KAICIID ruft Kooperation mit der Afrikanischen Union ins Leben

02 Dezember 2014

© Dr. Jinmi Adisa, Direktor des African Citizens Directorate (CIDO) bei der Afrikanischen Union und KAICIID-Generalsekretär Faisal Bin Muaammar bei der Unterzeichnung der Absichtserklärung zwischen den beiden Organisationen im November 2013. Copyright: KAICIID

Eine Delegation des KAICIID-Dialogzentrums, einer internationalen Organisation, wird im Dezember 2014 nach Äthiopien reisen, um sich bei der Afrikanischen Union mit Diplomaten und mit der Kommission der Afrikanischen Union zu treffen. Dies wird der nächste Schritt der engen Zusammenarbeit beider Organisationen sein. 2013 begann die Zusammenarbeit zwischen KAICIID und der Afrikanischen Union sowie weiteren Partnern in der Region zur Förderung einer Kultur des Dialogs zwischen den Anhängern verschiedener Religionen und Kulturen in Afrika. 

Dieser Besuch ist ein weiterer Schritt zur Umsetzung einer von KAICIID und der Afrikanischen Union unterzeichneten Absichtserklärung. Diese Absichtserklärung wurde im November 2013 auf dem von KAICIID organisierten Globalen Forum von Dr. Jinmi Adisa, Direktor des African Citizens Directorate (CIDO) im Namen der Kommission der Afrikanischen Union unterzeichnet.

 

Förderung der interreligiösen und interkulturellen Bildung

Innerhalb des Rahmens der Absichtserklärung werden KAICIID und die Afrikanische Union gemeinsam Partner in den Mitgliedstaaten der Afrikanischen Union suchen und einbeziehen, um Fortschritte im Bereich der interreligiösen und interkulturellen Bildung zu erzielen. Eingebunden werden sollen unter anderem Universitäten und Priesterseminare, Fachleute und Ausbilder sowie religiöse Würdenträger und Einrichtungen. KAICIID hat ein interreligiöses Bildungsprogramm gestartet, um aktive Politiker und für Lehrpläne verantwortliche Personen auf dem Feld der interreligiösen und interkulturellen Bildung zu unterstützen.

 

Interreligiöses Dialogforum der Afrikanischen Union

KAICIID wird auch bei der Einberufung des interreligiösen Dialogforums der Afrikanischen Union als Partner auftreten. Dieses Forum soll ein dauerhafter Lenkungsausschuss mit führenden Vertretern der Religionen und Politikern werden, der die Zusammenarbeit zwischen der AU und den religiösen Gemeinschaften Afrikas fördert, um Konflikte zu vermeiden und Anstrengungen für Frieden und Entwicklung zu koordinieren.

 

Konfliktlösung

Angesichts einer zunehmenden Zahl von Konflikten nutzt KAICIID seine Möglichkeiten als vereinende zwischenstaatliche Organisation und seinen Zugang zu religiösen Würdenträgern auf der ganzen Welt, um den multireligiösen Dialogprozess in der Region voranzubringen. 

Zum Anlass der Absichtserklärung äußerte sich Dr. Jinmi Adisa als Vertreter der Kommission der Afrikanischen Union: „Seit dem Ende des kalten Krieges sind religiöse Differenzen weltweit zu einer wichtigen Konfliktursache geworden. Der Aufstieg von Al-Qaida, der Taliban und die Konflikte in Afghanistan, Pakistan, Irak, Libyen, Syrien, Zentral- und Westafrika unterstreichen immer deutlicher das Profil religiöser Konflikte als treibende Kraft hinter Feindschaft, Tod, Krisen und Zerstörung, gescheiterten Staaten und regionalen Umwälzungen. Doch häufig werden religiöse Grundsätze missbraucht, verletzt und bewusst verzerrt und fehlgedeutet. Die Zusammenarbeit von Afrikanischer Union und KAICIID beruht auf der gemeinsamen Vision und den zugehörigen Anstrengungen zur Bekämpfung des Missbrauchs religiöser Grundsätze sowie des Engagements beider Einrichtungen für die Nutzung der Religionen zur Förderung der Verständigung und zur Schaffung von Vertrauen, gegenseitigem Respekt, Toleranz, sozialer Harmonie, Sicherheit und Entwicklung auf der ganzen Welt und insbesondere in Afrika.“

KAICIID-Generalsekretär Faisal Bin Muaammar äußerte sich dazu folgendermaßen: „Diese Bekanntmachung erfolgt in einer Zeit, in der täglich in den Nachrichten über mit Religion verknüpfte Konflikte berichtet wird: Sowohl in Afrika als auch in anderen Regionen sehen wir uns zahlreichen Konflikten gegenüber. KAICIID wurde gegründet, um den Missbrauch von Religion als Rechtfertigung für Unterdrückung, Gewalt und Konflikte zu bekämpfen und zu verhindern. Um dauerhaft Frieden und Koexistenz herbeizuführen, müssen wir zusammenarbeiten: Politiker, Vertreter der Religionen und Anhänger der verschiedenen Religionen und Kulturen müssen vereint auf dieses Ziel hinwirken.“

„Wir sind aus zahlreichen Gründen besonders froh über unsere Zusammenarbeit mit der Afrikanischen Union. Die Afrikanische Union hat gezeigt, dass sie bereit ist, Vertreter der Religionen in den Dialog für den Frieden einzubinden, und wir freuen uns auf die Zusammenarbeit für unser gemeinsames Ziel: die Bekämpfung von Gewalt und Konflikten im Namen der Religion.“

 

 

Zusammenarbeit von AU und KAICIID 2013

Die Kooperation von KAICIID und Afrikanischer Union begann im August mit der Regionalkonferenz zur interreligiösen und interkulturellen Bildung in Addis Abeba, die im dortigen Konferenzzentrum der Afrikanischen Union stattfand. Auf der Konferenz in der äthiopischen Hauptstadt trafen sich mehr als 30 religiöse Würdenträger, Politiker und Bildungsexperten zu Gesprächen über bewährte Vorgehensweisen, Herausforderungen und Empfehlungen für dieses sensible und wichtige Feld. Die Befunde dieser ganztägigen Arbeitssitzung wurden in einem Konferenzbericht zusammengestellt.

Die Empfehlungen der afrikanischen Regionalkonferenz wurden zusammen mit den Ergebnissen ähnlicher Veranstaltungen in Wien, Buenos Aires und Neu Delhi im November 2013 auf dem von KAICIID organisierten Globalen Forum präsentiert. Diese erste Veranstaltung ihrer Art führte eine vielfältige Gruppe aus über 500 Interessenvertretern zusammen, darunter Vertreter der Religionen und Bildungsminister aus aller Welt. Botschafter Mussie Hailu, Vertreter der United Religions Initiative bei der Wirtschaftskommission für Afrika der Vereinten Nationen und bei der Afrikanischen Union, und Filipe Alimo Furuma, Politikbeauftragter und Ansprechpartner für interreligiöse Fragen bei der Afrikanischen Union, nahmen ebenfalls am KAICIID-Forum teil.

 

Friedenskonsolidierung in der Zentralafrikanischen Republik 2014

Im Mai 2014 organisierte das KAICIID-Dialogzentrum ein Treffen von Fachleuten und Vertretern der Religionen, auf dem über die Einleitung von Prozessen zur Friedenskonsolidierung in der Zentralafrikanischen Republik diskutiert wurde. Anwesend waren Vertreter der katholischen, islamischen und protestantischen Gemeinden in Zentralafrika, glaubensübergreifende Organisationen mit Sitz in der Zentralafrikanischen Republik und auch Mediationsfachleute von nationalen und internationalen Organisationen, zum Beispiel von Finn Church Aid und vom Network of Traditional and Religious Peacemakers, dazu der Sonderbotschafter für die Zentralafrikanische Republik der Organisation für islamische Zusammenarbeit sowie Vertreter der United Religions Initiative Africa und der All Africa Conference of Churches.

Die Fachleute und Vertreter der Religionen erörterten, wie internationale und lokale Organisationen konkrete Maßnahmen einleiten können, um eine weitere Verschlechterung der Lage in der Zentralafrikanischen Republik zu verhindern. Die Teilnehmer unterstützen KAICIID außerdem bei der Erarbeitung der Friedenskonsolidierungsstrategie für die Zentralafrikanische Republik, indem Sie einen integrativen Dialog zwischen den religiösen Gemeinschaften des Landes ermöglichen. Ebenfalls beteiligt an diesen Beratungen war Botschafter Mussie Hailu, der die Arbeitspartnerschaft zwischen KAICIID und der AU-Kommission herbeigeführt hat.

 

Über KAICIID

KAICIID wurde im November 2012 als internationale Organisation gegründet, um den Dialog zwischen den Anhängern verschiedener Religionen und Kulturen zu fördern. KAICIID organisiert Schulungen, Workshops, Konferenzen und Bildungsprogramme und unterstützt darüber hinaus die Konfliktmediation. KAICIID führt seine Aktivitäten unter der Aufsicht eines multireligiösen Vorstands und eines Parteienrates durch. Der Parteienrat besteht aus Vertretern der Regierungen von Österreich, Saudi-Arabien und Spanien sowie des Heiligen Stuhls als beobachtendes Gründungsmitglied.