Journalisten, religiöse Würdenträger und Politiker erörtern, wie Medien und Vertreter der Religionen die Berichterstattung über Religionen stärken können
NAIROBI, 17. November 2014 – Führende Fachleute aus den Bereichen Medien, Religion und Politik sind heute in Nairobi zu einem Gespräch über die Rolle der Medien bei der Vertiefung der Beziehungen zwischen verschiedenen religiösen Gemeinschaften zusammengetroffen. Die Diskussion fand im Rahmen eines öffentlichen Forums statt, das vom KAICIID-Dialogzentrum und Arigatou International/Global Network of Religions for Children (GNRC) gemeinsam veranstaltet wurde. Die Diskussionsteilnehmer waren Farah Maalim Mohammed, ehemals stellvertretender Sprecher der kenianischen Nationalversammlung, Agnes Aboum, Präsidentin des Weltkirchenrates, Mwenda Njoka, Sprecher des Büros des Präsidenten, Ministerium für Inneres und Koordination, Ibrahim Lethome, Vertreter der Muslime als Kommissar in der Kommission zur Überarbeitung der kenianischen Verfassung, die dem Land eine neue Verfassung gegeben hat; David Makali, führender Journalist und früherer Chefredakteur des Sunday Standard und Mike Waltner, Initiativenleiter bei KAICIID. Moderiert wurde das Gespräch von Dr. Mustafa Y. Ali, Generalsekretär des GNRC und Konfliktlösungsexperte. „Eine der zentralen Konfliktursachen in Kenia ist das Ausmaß der Verknüpfung der Identitäten einzelner Gemeinden mit der starken Häufung interreligiöser Konflikte. Die jüngsten Morde an Geistlichen und Angriffe auf religiöse Stätten in verschiedenen Städten Kenias und insbesondere in der Hafenstadt Mombasa stellen die interreligiösen Beziehungen innerhalb des Landes auf die Zerreißprobe. Bei dieser Podiumsdiskussion möchten wir über die Wichtigkeit der Medien sprechen: als Konfliktschürer, Friedensbotschafter oder beides,“ sagte Dr. Ali. Er fügte hinzu: „Wir möchten außerdem erörtern, wie religiöse Würdenträger mit den Medien zusammenarbeiten können, um die Interaktion zwischen religiösen Gemeinschaften positiv zu beeinflussen.“ Mike Waltner, Initiativenleiter bei KAICIID, sagte: „In vielen Regionen der Welt scheint es, als würde man ausschließlich die Stimmen des Hasses hören, die Medien als Sprachrohr und Religion als Vorwand für Gewalt und Vorurteile nutzen.“ Waltner hob außerdem Folgendes hervor: „Mit den Veranstaltungen der Reihe „Dialogue Days“ möchte KAICIID unterstreichen, dass Religion ein Instrument des Friedens ist, und dass sich auf der ganzen Welt weiterhin Menschen im Dialog austauschen. Wir möchten diese Botschaften des Friedens in den Vordergrund stellen und religiöse Würdenträger und die in der Praxis des Dialogs Tätigen dabei unterstützen, Medien und soziale Netzwerke für ihre Geschichten des Friedens zu nutzen. Die Geschichten werden heute mehr denn je gebraucht.“ An der Podiumsdiskussion nahmen mehr als 100 geladene Vertreter aus den Bereichen religiöse Führung, Politik, Wissenschaft und Medien teil. KAICIID hat diese Veranstaltung gemeinsam mit Arigatou International GNRC organisiert, um Politiker, religiöse Würdenträger, Wissenschaftler und Medienfachleute zu dieser zeitgemäßen und wichtigen Diskussion über Medien und interreligiöse Beziehungen in Kenia zusammenzubringen. Die Podiumsdiskussion fand im Rahmen der viertägigen „Dialogue Days“ in Nairobi statt. KAICIID veranstaltete außerdem zwei intensive Schulungen: einen dreitägigen Kurs für religiöse Würdenträger zu entscheidenden Fähigkeiten im Umgang mit Medien und eine zweitägige Schulung zum Thema soziale Medien und Kommunikation für Personen, die im interreligiösen Dialog praktisch tätig sind. Das KAICIID-Dialogzentrum in Wien wurde 2012 als zwischenstaatliche interreligiöse Organisation gegründet. Heute schafft das Zentrum durch Nutzung verschiedener Kanäle konkrete Gelegenheiten zur Zusammenarbeit der Religionen und Kulturen unserer Welt, darunter auch Dialogkonferenzen und Bildungsprogramme. Arigatou International GNRC ist ein weltweit aktives glaubensübergreifendes Netzwerk aus religiösen und glaubensinspirierten Organisationen und aus gläubigen und wohlwollenden Menschen, die sich für Frieden und Gerechtigkeit für alle mit Kindern und für Kinder einsetzen. Das im Jahr 2000 in Tokio gegründete GNRC-Sekretariat hat seinen Sitz in der kenianischen Hauptstadt Nairobi.