Angesichts der zunehmenden Attentate auf religiöse Gemeinschaften entwickeln KAICIID und UNAOC gemeinsam friedensbildende Maßnahmen

21 März 2019

Wien, 21. März 2019 – Als Folge der Terroranschläge auf muslimische Gläubige in zwei Moscheen in Christchurch (Neuseeland) am letzten Freitag, der Ermordung von Juden in einer Synagoge in Pittsburgh (Vereinigte Staaten) und des Attentats auf koptische Christen in Ägypten haben das Internationale Dialogzentrum (KAICIID) und die Allianz der Zivilisationen der Vereinten Nationen (UNAOC) ihre Verpflichtung, gemeinsam durch interkulturellen und interreligiösen Dialog für friedlichere Gesellschaften einzutreten, erneut bekräftigt.

Seine Exzellenz Herr Miguel Ángel Moratinos, der Hohe Vertreter der UNAOC, besuchte während seines Aufenthalts in Wien den Hauptsitz von KAICIID. Bei einem Treffen mit KAICIID Generalsekretär, Seiner Exzellenz Faisal Bin Muaammar, betonte Herr Moratinos betonte, dass er KAICIID weiterhin unterstützen werde, und lobte den Generalsekretär und die Mitarbeiter des Zentrums für die geleistete Arbeit. Er betonte die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit, um die gemeinsamen Ziele beider Organisationen zu erreichen. Herr Moratinos wies darauf hin, dass das Zentrum im Bereich des interreligiösen Dialogs bedeutende Arbeit geleistet hat: "Die Arbeit des Zentrums ist in diesen herausfordernden Zeiten des 21. Jahrhunderts beeindruckend und symbolisch."

Der Hohe Vertreter der UNAOC erklärte, er wolle die Zusammenarbeit zwischen KAICIID und UNAOC durch gemeinsame Synergien und Partnerschaft stärken, da so beide Organisationen ihre gemeinsamen Ziele erreichen können.

Zu den gemeinsamen Projekten, über die diskutiert wurde, zählt die Entwicklung eines Schulungsprogramms von KAICIID und der UNAOC, in dessen Mittelpunkt der interreligiöse Dialog und friedensstiftende Maßnahmen stehen werden.

„Mein Besuch des Hauptsitzes von KAICIID in Wien soll der Konsolidierung unserer Zusammenarbeit bei der Durchführung ergebnisorientierter und wirkungsvoller Projekte dienen. Die noch junge zwischenstaatliche Organisation KAICIID leistet in Bezug auf die Stärkung des interreligiösen Dialogs in Afrika und anderen Ländern einen wesentlichen Beitrag. Wir müssen gemeinsam tätig werden. Es ist nur natürlich, dass sich die UNAOC und KAICIID zusammenschließen, um sich stärker für gegenseitiges Verständnis einzusetzen“, so der Hohe Vertreter der UNAOC.

„Leider beobachten wir gerade, wie sich Hassrede und Gewalt im Namen von Religion ausbreiten, und in aller Welt zunehmen. Aber wir dürfen uns nicht von den Aktionen derjenigen, die gewaltbereit sind, entmutigen lassen. Diese Ereignisse zeigen nur, dass es weiterer gemeinsamer Anstrengungen bedarf, um der Gewaltbereitschaft Einhalt zu gebieten. In den letzten sechs Jahren hat KAICIID religiöse Gemeinschaften und Politiker zusammengebracht, um eine positive Veränderung herbeizuführen. Durch die Zusammenarbeit mit der UNAOC, einer Organisation, die genau wie wir den Dialog in den Mittelpunkt stellt, versuchen wir, mehr Menschen zu erreichen und weitere Botschafter für den Dialog zu finden“, sagte KAICIID Generalsekretär, Seine Exzellenz Faisal Bin Muaammar.

KAICIID und die UNAOC arbeiten seit 2015 zusammen und bekräftigten im Mai 2017 ihre Partnerschaft offiziell, indem sie eine Absichtserklärung unterzeichneten, gemäß der sie Initiativen zur Verbesserung der Beziehungen zwischen Menschen unterschiedlicher Kulturen und Religionen entwickeln und gleichzeitig den Wirkungsgrad der Arbeit der einzelnen Organisationen zur Förderung einer Kultur des Friedens steigern wollen. Im Juli 2018 brachten sie im New Yorker UN-Hauptsitz Experten für E-Learning und interreligiösen und interkulturellen Dialog zusammen, um Arbeitsmittel und gute Praktiken für den Wissensaustausch in diesem Bereich vorzustellen. 

Über KAICIID

Das Internationale Dialogzentrum (KAICIID) ist eine zwischenstaatliche Organisation, die den Dialog fördert, um in Krisengebieten Frieden zu schaffen. Dies geschieht durch Verbesserung der Verständigung und Kooperation zwischen Menschen unterschiedlicher Kulturen und Anhängern verschiedener Religionen. Das Zentrum wurde von Österreich, Saudi Arabien und Spanien gegründet. Der Heilige Stuhl ist als beobachtendes Gründungsmitglied des Zentrums zugelassen. Der Verwaltungsrat besteht aus hochrangigen Vertretern der fünf wichtigsten Weltreligionen (Buddhismus, Christentum, Hinduismus, Islam und Judentum). Der Verwaltungsrat entwickelt und überwacht die Programme des Zentrums.

Über die UNAOC

Unter Einhaltung der Prinzipien der UN-Charta, des Berichts der High-Level Group und der Prioritäten des Generalsekretärs setzt sich die Allianz der Zivilisationen der Vereinten Nationen für eine friedlichere solidarische Gesellschaft ein, indem sie zwischen Völkern mit unterschiedlichem kulturellen und religiösen Hintergrund gegenseitigen Respekt fördert und betont, dass die meisten Menschen in aller Welt Extremismus ablehnen und Vielfalt voll und ganz akzeptieren.  Als ein politisches Mittel mit sanfter Macht unterstützt die UNAOC die Agenda des UN-Generalsekretärs zur Konfliktvermeidung und Konfliktlösung.