Das Internationale Dialogzentrum (KAICIID) führt im Rahmen des Vienna Dialogue Facilitators Pilotprojekts ein Training für Dialogvermittler durch. Bei den KAICIID Dialogvermittlern handelt es sich um österreichische Frauen mit multikulturellem Hintergrund, die die Gesprächsrunden mit Asylsuchenden, anerkannten Flüchtlingen und Mitgliedern der Aufnahmegemeinden leiten werden.
Die Vermittler haben die Aufgabe, den interkulturellen und interreligiösen Dialog zu stärken, um ein Verständnis für Integration und verwandte Themen aufzubauen, mit einem besonderen Schwerpunkt auf Frauen und Mädchen. Neuankömmlinge werden dazu ermutigt, ihrem eigenen Integrationsprozess gegenüber offen und proaktiv zu sein. Die Vermittler erhalten durch ihre Erfahrung und ihr Training die notwendigen Fähigkeiten, um Gesprächsrunden zu führen, die Kommunikation zwischen Flüchtlingsmädchen und -frauen und ihren unterstützenden Gemeinschaften zu erleichtern. Außerdem können sie österreichische Institutionen mit ihrem Fachwissen und Service unterstützen.
Die erste Phase des Programms bestand aus einem einmonatigen intensiven Training für die Dialogvermittler, die mit Tools ausgestattet werden, mit denen sie Identität und Konflikt verstehen sowie die Rolle, die der Dialog spielt und wie sie den Dialog zwischen Asylsuchenden und anerkannten Flüchtlingen erleichtern. Die Vermittler besuchen Institutionen in Wien, die wichtige Rollen in der Bereitstellung der verschiedenen Bildungs-, Beschäftigungs-, Gesundheits- und sonstigen Dienstleistungen für Flüchtlinge oder Mitglieder der Migrantengemeinschaften einnehmen, damit sie Begünstigte an die entsprechenden Dienstleistungserbringer verweisen können.
Die Trainingssitzungen werden von dem KAICIID leitenden Berater Dr. Patrice Brodeur sowie dem KAICIID leitenden Programmmanager Anas Alabbadi durchgeführt. Besprochen werden hierbei weltanschauungsumfassender Dialog, Religion und Konflikt, Frieden und Konfliktlösung, Dialogdesign und Förderung. Außerdem absolvieren sie ein zweitägiges Training in Konfliktsensitiver Flüchtlingsarbeit von Experten der Berghof Stiftung, bei dem Konfliktanalyse, Deeskalation und gewaltfreie Kommunikation im Zusammenhang mit Flüchtlingsarbeit erörtert werden.
Die Vermittler begannen die Arbeit mit Begünstigten im März 2017 und unterstützten den Dialog. Mit wachsenden Kernkompetenzen können die Vermittler in der Dialogmediation ihr Fachwissen zur Zivilgesellschaft und Regierungsinstitutionen teilen, falls es zu interkulturellen oder -religiösen Konflikten kommen sollte. In sechs Monaten werden die Vermittler weitere Trainings am KAICIID erhalten und Dialogprojekte entwickeln, die Flüchtlinge und Mitglieder der aufnahmebereiten Gemeinschaften in Österreich zusammenbringen.