Das Internationale Dialogzentrum (KAICIID), die Koalition glaubensbasierter Organisationen und das Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung veranstalten am 4. Juni ein Webinar, an dem führende Expertinnen und Experten darüber diskutieren, wie glaubensbasierte Organisationen sich besser auf Versuche zur Bewältigung der Herausforderungen des Klimawandels vorbereiten können.
Der renommierte Ökonom Jeffrey Sachs wird zusammen mit Dr. Harald Egerer, Leiter des Wiener Büros der Vereinten Nationen für Umweltangelegenheiten, Jorge Eduardo Rios, Leiter des Globalen Programms zur Bekämpfung von Wildtier- und Waldkriminalität bei UNODC, Kiran Bali, globaler Vorsitzender der „United Religions Initiative“ und Prof. Roberto Manuel Carlés, Präsident der Gesellschaft für soziale Verteidigung, an dem Webinar teilnehmen, dessen Titel lautet: „Glaube für den Planeten Erde: Klimawandel und Umweltgerechtigkeit“.
Die Vereinten Nationen haben anerkannt, dass glaubensbasierte Organisationen eine Schlüsselrolle einnehmen, sei es bei der Bekämpfung von Armut, der Bereitstellung eines integrativen Zugangs zu hochwertiger formaler Bildung, der Verbesserung der Gesundheitsversorgung oder bei der Erreichung von nachhaltiger Entwicklung. Zunehmend werden sie auch als wichtige Partner auf dem Gebiet des Umweltschutzes anerkannt.
Während die führenden Politikerinnen und Politiker der Welt dringende Maßnahmen gegen den Klimawandel fordern, wenden sich die internationalen Organisationen an Glaubensgemeinschaften. Das ist eine ihrer abgestimmten Reaktionen auf eines der dringendsten humanitären und entwicklungspolitischen Probleme der Welt. Dieses Thema wird während des bevorstehenden Webinars behandelt, dazu wird es auch neue weiterführende Online-Ressourcen geben, die im Laufe des Jahres bereitgestellt werden.
Die einzigartige Rolle religiösen Führerinnen und Führer
Da sich 80% der Weltbevölkerung mit einem religiösen Glauben identifizieren, wird davon ausgegangen, dass die religiösen Führerinnen und Führer im Kampf gegen den Klimawandel eine entscheidende Rolle inne haben. Sie sind in der Lage, in ihren jeweiligen Gemeinschaften nachhaltige Verhaltensweisen vorzustellen, das Bewusstsein zu schärfen und im Namen der Schwächsten zu sprechen.
Laut dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) "haben kirchliche Organisationen aufgrund der schieren Zahl ihrer Anhängerinnen und Anhänger in jedem Winkel der Welt - selbst in entlegenen Gebieten, in denen der Kampf gegen die Umweltzerstörung gewonnen oder verloren wird - eine beispiellose Reichweite und Mobilisierungskraft".
KAICIID, das sich der Agenda 2030 der Vereinten Nationen und den Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) verpflichtet hat, erkennt an, dass religiöse Führerinnen und Führer in der einzigartigen Position sind, Themen wie Entwaldung, Wasserknappheit und Ernährungssicherheit aufzugreifen, da viele dieser Themen ihre lokalen Gemeinschaften direkt bedrohen. Viele kirchliche Organisationen leisten bereits Hilfe und Unterstützung nach klimabedingten Katastrophen und sind bereit, eine proaktivere und präventive Rolle zu übernehmen.
Ressourcen und Partnerschaften für die SDGs
Um die Bemühungen religiöser Führerinnen und Führer zu unterstützen, die globalen Ziele voranzubringen und Klimagerechtigkeit zu fördern, erweitert das Internationale Dialogzentrum seine Instrumente und Ressourcen durch seinen Dialogue Knowledge Hub. Neben dem bevorstehenden Webinar plant das Zentrum in Partnerschaft mit Organisationen der Vereinten Nationen (wie UNEP, UNAOC und UPEACE) eine Reihe neuer Online-Kurse. Diese sollen religiöse Führerinnen und Führer mit den erforderlichen Werkzeugen und Methoden ausstatten, um die SDGs in ihren Ländern und lokalen Gemeinschaften wirksam umzusetzen.
KAICIID befindet sich auch in der frühen Planungsphase für einen separaten Zertifikatskurs, der online abgehalten werden soll. Dieser ist speziell auf die Rolle der Religion im Umweltschutz ausgerichtet ist und soll in Zusammenarbeit mit UNEP entwickelt werden.
Die Online-Ressourcen des Zentrums sollen die Ergebnisse des bevorstehenden interreligiösen G20-Forums 2020 unterstützen, das sich unter anderem mit dem Thema "Sicherung des Planeten durch Förderung kollektiver Anstrengungen zum Schutz unserer globalen Gemeingüter" befassen wird.
Das von KAICIID, UNAOC, der „G20 Interfaith Forum Association“ und dem Nationalen Dialogkomitee Saudi-Arabiens gemeinsam veranstaltete interreligiöse G20 Forum bietet politischen Entscheidungsträgerinnen und -trägern sowie religiösen Führerinnen und Führern eine Plattform, um im Vorfeld des jährlichen G20 Gipfels der Staats- und Regierungsoberhäupter an globalen Agenden zusammenzuarbeiten.
Das diesjährige Forum wird regionale und internationale Diskussionen zu einem breiten Spektrum von Entwicklungsfragen führen. Darunter finden sich Themen über den Zugang zu sauberem Wasser, das Engagement von Glaubensnetzwerken für die Katastrophenvorsorge, praktische Partnerschaften zur Bekämpfung des Klimawandels und die Betonung des Regenwaldschutzes.
Wenn Sie am Webinar teilnehmen oder mehr über die Online-Tools und Ressourcen von KAICIID erfahren möchten, klicken Sie bitte hier.