Der Vortrag der Reihe “Religionen im Dialog” des Internationalen Dialogzentrums (KAICIID) im April 2018 wurde von Prof. DDr. Franz Gmainer-Pranzl, Vorsitzender und Direktor des Zentrums für Interkulturelle Theologie und Religionswissenschaft an der Universität Salzburg gehalten. Er führte das Publikum in die Geschichte des religiösen Pluralismus in Österreich vom 18. Jahrhundert bis heute ein.
Als Experte für österreichische Religionsgeschichte skizzierte Prof. DDr. Gmainer-Pranzl kurz die religiöse Darstellung in Österreich anhand aktueller demographischer Daten und gab eine kurze Einführung in die Methodik der Religionsforschung, bevor er einen Überblick über die wichtigsten Eckpfeiler der zeitgenössischen österreichischen Religionsgeschichte gab.
Ausgehend von der "Allianz zwischen Thron und Altar" baute Prof. DDr. Gmainer-Pranzl seinen Vortrag mit illustrativen Konzepten auf. Er verfolgte die Anfänge der österreichischen Religionsgeschichte von der Verfolgung der Protestanten bis zum "Toleranzpatent" von der Revolution von 1848 bis zum Islamgesetz im Jahr 1912. Anschließend kommentierte er die "Kirche in einer polarisierten Gesellschaft" und beleuchtete die dunklen Kapitel der österreichischen Geschichte, wie der Anschluss" an Nazi-Deutschland, bevor er über die "Freie Kirche in einer freien Gesellschaft" sprach und die gesellschaftlichen und demographischen Veränderungen in Österreich nach dem Zweiten Weltkrieg beleuchtete. Abschließend sprach Prof. DDr. Gmainer-Pranzl über aktuelle Herausforderungen und Zukunftsperspektiven, hob die Rolle des interreligiösen Dialogs hervor und rief die Religionsgemeinschaften dazu auf, einen wichtigen Beitrag zu einer humanen und gerechten Gesellschaft zu leisten, die auf Solidarität beruht.
Nach einer lebhaften Diskussionsrunde hatten die Zuhörer die Möglichkeit, den Dialog bei einem kleinen Empfang fortzusetzen.
Religionen im Dialog – Vortragsreihe
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