Das Internationale Dialogzentrum KAICIID hat seinen Jahresbericht 2022 veröffentlicht, der die Kraft des interreligiösen Dialogs bei der Förderung von Frieden und Hoffnung für die am meisten benachteiligten Menschen in der Welt aufzeigt.
Die vergangenen 12 Monate waren ein aufregendes neues Kapitel für das Dialogzentrum, denn KAICIID ist nach Lissabon, Portugal, umgezogen, bekam eine neue Leitung und feierte sein zehnjähriges Bestehen.
Im Laufe dieses Jahrzehnts haben die Bemühungen des Zentrums im Bereich des Dialogs nachhaltige Friedensprozesse unterstützt und die Arbeit der Vereinten Nationen gefördert. KAICIID hat auch internationale Programme für Entwicklung und Frieden weltweit unterstützt.
Diesen Beiträgen kam im Jahr 2022 eine noch größere Bedeutung zu, als die Konflikte in Afghanistan und der Ukraine sowie regionale Krisen in Afrika und Asien zu neuen Gewaltausbrüchen führten.
„Ungelöste regionale Spannungen führen zu langwierigen Konflikten und bedrohen den sozialen Zusammenhalt in unseren Gemeinschaften. Viele dieser Konflikte haben eine religiöse oder ethnische Dimension. Das heißt, dass es von entscheidender Bedeutung ist, die Gemeinschaften für den Dialog zu schulen, damit sie Differenzen wirksam beilegen können. Der Jahresbericht 2022 zeigt, wie KAICIIDs Plattformen und Partnerorganisationen Frieden und Hoffnung in einige der am meisten gefährdeten Gemeinschaften weltweit bringen“, so Dr. Zuhair Alharthi, Generalsekretär des Dialogzentrums.
Die Arbeit des Internationalen Dialogzentrums im Jahr 2022 umfasste fünf Schwerpunkte:
Förderung von Multilateralismus und Partnerschaften. Im vergangenen Jahr hat KAIICID seine Kontakte zu den weltweit größten zwischenstaatlichen Organisationen wie der Afrikanischen Union, ASEAN und den Vereinten Nationen, zu führenden religiösen und wissenschaftlichen Institutionen und zur Basisarbeit lokaler glaubensbasierter und gemeinschaftsgeführter Organisationen fortgesetzt. Wie der Jahresbericht 2022 zeigt, hat der interreligiöse Dialog wesentlich dazu beigetragen, den Zusammenbruch des Multilateralismus in Folge der COVID-19-Pandemie zu beheben.
Verknüpfung von Politik und Praxis. Unser jährliches Europäisches Forum für politischen Dialog bringt religiöse Organisationen, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie politische Entscheidungsträgerinnen und -träger zusammen, um eine inklusive und den sozialen Zusammenhalt fördernde Politik zu gestalten. KAICIID sorgte auch dafür, dass die Beiträge der Religionsgemeinschaften zu einer nachhaltigen Entwicklung sowie ihre innovativen Lösungen für globale Herausforderungen die Aufmerksamkeit der Staats- und Regierungschefs auf sich zogen - vom G20-Gipfel bis zur Klimakonferenz der Vereinten Nationen (COP27).
Schulungen für religiöse Führerinnen und Führer. Inzwischen haben wir weltweit 7.000 Dialogpraktikerinnen- und praktiker zu Themen geschult, die vom Schutz religiöser Stätten über die Anwendung des Dialogs zur Konflikttransformation bis hin zur Nutzung sozialer Medien als Raum für den Dialog reichen. Außerdem haben wir unsere Online-Dialogplattform erweitert, die 28 E-Learning-Kurse zu Themen rund um interreligiösen Dialog und nachhaltige Entwicklung anbietet, sowie eine spezielle Vernetzungsplattform, die hunderte Fachleute für interreligiösen Dialog aus der ganzen Welt miteinander verbindet.
Die nächste Generation von Führungskräften für den interreligiösen Dialog gewinnen. KAICIIDs Vorzeigeprogramm, das Fellows-Programm, hat hunderte junge Führungskräfte aus 86 Ländern willkommen geheißen. Im Jahr 2022 haben wir junge Führungskräfte gefördert, indem wir unser Muslim-Jewish Leadership Council Youth Ambassador Programme ins Leben gerufen und jungen Menschen finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt haben, damit sie ihre eigenen Initiativen im Rahmen unseres Projekts Dialogue 360 entwickeln können.
Bewältigung regionaler Herausforderungen. KAICIID bietet weltweit fünf Dialogplattformen an. Hunderte von Journalistinnen und Journalisten wurden in Medienethik geschult, um Stereotypen über Minderheiten und religiöse Gruppen abzubauen. Ein weiteres Projekt unterstützte die aktive Beteiligung lokaler religiöser Akteurinnen und Akteure, einschließlich marginalisierter und unterrepräsentierter Gruppen, am Dialogprozess.
"Wir sind unglaublich stolz darauf, dass KAICIID den interreligiösen Dialog in einer Zeit weiter vorantreibt, in der sich ein Großteil der Welt in Bezug auf Multilateralismus und nachhaltige Entwicklung zurückbewegt", sagte Botschafter António de Almeida-Ribeiro, stellvertretender Generalsekretär. "Wir hoffen, dass dieser Bericht 2022 als wertvolle Ressource für Politikerinnen und Politiker, Religionsgemeinschaften und andere dienen wird, indem er zahlreiche Beispiele für die Einbeziehung des Dialogs in die Arbeit von Institutionen und Basisorganisationen und den Wissenstransfer durch die verschiedenen Schulungs- und E-Learning-Programme von KAICIID aufzeigt."
Lesen Sie den Jahresbericht 2022.