Eine globale Friedensinitiative, die vom Internationalen Fellows-Programm (KIFP) des Internationalen Dialogzentrums KAICIID initiiert wurde, soll die nächste Generation von Friedensstifterinnen und Friedensstiftern revolutionieren, indem sie auf das umfangreiche Vermächtnis der bisher ausgebildeten Fellows zurückgreift. Die Initiative zielt darauf ab, ihren Einfluss in der ganzen Welt zu vergrößern, indem sie ihr Netzwerk für die Ausbildung stärkt.
Fünf Jahre sind seit dem letzten „Training für Trainer“ im Rahmen des KAICIID Fellows-Programms vergangen, das zuletzt im Jahr 2018 in Wien, Österreich, durchgeführt wurde.
Von ihrer Ankunft am 1. September bis zu ihrer Abreise am 5. September 2023 nahmen 16 Fellows, die das Fellows-Programm erfolgreich abgeschlossen haben, am Training für Trainer in Lissabon, Portugal, teil. Ziel dieser Schulung war es, die Ausbilderinnen und Ausbilder auf lokaler und regionaler Ebene zu stärken und zu qualifizieren. Dieser visionäre Ansatz zielt darauf ab, die Trainings- und Moderationsfähigkeiten der Fellows zu verbessern, aber auch die Reichweite, Resonanz und Relevanz des Programms zu erhöhen.
Drei Tage lang setzten die Fellows ihre Präsentations- und Schulungsfähigkeiten in die Praxis um, beschäftigten sich mit den wichtigsten Konzepten von KAICIID für den interreligiösen Dialog (IRD) und den interkulturellen Dialog (ICD). Sie reflektierten, was Dialog ist und wie er zu friedensfördernden Prozessen beiträgt. Außerdem erhielten sie Feedback zu ihren Schulungs- und Präsentationsfähigkeiten.
Die Fellows wurden aus 18 Ländern auf der ganzen Welt ausgewählt und repräsentieren den christlichen, den Baha'i-, den buddhistischen, den jüdischen, den hinduistischen, den muslimischen und den jesidischen Glauben. Diese Trainerinnen und Trainer wurden auf der Grundlage ihrer bisherigen Schulungserfahrungen sowie der geografischen und geschlechtsspezifischen Vielfalt ausgewählt. Darüber hinaus wurden diese Ausbilder aufgrund ihrer Reichweite und ihrer Fähigkeit, das Wissen in ihren Gemeinschaften weiterzugeben, eingeladen. Das Ziel war es, die Ausweitung des Fellows-Programms und die Sichtbarkeit von KAICIID zu unterstützen.
„Die vergangenen drei Schulungstage waren eine intensive Erfahrung mit umfangreichem Lernstoff, bedeutungsvollem Dialog und wertvollem Beziehungsaufbau. Die Moderatorinnen und Moderatoren haben sehr informative und praktische Übungen angeboten, die ich in meiner Arbeit anwenden kann. Ich schätze zum Beispiel die gemeinsame Problemlösung und Planung, das Nachdenken über Identitäten, Machtdynamiken und Privilegien. Außerdem habe ich Feedback erhalten, wie ich meine Präsentationsfähigkeiten verbessern kann. Unsere Trainer forderten uns mit Aktivitäten heraus, Annahmen oder implizite Vorurteile zu hinterfragen, die wir möglicherweise haben. Ich habe ein tieferes Verständnis erlangt, das ich für wichtig halte, um den Dialog effektiver zu gestalten“, sagte Audrey Ferrer, KAICIID Fellow aus der internationalen Gruppe des Jahrgangs 2022.
Sie sagt weiter: „Diese Erfahrungen werden mir helfen, Programme des interreligiösen Dialogs für Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler und ihre Familien in der Region Toronto zu entwickeln und zu leiten. Zum Abschluss der KAICIID-Schulung bin ich voller Hoffnung und freue mich auf mögliche neue Kontakte und die Zusammenarbeit bei interreligiösen Dialog-Projekten. Mit meinen neuen Freundinnen und Freunden aus Indien, Frankreich, Irak, Thailand, Indonesien, Mexiko, Chile, Ruanda, Nigeria, Ägypten, Saudi-Arabien, Kroatien, Kenia, Kanada, den USA und natürlich dem KAICIID-Team in Portugal werde ich in Kontakt bleiben! Ich möchte dem KAICIID-Team für seine Zeit, seinen unglaublichen Einsatz und seine positive Energie danken, mit der es ein außergewöhnliches Programm ermöglicht hat!“
Seit neun Jahren verfolgt das KAICIID Fellows-Programm (KIFP) die Mission, religiöse Führungspersönlichkeiten mit unterschiedlichem Hintergrund zu Friedensstifterinnen und Friedensstiftern für die Gemeinschaft zu machen. Das Herzstück dieser Initiative ist der interreligiöse und interkulturelle Dialog (IRD und ICD), der sicherstellt, dass dem Dialog nicht nur Worte, sondern auch Taten folgen.
Die mehr als 450 Absolventinnen und Absolventen dieses Programms stammen aus 86 Ländern, die sich über fünf Kontinente erstrecken. Sie repräsentieren 11 Religionen. Das Geschlechterverhältnis liegt bei 38 % weiblichen und 62 % männlichen Fellows. Bis Ende 2023 wird die Zahl der Alumni um die aktuell in Ausbildung befindlichen 73 Fellows steigen.
Beim KAICIID Fellows-Programm geht es jedoch nicht nur um Zahlen. Im Laufe der Jahre wurde ein Fellows Alumni Netzwerk (KFAN) ins Leben gerufen, das aktiv den interreligiösen und interkulturellen Dialog fördert. Dazu werden Initiativen durchgeführt, die auf die Bedürfnisse der jeweiligen Gemeinschaft zugeschnitten sind. Im Rahmen regionaler Programme in der arabischen, afrikanischen und asiatischen Region wurden mehr als 7.000 Fachleute, unter anderem aus den Bereichen Medien, Bildung und Kultur, im Sinne der Förderung des Dialogs geschult.
Das KAICIID Fellows-Programm nähert sich seinem 10-jährigen Bestehen. Das Internationale Dialogzentrum sieht die Notwendigkeit einer Weiterentwicklung. Das KIFP wächst nicht nur zahlenmäßig, sondern auch in seiner Vielfalt an Nationalitäten, religiösen Hintergründen, institutionellen Zugehörigkeiten und sogar Berufserfahrungen.
Das Training der Trainer war ein Erfolg, aber die Beteiligung der Fellows ist noch nicht vorbei. Die Fellows können das Training in ihren Gemeinschaften umsetzen und ihre Fähigkeiten weiter verbessern, indem sie das Institutionelle KAICIID Fellows-Netzwerk (KFIN) und das KAICIID Fellows Alumni-Netzwerk (KFAN) unterstützen. Einige ausgewählte Fellows werden eingeladen, die Umsetzung des KAICIID Fellows-Programms auf regionaler Ebene zu unterstützen.
„Eine der Training für Trainer-Sitzungen rief begeisterte Rückmeldungen hervor. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lobten die Praxisnähe und die Relevanz des Kurses. Viele merkten an, dass sie eine große Menge an Erkenntnissen mitnehmen konnten. Während der Schwerpunkt der Schulung auf interaktiven, von den Kursteilnehmerinnen und -teilnehmern bestimmten Inhalten lag, wiesen die Fellows auch auf Bereiche hin, die verbessert werden könnten, wie zum Beispiel Moderations- und Mediationsmodelle. Besonders hervorgehoben wurden die Harmonie und der reibungslose Ablauf im Team, wobei auch die außergewöhnliche Leitung gelobt wurde. Ein Teilnehmer meinte: „Die Theorie ist zwar faszinierend, aber der wahre Wert einer Schulung liegt in ihrer Anwendung auf unser tägliches Leben.“ „Dieses Feedback bietet wertvolle Einblicke für die Gestaltung zukünftiger Schulungsprogramme, die das Gleichgewicht zwischen theoretischem Verständnis und praktischer Umsetzung betonen“, sagt Swami Svatmananda, Trainer der KAICIID Fellows.
Das Jahr 2023 stellt für das KAICIID Fellows-Programm ein wichtiges Kapitel dar. Mit dem Aufruf zur Einreichung von Bewerbungen Mitte März und der anschließenden Auswahl, Ausbildung und schließlich dem Einsatz der Trainerinnen und Trainer im letzten Quartal des Jahres 2023 sind die Weichen für eine transformative Ära gestellt.
Bis 2025 sollen diese ausgebildeten Fellows als Co-Moderatoren fungieren und die Mission von KAICIID, den Frieden durch Dialog zu fördern, weiter vorantreiben.
In einer Welt, die gespalten ist wie nie zuvor, verspricht die KAICIID-Initiative nicht nur eine Brücke über die soziale Kluft, sondern ein Netzwerk von Brücken, die alle auf Dialog, Verständnis und der Hoffnung auf globalen Frieden basieren.