Generalsekretär Guterres, herzlichen Dank für Ihre Unterstützung für diese wichtige Initiative. Wie Sie gesagt haben, liegt der Weg für eine nachhaltige Entwicklung und Frieden in ganzheitlichen, globalen Lösungen, die sich mit der Ursache von Konflikten befassen. Wir beim Internationalen Dialogzentrum (KAICIID) teilen Ihre Überzeugung, dass nachhaltige Entwicklung und Frieden nur durch ein integratives Konzept erreicht werden können. Wir sind stolz darauf, gemeinsam mit den Vereinten Nationen auf dieses Ziel hinzuarbeiten.
Ich möchte meinem Freund Adama Dieng, UN-Sonderberater für die Verhütung von Völkermord, zu seiner kompetenten Leitung dieses Aktionsplans gratulieren.
Ebenfalls möchte ich den Einsatz und die Sachkenntnis des Ökumenischen Rats der Kirchen, des Netzwerks für religiöse und traditionelle Friedensstifter und der an dieser Initiative beteiligten Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen würdigen.
Die aktive Beteiligung führender Vertreter der Weltreligionen ist äußerst wichtig, damit der Aktionsplan eine integrative und praktische Richtlinie ist.
In Fez in Marokko hatte ich 2015 die Ehre, an der ersten Konsultation teilzunehmen. Seit diesem Tag haben wir gemeinsam mit dem Büro des Sonderberaters und den anderen Partnern an diesem Aktionsplan gearbeitet. So haben wir Konsultationen mit religiösen Würdenträgern in Afrika, Nord- und Südamerika, Asien, Europa und dem Nahen Osten organisiert.
Daher ist es eine besondere Ehre, Ihnen heute zur weltweiten Einführung dieses historischen Aktionsplans beizuwohnen.
Wir wissen, dass Religionsvertreter nicht alleine gegen die Anstiftung zur Gewalt vorgehen können: Sie brauchen die Unterstützung der Medien, Regierungen, Rechtssysteme, Wirtschaftsförderungsstellen und weiterer Einrichtungen.
Wir alle sind gemeinsam dafür verantwortlich, der Anstiftung zur Gewalt ein Ende zu bereiten.
Durch diesen Aktionsplan erkennt die internationale Gemeinschaft an, dass Religion dazu missbraucht wird, Angst und Hass des anderen zu schüren und Gewalt zu rechtfertigen.
Der Plan ist eine richtungsweisende Initiative. Richtungsweisend dahingehend, dass er sowohl einflussreiche religiöse Würdenträger als auch politische Institutionen einbezieht. Mit diesem Plan kombinieren wir individuelle Führung mit institutioneller Infrastruktur, um nachhaltige Veränderungen zu erzielen.
Der Aktionsplan ermöglicht es Politikern und religiösen Würdenträgern, gemeinsam zu mehr Respekt gegenüber unterschiedlichen Identitäten anzuregen. Gemeinsam können sie Hassverbrechen eindämmen.
Jetzt ist der Zeitpunkt für die Umsetzung gekommen.
Bei unserer Arbeit setzen wir bereits die Empfehlungen des Aktionsplans um.
Wir bauen Plattformen, die religiöse Gemeinschaften zur Konfliktbehebung im Dialog zusammenbringen. Unsere Plattformen und Netzwerke bauen die Zusammenarbeit zwischen religiösen Lehrern auf, um Pluralismus zu fördern. Manche unserer Netzwerke bilden junge Fürsprecher aus, die sich gegen Hassreden in den sozialen Medien einsetzen. Unsere Netzwerke im arabischen Raum erstellen gemeinsame Lehrpläne, um jungen Menschen gegenseitigen Respekt zu vermitteln.
Im Februar 2018 planen wir in Zusammenarbeit mit muslimischen und christlichen Würdenträgern sämtlicher Konfessionen die Einführung einer übergeordneten interreligiösen Dialogplattform für den arabischen Raum. Diese Plattform bietet einen weiteren Ort für die Umsetzung dieses Aktionsplans in der Region. Ich zähle auf Ihre Unterstützung bei der Einführung der Plattform in Wien.
Meine Damen und Herren, dieser Aktionsplan ist einzigartig, da er religiöse Würdenträger aus jeder der fünf Weltregionen und -religionen einbezieht. Durch ihre Übernahme von Verantwortung wird es ein effektiver Prozess sein. Wir haben das Privileg, im nächsten Forum von einigen dieser führenden Stimmen zu hören. Ich bitte Sie nun, sie auf dem Podium willkommen zu heißen, und gebe nun das Wort an den stellvertretenden KAICIID-Generalsekretär, Botschafter Alvaro Albacete.