Interreligiöse Vertreter als Vorbild für Vielfalt im Dialog: KAICIID-Generalsekretär rückt in Davos die Rolle der Religionsvertreter und des interreligiösen Dialog weiter in den Mittelpunkt
Während aus über 100 Ländern führende globale Vertreter und Einflussnehmer aus Politik und Wirtschaft in die Schweizer Stadt Davos reisen, um am diesjährigen Weltwirtschaftsforum (WEF) teilzunehmen, hat das Internationale Dialogzentrum (KAICIID) bei seiner ersten Teilnahme am WEF die Bedeutung von religiösen Vertretern und Organisationen als unverzichtbare Akteure für die Bereitstellung einer Führungsposition und eines auf globale Kooperation ausgerichteten Dialogs unterstrichen.
Während der Podiumsdiskussion mit dem Titel „Interreligiöses Leadership und Dialog für globale Kooperation“ betonte KAICIID-Generalsekretär Faisal Bin Abdulrahman Bin Abdulrahman Bin Muaammar, wie wertvoll Religionsvertreter als Triebkräfte für Frieden und Versöhnung in vielen Gemeinschaften sind, die dadurch auseinandergerissen wurden, dass Religion für das Säen von Hass und Zwietracht missbraucht wurde.
„Wir dürfen niemals die Tatsache herunterspielen, dass mehr als 84 % der Weltbevölkerung einem religiösen Glauben oder einer religiösen Tradition angehören und somit ein Recht auf eine Stimme und auf Erhörtwerden haben.“ Bin Muammar fuhr fort: „Viel zu lange wurde Religion ungerechterweise von vielen Menschen in allen Ebenen der Gesellschaft als Grundursache für die Konflikte und Krisen von heute gesehen. In Wirklichkeit aber ist Religion ein notwendiger Teil der Lösung. Durch diese Überzeugung setzen wir bei KAICIID uns dafür ein, dass Religionsvertreter mit ihrer Einflussmöglichkeit an der Basis als Befürworter für eine auf Dialog basierende Lösung dienen und dass sie eine Rolle als untrennbarer Partner von politischen Entscheidungsträgern bei der Friedensschaffung und der Bekämpfung und extremistischen Bewegungen erhalten.“
Er erwähnte den besorgniserregenden und starken Anstieg an Rechtsextremismus und Populismus in Europa in Folge der andauernden Flüchtlings- und Migrationskrise. „Bestehende religiöse und ethnische Minderheiten werde mehr und mehr als Außenseiter betrachtet und nicht als Gleichberechtigte mit einer geteilten und gemeinsamen Bürgerschaft.“
KAICIID hat sich seit seiner Gründung 2012 schnell zu einem der weltweit führenden Fürsprecher für interreligiösen und interkulturellen Dialog entwickelt. Aktuell arbeitet das Zentrum mit mehr als 40 wichtigen internationalen Regierungs- und Zivilgesellschaftsorganisationen zusammen, darunter die UN, UNDP, die Afrikanische Union, UNESCO, OIC, OSZE, und das VN-Büro für die Verhütung von Völkermord und die Schutzverantwortung. Es sei erwähnt, dass KAICIID ein ausschlaggebend am Aktionsplan der Vereinten Nationen von 2017 für religiöse Würdenträger und Akteure zur Vermeidung und Bekämpfung der Aufstachelung zur Gewalt, die zu Gräueltaten führen könnte, mitwirkte.
Wichtigste Leistungen:
2018 wurde Generalsekretär Faisal bin Muaammar zum Mitvorsitzenden des Beirats zur UN Interagency Taskforce zu Religion und Entwicklung gewählt. Der Beirat stellt eine erhebliche Aufwertung der Rolle von religiösen Organisationen und Akteuren bei der UN und auf internationaler politischer Ebene dar.
Außerdem nahm KAICIID letztes Jahr am interreligiösen G20-Gipfel in Buenos Aires teil, für Bin Muaamar „ein Beleg für die Vorreiterrolle, die KAICIID beim Bau von Brücken der Kooperation zwischen Religionsvertretern und politischen Entscheidungsträgern auf der Suche nach nachhaltigen Lösungen für ein friedliches Zusammenleben einnimmt.
Religionsvertreter sind glaubwürdige und wirksame Treiber für Frieden und Versöhnung. Die inter- und intrareligiösen Dialogplattformen, die KAICIID in Nigeria, Myanmar, der zentralafrikanischen Republik, im arabischen Raum und in Europa unterstützt, liefern weiterhin sachliche und greifbare Belege, dass die männlichen und weiblichen Religionsvertreter und -akteure einen positiven Wandel bewirken.“ Er sagte weiterhin: „Wir dürfen außerdem niemals die Rolle von Frauen und Jugendlichen als ebenso wirksame Triebkräfte für Wandel, Friedensschaffung und Förderung von Toleranz vernachlässigen.“
Er hob die umfangreiche Arbeit von KAICIID bei der Bereitstellung von Social-Media-Schulungen für Jugendliche im arabischen Raum hervor, die es jungen Frauen und Männern ermöglichen, für Toleranz und friedliches Miteinander zu werben.
Die Teilnahme von KAICIID sowie anderen religiösen Organisationen an Davos zeigt, dass Religionsvertreter und -organisationen mehr und mehr als Partner in den Dialogen gewürdigt werden, die wir führen müssen, um Antworten auf die Fragen zu Governance, Gesellschaft, Wirtschaft, Politik und Technologie zu finden, die unsere Welt heute beschäftigt.