In Zusammenarbeit mit dem Diyar Consortium gründete KAICIID ein Netzwerk für religiöse Fakultäten und Institute des muslimischen und christlichen Glaubens – das erste seiner Art in der arabischen Welt. Das Netzwerk wurde in Jordanien gegründet, wo KAICIID 25 religiöse Würdenträger von 17 Institutionen aus dem gesamten arabischen Raum vor dem Start des Netzwerks am 4. und 5. Mai 2017 in einer zweitägigen Sitzung versammelte. Sie erörterten Kooperationsmöglichkeiten wie die Einführung interreligiöser Austauschprogramme zwischen den Universitäten im Netzwerk.
Das Netzwerk ist eine Plattform für die interreligiöse Zusammenarbeit im Bereich der höheren Bildung. Teilnehmer werden sich gemeinschaftlich mit den heutigen Herausforderungen befassen, die durch den Missbrauch von Religion zur Rechtfertigung von Gewalt, Extremismus und Terrorismus entstehen. Man hofft darauf, dass die Anzahl gemäßigter religiöser Pädagogen, die für Pluralismus, gemeinsame Bürgergesellschaft und Wertevielfalt einstehen, durch das Netzwerk zunimmt. Die Mitglieder des Netzwerks werden gemeinsam an der Integration von interreligiösem und interkulturellem Dialog in ihren Unterricht arbeiten. So sollen die Kompetenzen vermittelt werden, die eine offene und informierte Generation für eine friedlichere Zukunft braucht.
Der Großmufti von Jordanien Shaikh Mohammed Al-Khalaileh, einer der Hauptredner beim Launch der Plattform, würdigte KAICIID und seine Bemühungen, ein bedeutsames Netzwerk aufzubauen. Angesichts der heutigen Situation in der Welt nannte er es einen „maßgeblichen Schritt“ in die richtige Richtung. Er bemerkte: „Die Welt braucht eine strategische Dialogplattform oder ein Werkzeug, um eine Atmosphäre zu schaffen, die den Dialog fördert und als ein Ethos unter den Anhängern verschiedener Kulturen und Religionen verankert.“
KAICIID-Generaldirektor Fahad Abualnasr unterstrich die führende Rolle des Netzwerks in dem Bereich – das erste seiner Art. Er fügte hinzu: „Der Start dieses Netzwerks ist Teil der Strategie von KAICIID, die von religiösen Würdenträgern nach der Konferenz im November 2014 „Vereint gegen Gewalt im Namen der Religion“ in der Wiener Erklärung abgegebenen Empfehlungen umzusetzen. Unsere Nachbereitung und Umsetzung dieser Empfehlungen und insbesondere der Launch dieses Netzwerks entsprechen unseren Prioritäten, Jugendliche und den Aufbau von Kapazitäten zu unterstützen. Wir bemühen uns darum, nachhaltige Lösungen für reale Herausforderungen zu finden. Und wir sind der Überzeugung, dass dieses Netzwerk das tun wird.“
Reverend Dr. Mitri Raheb des Diyar Consortium stellte fest, dass das Netzwerk eine Plattform zur Entwicklung religiöser Reden bieten wird, die sich für Pluralismus, gemeinsame Bürgergesellschaft und besseren sozialen Zusammenhalt einsetzen. Denn die Zusammenarbeit zwischen religiösen Fakultäten und Institutionen auf kollegialer Ebene wird zur Ausbildung Tausender religiöser Würdenträger in der arabischen Welt führen.
Auch der Leiter des Zentrums für katholische Studien in Jordanien, Father Rifat Bader, begrüßte die Einrichtung des Netzwerks, um den Wert des Dialogs zu stärken und mithilfe moderner Bildungsmethoden eine friedliche Zusammenarbeit zwischen künftigen Generationen zu fördern. Er betonte, dass Religion und Gewalt nicht Hand in Hand gehen können.