Das Internationale Dialogzentrum (KAICIID) hat in Zusammenarbeit mit seinem Netzwerk religiöser, politischer und zivilgesellschaftlicher Führungspersönlichkeiten aus der arabischen Region, der Interreligiösen Plattform für Dialog und Zusammenarbeit in der arabischen Welt (IPDC), letzte Woche die zweite Phase seines Programms „Soziale Medien als Raum für Dialog“ unter dem Titel „Die Macht der sozialen Medien“ gestartet. An der Online-Veranstaltung haben 72 Personen aus acht Ländern der arabischen Region teilgenommen, darunter waren 60 neue Mitglieder des Programms.
Phase I wurde im September 2015 in Amman, Jordanien, gestartet. Von Anfang an war das Programm eines der Projekte von KAICIID, das zahlreiche religiöse Führerinnen und Führer, Institutionen und junge Friedensstifterinnen und -stifter mobilisierte, um Dialog zu stärken, Hassrede in sozialen Medien entgegenzuwirken und die gemeinsame Bürgerschaft zu fördern.
In seiner Eröffnungsrede sagte KAICIID-Generalsekretär Faisal Bin Muaammar: „Es liegt in unserer gemeinsamen Verantwortung, Hassrede zu bekämpfen und die Werte der gemeinsamen Bürgerschaft durch interreligiösen und interkulturellen Dialog zu fördern. Dieses Programm steht im Einklang mit den strategischen Zielen von KAICIID, den sozialen Zusammenhalt auf der ganzen Welt und insbesondere in der arabischen Region, die reich an kultureller und religiöser Vielfalt ist, zu stärken.“
„Wir hoffen, die junge Generation mit den notwendigen Werkzeugen ausstatten und ihr Fähigkeiten vermitteln zu können, um soziale Medien als Raum für Dialog zu nutzen, der zu besserer Politik und einem friedlichen Zusammenleben führt. Es ist unsere gemeinsame Verantwortung, zusammenzuarbeiten, um Hass entgegenzuwirken, der leider in unserer Region gesät wurde“, führte Bin Muaammar aus.
Maya Sukar, KAICIIDs Beraterin für Capacity Building in der arabischen Region und Projektmanagerin von „Soziale Medien als Raum für Dialog“, erklärte, dass „die zweite Phase des Programms sich darauf konzentriert, positive Veränderungen auf institutioneller und politischer Ebene zu schaffen“.
„Die zweite Phase des Programms ist aus Initiativen zur Reaktion auf mehrere Krisen in der Region, wie COVID-19, die Explosion in Beirut und die Überschwemmungen im Sudan, entstanden“, so Sukar.
Das Programm „Die Macht der sozialen Medien“ werde sich laut Sukar nun darauf konzentrieren, das im Laufe der Jahre entstandene Netzwerk auszubauen und die Kapazitäten seiner Mitglieder zu stärken. Damit diese durch den Dialog und die Kommunikation mit politischen Entscheidungsträgerinnen und -trägern sowie Interessenvertreterinnen und -vertretern die Politik gezielt gestalten und verändern können.
Das stetig wachsende Netzwerk des Programms, das seit seiner Gründung im Jahr 2015 gepflegt wird, umfasst religiöse Führerinnen und Führer, Influencer sowie Aktivistinnen und Aktivisten der Zivilgesellschaft.
In der ersten Phase des Programms wurden etwa 446 Personen mit dem Ziel geschult, Hassrede und Extremismus im Internet zu bekämpfen und gleichzeitig für Inklusion und Mäßigung einzutreten.
Initiativen rund um das Coronavirus inspirieren Phase II
Absolventinnen und Absolventen des Programms „Soziale Medien als Raum für den Dialog“ entwickelten als Reaktion auf mehrere Krisen im Jahr 2020 verschiedene Initiativen. Dies führte zu der Entscheidung, das Programm fortzusetzen, um Gemeinschaften zu helfen, neuen Herausforderungen in der Region zu begegnen.
Das Programm besteht aus mehreren Webinaren und Online-Sitzungen, in denen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Kompetenzen in den Bereichen interreligiöser und interkultureller Dialog, Interessenvertretung, Politikgestaltung, Bekämpfung von Hassrede und mobiler Journalismus erwerben sowie bewährte Praktiken und Erfahrungen zu diesen Themen austauschen können.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden auch die Möglichkeit haben, unter Anleitung und mit Unterstützung von KAICIID-Expertinnen und -Experten sowie Mitgliedern der Interreligiösen Plattform für Dialog und Zusammenarbeit in der arabischen Welt (IPDC), Aktivitäten vor Ort durchzuführen.
Hani Dawah, Mitglied des IPDC-Vorstands, erklärte, dass „das Programm dazu beigetragen hat, Friedensstifterinnen und -stifter sowie Dialogvermittlerinnen und -vermittler mit unterschiedlichem Hintergrund zusammenzubringen, um gemeinsame Kampagnen zu erarbeiten und mehrere Initiativen durchzuführen“.
Dawah geht davon aus, dass Phase II des Programms ein großer Erfolg sein wird, da die Absolventinnen und Absolventen neue Fähigkeiten erwerben werden, die sie für die Durchführung elaborierter Kampagnen und Aktivitäten nutzen können. „Es wird auch neue Angebote im Programm geben, wie zum Beispiel Schulungen zur Erstellung von Grafikanimationen, Kurzfilmen und anderen multimedialen Kompetenzen.“
Dawah ist davon überzeugt, dass das Programm bei der Erfüllung der Ziele von KAICIID zur Förderung des Dialogs und zur Bekämpfung von Hassrede in sozialen Medien weiterhin sehr hilfreich sein kann.
Allein die Entstehung von Phase II des Programms kann als Beweis für den Erfolg des Programms „Soziale Medien als Raum für Dialog“ angesehen werden. Die Absolventinnen und Absolventen konnten durch die Umsetzung von Initiativen zur Krisenbewältigung im Jahr 2020 ihre Gemeinschaften konkret unterstützen. Die bisherigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Programms haben zehn Kampagnen in sieben Ländern der arabischen Region durchgeführt, die den Dialog, das friedliche Zusammenleben, die Festigung der Werte des Pluralismus und der gemeinsamen Bürgerschaft sowie einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung und zum Aufbau von Partnerschaften mit politischen Entscheidungsträgerinnen und -trägern fördern sollten.