Am 25. Mai 2024 feierte das Internationale Dialogzentrum KAICIID gemeinsam mit der globalen Gemeinschaft voller Stolz den Afrika-Tag. Dieser Tag würdigt das reiche kulturelle Erbe und die vielfältigen Errungenschaften des afrikanischen Kontinents und unterstreicht die Bedeutung von Solidarität, Dialog und Zusammenarbeit für die Förderung von Frieden und Zusammenhalt. Er bekräftigt die Vision eines wohlhabenden und integrierten Kontinents, der von seinen Bürgerinnen und Bürgern gestaltet wird, wie es in der Agenda 2063 der Afrikanischen Union formuliert ist.
Dass KAICIID den Afrika-Tag begeht, hat nicht nur symbolischen Charakter, sondern ist Ausdruck eines tief verwurzelten Engagements für das Wachstum und die Stabilität des Kontinents. KAICIID zeigt sich solidarisch mit Afrika und unterstreicht die Bedeutung gemeinsamen Handelns durch Dialog, die Bewältigung der einzigartigen Herausforderungen des Kontinents, die Förderung von Einheit und Frieden, die Unterstützung lokaler Lösungen und die Darstellung des Reichtums afrikanischer Best Practices. Wie Kwame Nkrumah einmal sagte: „Es ist klar, dass wir eine afrikanische Lösung für unsere Probleme finden müssen, und dass diese nur in afrikanischer Eintracht gefunden werden kann. Gespalten sind wir schwach; vereint kann Afrika zu einer der größten Kräfte des Guten in der Welt werden.“
Auf einem Kontinent, der von Glauben und Traditionen geprägt ist, spielen religiöse und traditionelle Führer eine einflussreiche Rolle bei der Gestaltung und Förderung wertvoller Gepflogenheiten in ihren Gemeinschaften. Inmitten anhaltender Konflikte, sozialer und wirtschaftlicher Herausforderungen haben sich religiöse Führer als mächtige Stimmen der Hoffnung erwiesen. Sie stellen den Kontakt zu den am stärksten Ausgegrenzten in der Gemeinschaft her, fördern den Zusammenhalt und die friedliche Koexistenz und tragen Lösungen auf die Ebene der Entscheidungsfindung heran. Erzbischof Daniel Okoh, Co-Schirmherr des Interreligiösen Dialogforums für Frieden (IDFP), sagte: „Wir religiösen Führerinnen und Führer sind den Menschen an der Basis näher". Durch die Arbeit von KAICIID wurden religiöse Führer gestärkt, einen Dialog zu führen und Werte zu fördern, die für ein friedliches Zusammenleben und eine nachhaltige Entwicklung in ihren Gemeinschaften wichtig sind.
In Afrika, wo die religiöse Vielfalt sowohl eine Stärke als auch eine Quelle von Spannungen ist, haben interreligiöse Plattformen wesentlich dazu beigetragen, Vertrauen zwischen den verschiedenen Glaubensrichtungen aufzubauen und das Potenzial des interreligiösen Dialogs auf kommunaler und politischer Ebene zu nutzen. Auf kontinentaler Ebene unterstützt KAICIID das Interreligiöse Dialogforum der Afrikanischen Union (AU-IFDF). Diese Plattform besteht aus religiösen Führern und Einrichtungen, die sich in länderübergreifenden interreligiösen Initiativen engagieren, die sich auf die Förderung der Agenda 2063 konzentrieren. Dieser sektorübergreifende Ansatz bringt die Interessen und moralischen Gebote der afrikanischen Religionen in die politische Entscheidungsfindung ein. Durch die Zusammenarbeit mit der AU wird sichergestellt, dass religiöse Führer auf der höchsten Ebene der Entscheidungsfindung beteiligt sind.
In Nigeria und der Zentralafrikanischen Republik hat KAICIID lokale Partner dabei unterstützt, das Interfaith Dialogue Forum for Peace (IDFP) und die Plateforme des Confessions Religiueses de Centrafrique (PCRC) einzurichten, in denen führende Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Religionen zusammenkommen, um nationale und subnationale Herausforderungen zu bewältigen und gemeinsam lokale Lösungen zu entwickeln. Durch diese Dialogplattformen haben religiöse Führer und Akteurinnen zur Religions- und Glaubensfreiheit, zur interreligiösen Bildung für Konfliktprävention, Mediation und Rehabilitation, zur Verhinderung religiöser und politischer Hassrede, zur Eindämmung des Klimawandels und zur Verbesserung der Ernährungssicherheit beigetragen.
Kompetenzvermittlung ist ein wesentlicher Bestandteil von KAICIIDs Arbeit in Afrika. Das Dialogzentrum hat beispielsweise die Umgestaltung der Hochschulbildung in der Zentralafrikanischen Republik unterstützt, indem es Konfliktprävention und -lösung als zentrales Modul des interreligiösen Dialogs in den Lehrplan der nationalen Universität integriert hat. Darüber hinaus haben Workshops für Journalistinnen und Journalisten zum Thema konfliktsensible Berichterstattung den Aufbau eines Mediennetzwerks unterstützt, das die Umsetzung des Nationalen Plans gegen Hassrede fördert. In Nigeria erarbeitete das IDFP einen Interreligiösen Verhaltenskodex (ICoC) zur Förderung von Harmonie und Zusammenarbeit, der auf den Grundwerten der islamischen und christlichen Lehren basiert. Im Rahmen der Unterstützung lokaler Initiativen und Lösungen hat das IDFP außerdem eine Volksschule und einen Kindergarten im Lager für Binnenvertriebene in Pigba eingerichtet. Sie bieten über 200 intern vertriebenen Kindern die Möglichkeit einer Ausbildung mit Schwerpunkt auf interreligiöser Erziehung.
Um die Koordination zwischen religiösen Führern und politischen Entscheidungsträgern in Nigeria zu verbessern, unterstützt KAICIID die Einrichtung und Koordination des Netzwerks für religiöse Führer und politische Entscheidungsträger, um sicherzustellen, dass Empfehlungen zu einer inklusiveren und interreligiösen Politik auf nationaler Ebene führen.
Die Konzentration auf die Schaffung nachhaltiger Dialogplattformen, die den Gemeinschaften und der Politik als Grundlage dienen, hat die Dialogmöglichkeiten auf nationaler und regionaler Ebene verändert. Dies unterstreicht die Bedeutung einer sektorübergreifenden Zusammenarbeit zwischen den wichtigsten Interessengruppen, insbesondere religiösen Führungspersönlichkeiten und politischen Entscheidungsträgern, sowie die Verankerung des interreligiösen Dialogs in Medien, Bildungssystemen, Politik und Initiativen an der Basis.
„Anlässlich des Afrika-Tages bekräftigt KAICIID sein Engagement für die Unterstützung und Stärkung afrikanischer Gemeinschaften und demonstriert die transformative Kraft des interreligiösen Dialogs und der Zusammenarbeit. KAICIID würdigt im Rahmen des Afrika-Tages nicht nur das reiche Erbe des Kontinents, sondern verpflichtet sich auch, weiter auf eine Zukunft hinzuarbeiten, in der Frieden und Verständnis auf dem Kontinent herrschen", sagte Agustin Nuñez, leitender Programm-Manager für die Region Afrika und offizieller KACIID-Sprecher.
KAICIIDs Projekte und Partnerschaften in Afrika haben eine nachhaltige Wirkung. Sie fördern den interreligiösen Dialog, unterstützen lokale Initiativen und stärken die Fähigkeiten religiöser und kommunaler Verantwortlicher. Diese Bemühungen tragen wesentlich zur Stabilität, zum Frieden und zur Entwicklung des Kontinents bei und stehen im Einklang mit der Zukunftsvision der Afrikanischen Union.