit trägt bereits Früchte, wie das interreligiöse Engagement auf dem kommenden Bazar Delight zeigt. Diese Verbindungen verdeutlichen die Kraft des Dialogs beim Bau von Brücken und der Förderung von Inklusion.
Mit Migrants Matter verändert Afsana Jiwani das Bild von Migration in Portugal. Indem sie Räume für Dialog und Zusammenarbeit schafft, befähigt sie Einzelne, persönliche Herausforderungen in kollektive Stärke zu verwandeln. Ihre Arbeit ist ein Beweis für die transformative Kraft der KAICIID-Programme zur Vermittlung von Wissen und ein hervorragendes Beispiel dafür, was erreicht werden kann, wenn Kräfte für ein gemeinsames Ziel gebündelt werden.