Im Herzen Zentralafrikas entsteht eine innovative Kooperation zwischen dem Internationalen Dialogzentrum KAICIID und der Universität Bangui. Diese Partnerschaft leistet Pionierarbeit für einen einzigartigen Ansatz zur Konfliktlösung und Friedensförderung, der tief im interreligiösen Dialog (IRD) verwurzelt ist. Ihre gemeinsame Initiative, das IRD Hub Africa Programme, soll die Art und Weise revolutionieren, wie künftige Führungskräfte in der Zentralafrikanischen Republik (ZAR) in der Kunst der Friedensstiftung ausgebildet werden.
In einem ehrgeizigen Schritt zur Neugestaltung der Konfliktlösung und der Bemühungen zur Friedenssicherung in Zentralafrika hat sich das Internationale Dialogzentrum KAICIID mit der Universität Bangui zusammengetan, um ein Modul für interreligiösen Dialog (IRD) in den Lehrplan der Universität im Masterstudiengang Konfliktlösung zu integrieren. Dieses Pilotprogramm, das Teil des umfassenderen Afrika-Programms von KAICIID ist, stellt einen bedeutenden Schritt zur Förderung von Bildung und Dialog für einen nachhaltigen Frieden in einer Region dar, die häufig von interethnischen und interreligiösen Konflikten betroffen ist.
Der Hintergrund: Seit seiner Gründung engagiert sich KAICIID aktiv in der Zentralafrikanischen Republik (ZAR) und konzentriert sich dabei auf die Unterstützung der nationalen interreligiösen Plattform „Plateforme des Confessions Religieuses de Centrafrique“ (PCRC). Die Plattform wurde im Jahr 2013 gegründet und spielt eine zentrale Rolle bei der Zusammenarbeit mit der Regierung, den bewaffneten Milizen und den Gemeinschaften im Hinblick auf sozialen Zusammenhalt und Konfliktlösung. Das Engagement von KAICIID hat die Möglichkeiten der PCRC deutlich verbessert und sie zu einer entscheidenden Kraft bei der Förderung des Friedens im ganzen Land gemacht.
Die Initiative: Das Kernstück dieser Initiative ist die Schaffung eines Moduls für interreligiösen Dialog (IRD) im Rahmen des Masterstudiengangs Konfliktlösung an der Universität Bangui. Das Programm zielt darauf ab, zentralafrikanische Akteure zu befähigen, den Friedensprozess des Landes positiv zu beeinflussen und so den sozialen Zusammenhalt zu fördern. Die Zusammenarbeit mit der Universität Bangui zielt darauf ab, den Umfang und die Wirkung der IRD-Ausbildung in der Zentralafrikanischen Republik auszuweiten. Das umfassende Programm für die Vermittlung von Fähigkeiten beinhaltet eine praktische Ausbildung in Konfliktlösung und Mediation, die es den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ermöglicht, ihr theoretisches Wissen bei der Förderung lokaler Versöhnungsprozesse anzuwenden. Dieser praktische Ansatz ermöglicht es den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die Theorie in realen Szenarien anzuwenden und so lokale Streitschlichtungen zu erleichtern. Ziel der Initiative ist die Entwicklung eines IRD-Moduls für den Lehrplan der Universität zur Konfliktlösung und die Einrichtung eines soliden Ausbildungsprogramms zur Konfliktlösung und Mediation, das der Universität angegliedert ist.
Professor Patrice Brodeur, leitender Berater der Programmabteilung bei KAICIID, spielt eine zentrale Rolle in dieser Initiative und leitet die Durchführung von IRD-Schulungen für die Professorinnen und Professoren der Universität. Diese ausgebildeten Lehrkräfte werden dann das interreligiöse Material von KAICIID an die spezifischen Bedürfnisse der Universität anpassen. Das Programm konzentriert sich auch darauf, Interesse bei wichtigen Partnern zu wecken und ein Referenzsystem für die Ausbildung einzurichten, das den Studierenden praktische Erfahrungen in Konfliktlösung und Mediation vermittelt.
Bis Ende 2024 soll das IRD-Modul vollständig in den Lehrplan der Universität integriert werden, so dass sich neue Studierende für den Masterstudiengang einschreiben können. KAICIIDs Rolle wird sich dahingehend entwickeln, das Ausbildungsprogramm zu unterstützen und die Wirksamkeit seiner praktischen Komponenten zu gewährleisten.
In der letzten Phase, die für das Jahr 2025 geplant ist, soll das Programm vollständig in die Hände der Universität Bangui übergehen und von ihr verwaltet werden. In dieser Phase könnte auch eine Ausweitung des Projekts geprüft werden, die möglicherweise einen umfassenden Kurs über interreligiösen und interkulturellen Dialog umfasst.
Wirkung und Synergiebildung: Bei dem Projekt geht es nicht nur um die Vermittlung von Wissen, sondern um die Schaffung eines sich selbst tragenden Systems der Friedensförderung. Die Absolventinnen und Absolventen werden eine interreligiöse Gruppe gründen, die Wissensmaterial erstellt und Fälle vermittelt. Dieses Team soll verschiedene friedensfördernde Einrichtungen unterstützen, darunter religiöse Strukturen (PCRC), staatliche Stellen (Lokale Friedens- und Versöhnungskomitees, LPRCs) und internationale Friedensbemühungen (MINUSCA).
Darüber hinaus unterstützt das Projekt die friedensfördernde Architektur der Zentralafrikanischen Republik, einschließlich der Bemühungen der Regierung um Versöhnung und Friedenskonsolidierung, die vom Ministerium für humanitäre Angelegenheiten, nationale Solidarität und Versöhnung (MHANSR) geleitet werden. Es wird die Fähigkeit der Regierung verbessern, ihre Wirksamkeit bei der Aufrechterhaltung des Gesellschaftsvertrags unter Beweis zu stellen, insbesondere in einem fragilen Kontext wie der Zentralafrikanischen Republik.
Umsetzung und Partnerschaft: Das von KAICIIDs Afrika-Team in Zusammenarbeit mit den KAICIID Fellows in der Zentralafrikanischen Republik entwickelte Projekt ist eng mit KAICIIDs mehrjähriger Strategie 2023-2027 abgestimmt und wird von den lokalen Partnern in vollem Umfang mitgetragen. Mit Unterstützung des Bildungsministeriums der Zentralafrikanischen Republik spielt die Universität Bangui, eine angesehene Institution mit einer langen Geschichte, die zur intellektuellen und politischen Elite des Landes beiträgt, eine zentrale Rolle in dieser Initiative. Das Projekt zielt darauf ab, die wichtigsten Interessengruppen des Landes, einschließlich der UNESCO, der MINUSCA und des Bildungsministeriums, einzubeziehen, um einen kooperativen Ansatz zu gewährleisten, der für den Erfolg des Programms unerlässlich ist.
Die Initiative von KAICIID und der Universität Bangui ist ein bahnbrechender Schritt zur Verankerung des interreligiösen Dialogs in den akademischen Lehrplänen, um eine neue Generation von Friedensstiftern zu fördern, die über das Wissen und die Fähigkeiten verfügen, Konflikte zu bewältigen und zu lösen. Dieses Programm, das über die traditionellen Ansätze der Friedensförderung hinausgeht, verspricht eine friedlichere und solidarischere zentralafrikanische Gesellschaft.
Die Zusammenarbeit zwischen KAICIID und der Universität Bangui stellt einen bedeutenden Schritt in den Bemühungen um die Friedenskonsolidierung in der Zentralafrikanischen Republik dar. Durch die Förderung einer Generation von Fachleuten, die im Bereich interreligiöser Dialog und Konfliktlösung ausgebildet sind, trägt diese Initiative nicht nur zu den unmittelbaren Bedürfnissen der Zentralafrikanischen Republik bei, sondern auch zu den weltweiten Bemühungen, Bildung als Mittel zur Überwindung von Konflikten und Spaltungen einzusetzen.